Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Neuenstat stat vnd ambt.

Der Bürgermeister, der Rat, die Gemeinde von Bad Neustadt an der Saale (Neuenstat), Würzburg und andere Städte verbünden sich gegen den Bischof Gerhard von Schwarzburg. Sie verlieren bei der Schlacht von Bergtheim (Berchthaim) und vertragen sich wieder mit dem Bischof.

Exzerpt:

Es heten sich Burgermaister, rath vnd gemainde zur Neuenstat W. vnd anderen steten wider B Gerharten verbunden, wurden [aber] 1400 bei Berchthaim geschlagen vnd mit gemeltem B Gerharden wid[unleserlich] gnaden angenomen vnd vertragen. Ir Reuers ligt im domcapitel in der laden pauca valentum, sub titulo Reuers.

Kommentar:

An der Stelle, an der der Scan nicht lesbar ist könnte wieder für wid stehen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 141v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Nortenburg Northaim

Vor dem Schloss Nordenberg (Nortenburg etwan ain schloss) bei Rothenburg ob der Tauber (Rotenburg an der Tauber), welche nun eine verfallene Burg ist, lagert Bischof Johann von Egloffstein mit einem Heer. Dieses Schloss gehört zuvor den Herren von Nordernberg, die das Küchenmeisteramt bekleiden.

Exzerpt:

Nortenburg etwan ain schloss ob der stat Rotenburg an der Tauber gelegen den Küchenmaisten (so den namen dauon habt) zusrendig itz ain alte zarche. daruor ist B Johans von Egloffstain mit ainem her gelegen, Recepta debitorum Egloffstain fol 200 vnd in seinem leben nach der lenge.

Kommentar:

Die Datierung des Eintrags orieniert sich an den Regierungsdaten Bischof Johanns von Egloffstein.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 147v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber debitorum Eglofstain f. 200

Digitalisat:

Müntz

In dieser Zeit, wahrscheinlich wegen der drohenden Kriege und Aufstände, die selten die alte Ordnung bestehen lassen, werden viele qualitativ schlechtere Münzen von außen nach Franken eingeführt und vor Ort gegen diese mit höherem Silbergehalt getauscht. Die getauschten Münzen werden hierauf wieder eingeschmolzen. Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (Marggraue Albrecht von Brandenburg), Bischof Gottfried Schenk von Limpurg und der Stiftspfleger in Bamberg (und der pfleger zu Bamberg) schicken ihre Räte nach Kitzingen (Kitzingen). Diese beschließen einheitlich neue Silbermünzen prägen zu lassen, nämlich Schilling, Pfennige und Heller. Diese sollen von nun an verwendet werden, während die fremden Münzen verboten werden sollen.

Exzerpt:

Dieweil dann ain zeitlanghere, villeicht von wegen der vorstehenden kriege vnd geschwinden läuffe, die selten etwas guets in seiner richtigen ordnung bleiben lassen, vil böser leichter müntz von aussen in das land zu Franken geschoben, vnd dargegen die guete vfgewechselt, vnd wider in Tigel bracht warde, schickten Marggraue Albrecht von Brandenburg, Schenk Gotfrid ietzgemelt vnd der pfleger zu Bamberg am Mitwochen nach Letare des 1443 Jars ire räthe gein Kitzingen zusamen, vnd verainigten sich daselbst ainer newen silberin müntze zuschlagen, nemlich schillinger, pfening vnd heller, die hinfur genomen, vnd alle andere frembde muntz verboten sein solte. Recepta in diuersarum formarim Limpurg fol 19 d

Kommentar:

Bei dem besprochenen "pfleger zu Bamberg" handelt es sich wahrscheinlich um Bischof Anton von Rotenhan.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 125r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Limpurg f. 19

Digitalisat:

Müntz

Der Münzmeister soll Schutz und Schirm erhalten und verteidigt werden. Er ist befreit von der Reichssteuer und von allen Diensten. Wer in der Münzwerkstatt arbeitet, soll Frieden und Geleit bekommen, ausgenommen Angelegenheiten der Halsgerichtsbarkeit und der Münze selbst. Das Gesinde und die Knechte sollen rechtlich dem Münzmeister unterstehen, mit Ausnahme der Angelegenheiten der Halsgerichtsbarkeit. Der Münzmeister muss sich vor niemandem verantworten, außer vor den Fürsten und ihren Hauptmännern.

Exzerpt:

Von der muntzmaister, auch irer kecht vnd gesind freihait Man solle den Muntzmaister schutzen, schirmen, vertaidingen vnd verprechen Er solle der steur raiss vnd dienste frei sein. Wer in die werkstat gehört, oder darein fleugt, soll frid vnd gelait haben die sachen ausgenomen, so den hals antreffen, oder die müntz beruren Sein gesind vnd knechte sollen vor Ime zu rechte stehn, hals sachen ausgenommen Er solle vor niemant zu recht stehn, dann vor dem Fursten oder seinen beuelhaberen, Recepta Contractuum Eglofstain

Kommentar:

Der Quellenverweis ist unvollständig. Bei dem vorliegenden Eintrag handelt es sich um Inhalte der Anweisung Bischof Lorenz' von Bibra, die im vorangehenden Eintrag erwähnt wird. Die Datierung sowie die Personen werden daher übernommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 130v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Neu Nid

Bischof Lorenz von Bibra entlässt Matthias Neustädter (Mathes Neusteter) auf Fürbitten hin aus den Diensten des Hochstifts. Grund hierfür ist, dass dieser zuvor Georg Haberkorn (Georgen Haberkoren) bei seiner Fehde gegen das Hochstift unterstützt.

Exzerpt:

Neusteter Mathes Neusteter hat Georgen Haberkoren in seiner vehde wider den stifft gedienet, ist aber vf beschehene furbit wider gesünet vnd von B. Lorentzen aus sorgen gelassen, am donerstag nach Kiliani anno 1516 Recepta 2 Contractuum Laurentii fol 367d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 147r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Laurentii f. 367

Digitalisat:

Nutzel

Wolfgang Nutzel (Wolfgang nutzel), der ein Bauer des Stifts Haug (S Johanns Stift zuhaug) ist, schließt sich 1525 als Aufständischer dem Bauernkrieg an. Um seiner verordneten Strafe zu entgehen flieht er eine Zeit lang nach Nürnberg (Nurenberg). Hiernach wird er durch Bischof Konrad von Bibra in Gnaden wiederaufgenommen und mit dem Stift Haug und anderen versöhnt.

Exzerpt:

Nutzel. Wolfgang nutzel ehaher S Johanns Stift zuhaug gesellet sich anno 1525 zu den vfrurischen vnterthanen vnd als er besorgte ime mochte verordnite straf begegen thette es sich hinweg gen Nurenberg warde aber hernach bey regirung B Conraden von Bibra wider zu gnaden genomen vnd nur dem Stift Haug, auch anderen personen vertragen Recepta 2 diuersarum formarum Conradi fol 62 [Nachtragshand unter dem Eintrag: Nemblich das sie ihme fur seine schrund nichts schuldig Neymn, dessen er sich vnd zweyen von Adel Insigel verschriben soll vnd sie gentzlich lgdig sagen]

Kommentar:

Die Datierung der Versöhnung orientiert sich an den Regierungsdaten Bischof Konrads von Bibra. Das Wort Hacker (ehacher) kann nach dem DWb allgemein für einen Bauern stehen, der mit der Hacke eine Feld bearbeitet. Die Nachtragshand fügt unter dem Eintag hinzu: Wolfang Nutzel muss im Ausgleich für die Teilnahme am Aufstand keine Strafe bezahlen, sondern lediglich mit zwei Adeligen eine schriftliche Bestätigung ausarbeiten und den Ideen der Aufständischen öffentlich entsagen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 152r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 62

Digitalisat:

Oberrathe

Bischof Konrad von Thüngen lässt ab 1525, nachdem er den Bauernkrieg im Gebiet des Hochstifts Würzburg niedergeschlagen sowie Aufständische wieder aufgenommen hat, den Oberrat nicht mehr abhalten. Bis zu seinem Tod gilt eine neue Polizeiordnung und es liegt nur noch beim Bischof, das Gemeinweisen wiederherzustellen. Dies wird durch seine Oberschultheiße ausgeführt. Nach seinem Tod wird Konrad von Bibra zum Bischof des Hochstifts Würzburg gewählt. Dieser erklärt 1540 in einem offenen Schreiben an die Stadt Würzburg selbst sowie die Vorstadt, dass der Oberrat wieder hergestellt wird und fortan an jedem Montag, Mittwoch und Freitag abgehalten werden soll. Fries verweist in Bezug auf die jeweilige Polizeiordnung auf ein gesondertes Buch der Kanzlei.

Exzerpt:

vnd im 1525 als bischof Conrad von Thungen die Landschaft widerumb gestraft vnd in Huldnug angenmmen hatte lies er keinen oberrathe mer halten Sonder behielt das regiment der pollicey selbst vnd lies das durch seine [unleserlich] oberschulthaissen versehen, vnd hart derab halten, da er aber mit tod abging vnd B. Conrad von Bibra erwelt ward hat er ein gemain often schriben an die Stat vnd vorstat wirtzburg lassen ausgehen vnd verkunden des er den obem [153v] Rathe widrumb aufgericht vnd in der wuchen am Montag mitwochen vnd freitag oberrathe gehalten werden solle am Sambstag nach vrsule anno 1540 Recepta 2 Contractuum Conradi folio 46 was die alten ordnung vnd gebrauch sein ist in einem sondern buch in weissem leder ein gebunden in des Canzlei vorhanden. [Nachtragshand: Plura quaere sub Ordnungen zu Wirzburg fol 141 et seqq.]

Kommentar:

Die Nachtragshand verweist auf das Stichwort "Ordnungen zu Würzburg" (Ordnungen zu Wirzburg), um weitere Informationen zu den vielen Ordnungen des Hochstifts zu erhalten.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 153r/153v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Conradi f. 46

Digitalisat:

Neuburg. Neuenburg. Neuendof. Neuenfeld.

Georg Stier (Georg Stier), ein Bürger zu Markt Bibart (Biburt), wird wegen Fehlverhaltens im Bauernkrieg 1525 zu einer Leibesstrafe verurteilt. Er flieht jedoch, weshalb Bischof Konrad von Thüngen ihm seine Güter nimmt und diese seinem Diener Michael Beihel (Michel Beihelen) übergibt.

Exzerpt:

Georg Stier ain burger zu Biburt hielt sich in der beurischen entborung, so sich im 1525 Jare zutrueg, [gestrichen: vnd] ser vngeschickt, darumb er sich auch zu entpfliehung verdienter straffe mit dem leib hinweg thete, aber B. Conrat name ime seine gutere vnd begabt daruon seinen diener Michel Beihelen vf Freitag nach Jacobi anno 1527. Recepta in primo Contractuum Conradi fol. 133.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 137r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 133

Digitalisat:

Mustershausen. Nas.

Der Zentknecht Johann Weidner (Nas, sunst Hanns weidner genant) zu Meiningen (Mainingen) bekommt von Bischof Konrad von Thüngen die verlassenen Güter der beiden Bürger zu Meiningen, Andreas Cordes (Endresen Cordes) und Johann Haß (Hannsen Hasen) erblich zugestellt, da diese auf Grund ihrer Beteiligung im Bauernkrieg geflohen waren.

Exzerpt:

Nas, sunst Hanns weidner genant ain ambtknecht zu Mainingen, dem hat B Conrat von Thungen, von den verlassen güteren Endresen Cordes vnd Hannsen Hasen beder burgere zu Mainingen, die vmb irer verwirkung wegen in der Beurischen entborung geübt, hinweg geflogen waren, etliche stuke erblich zugestellt, am Montag nach Lucae des Euangelisten anno 1528 Recepta i Contractuum Conradi fol. 243

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 133r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 243

Digitalisat:

Neuenstat stat vnd ambt

Nachdem sich Andreas Gessner (Endressen Gessners) am zweiten Markgrafenkrieg beteiligt hat, werden seine Güter dem Vizekanzler Johannes Balbus (Johanni Balbo

Exzerpt:

[Nachtragshand: Endressen Gessners gurttere, als der sich d Marggräuisch vehde thailhaffig gemacht doctorn Johanni Balbo Vierkantzlern zuggestelt anno 1557 Recepta in 2 diuers. form. Conr. fol. 351]

Kommentar:

Der Eintrag ist von der Nachtragshand verfasst.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 145r, Schreiber: Nachtragshand

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 351

Digitalisat: