Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Leinach

Kurze Zeit nach der Verpfändung von Ober- und Unterleinach (bede Leinach) werden die Orte wieder in Person von Bischof Otto von Wolfskeel vom Hochstift Würzburg abgelöst.

Exzerpt:

[durchgestrichen: Gemelter B Ot hat die bede Leinach in kurtzen Jahren] Aber dieselben in wenig Jare wider an sich und den stifft gelöstet.

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 45r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Liechtenstain

Einst gehörte die Burg Lichtenstein (Liechtenstain) dem gleichnamigen Geschlecht. Bischof Otto von Wolfskeel erwirbt den größten Teil der Burg durch folgenden Tausch: Die Brüder Apel, Thein und Albrecht von Lichtenstein verzichten auf ihre Anteile und erhalten dafür das Dorf Unfinden (Unfinden) mit dem Weinberg als Mannlehen.

Exzerpt:

[Durchgestrichener Eintrag: Liechenstain ain Schloss, im ambt Ebern gelegen, davon das ehrlich tapfer geschlecht der von Liechtenstain [gestrichen: iren namen haben] seinen namen hat, ist etwan derseben von Liechtenstain vorelteren gewest, Aber B. Ot Wolfskel hat mit heren Apeln von Liechtenstain ritere [Einfügung am linken Rand: auch Bokdem vnd Albrechten gebrüderen so den maisten tail daran gehabt ain wechsel troffen, vnd iren tail] das gemelt schlos Liechtenstain an den Stifft bracht, vnd im vnd seinen erben, dargegen das gantz dorf Unfinden mit dem Weinberg zu manlehen verlihen, Recepta in antiquo feudorum fo. 218]

Kommentar:

Dieser Eintrag ist in der Hohen Registratur durchgestrichen. Das Rechtsgeschäft muss 1336 stattgefunden haben. Dies ergibt sich aus der "chronologischen Übersicht der Einträge" in Hoffmann, Ältestes Lehenbuch, S. 15.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 49r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 708 (=2. Band)

Digitalisat:

Liechtenstain

Bischof Otto von Wolfskeel erwirbt von den Brüdern Apel, Thein und Hugo von Lichtenstein die Burg Lichtenstein (Liechtenstain). Im Gegenzug gibt er den dreien das ganze Dorf Unfinden (Unefund) samt dem dazugehörigen Weinberg.

Exzerpt:

B. Ot Wolfskel hat heren Apeln riter, Bokdein vnd Haugen allen treien von Liechtenstain gebrüderen Iren tail an dem schloss Liechtenstain abgewechselt vnd inen das gantz dorf Vnefund sambt dem Weinberg darfur geben Recepta in antiquo lib feudorum fo 218.

Kommentar:

Das Rechtsgeschäft muss 1336 stattgefunden haben. Dies ergibt sich aus der "chronologischen Übersicht der Einträge" in Hoffmann, Ältestes Lehenbuch, S. 15.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 49r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 708

Digitalisat:

Baunach

Einst sind die Vogtei und das Gericht zu Baunach (Baunach) an die Herren von Heßberg (Hespurg) verpfändet gewesen. Bischof Otto von Wolfskeel löst das Pfand jedoch für 2000 Pfund Heller, die er an Konrad von Heßberg zahlt, wieder ab. Die Pfandablösung betrifft laut einem Nachtragsschreiber außerdem: Tambach (Tambach), Triebsdorf (Triebsdorff), Eicha (Aich), Schorkendorf (Schurkendorff), Witzmannsberg (Witzmanßberg), Hergramsdorf (Harmsdorff), Altenhof (Altenhoffen), Krumbach (Grumbach), Neundorf (Newendorff), Rothenberg (Rottenberg), Ober- oder Unterelldorf (Elndorff), Muggenbach (Muggenbach), Autenhausen (Uttenhausen), Boetz (Boetz dorff), Gleismuthhausen (Cleßmutshausen), Gemünda (Gemunden), Hackdorfhof Hakdorff), das Kloster Langheim (Lankhaim closter), Seßlach (Seslach), Truschenhof (Druschendorff), Messenfeld (Messenfeld), Mürsbach (Mirsbach), Rentweinsdorf (Rentweigsdorff) sowie die Zenten Ebern und Medlitz.

Exzerpt:

Das gericht vnd vogtei zu Baunach ist etwa des stiffts Wirtzburg vnd den von Hespurg verpfend gewest. B Ot Wolfskele hat das [gestrichen: wider] von hern Conraden von Hespurg wider gelost vmb ii m lb haller. In libro capitulari fo. 83. [Nachtragshand: mit Tambach, Triebsdorff, Aich, Schurkendorff, Witzmansberg, Hermsdorff, Altenhoffen, Grumbach, Newendorff, Rottenberg, Eindorff, Muggenbach, Vttenhausen , Bortzdorff, Kleßmutshausen, Hakdorff, Gemunden, Lankhaim closter, Seslach, Drushendorff, Messenfeld, Mirsbach, Rentwigsdorff, Ebern zent, Medlitz zent

Kommentar:

1337 kaufte das Kloster Banz das Zentrecht für die Würzburger Besitzungen u.a. in Baunach; vgl. Weiss, Lichtenfels-Staffelstein (= HAB Franken 7), S. 12. Zum Hackdorfhof vgl. Kößler, Hofheim (= HAB Franken 13), S. 44.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 89v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 183

Digitalisat:

Closter Langheim

Bischof Otto von Wolfskeel erhält von Abt Heinrich und dem Konvent des Klosters Langheim 1000 Pfund Heller. Damit löst er das an Konrad von Heßberg (Hespurg) verpfändete Gericht und die Vogtei zu Baunach (Baunach) ab. Im Gegenzug verpfändet der Bischof dem Abt und dem Konvent das Zehntrecht, das bürgerliche Gericht und das peinliche Gericht über die am Tambach (Dampach) gelegenen langheimischen Dörfer, Leute und Güter. Diese Dörfer heißen: Triebsdorf (Tribesdorf), Schorkendorf (Schurckendorf), Witzmannsberg (Witzmansberg), Hergramsdorf (Harmsdorf ober und unter), Altenhof (Altenhof), Krumbach (Crumpach), Neundorf (Newendorf), Rothenberg (Rotenberg), Oberelldorf (Elttorf), Muggenbach (Mochenbach), Uttenhausen (Uttenhausen), Boetz (Boetz), Unterelldorf (Nider-Eltdorf), Gleismuthhausen (Glessmutshausen), Hackdorfhof (Hackdorf), Gemünda (Gemünden), Eicha (zu der Aich), Truschenhof (Druschendorf), Messenfeld (Messenfeld), Obermerzbach (Obern-Martzbach) und Rentweinsdorf (Rentwigsdorf). Das Gericht solle gehalten werden durch einen Konversen der Langheimer oder einen weltlichen Würzburger. Ferner stimmen die Langheimer zu, dass dieser Mann von den Einwohnern dieser Dörfer und Güter keine Bede (Bethe), Schatzung (Schatzung), Schanksteuer (Schenck), Forderung (Fuerterung), Strafe (Straff), Buse (Bues) oder anderen Abgaben (Beschwer) nehmen dürfe. Laut einem Nachtragsschreiber sind ebenfalls Seßlach (Seslach), Ebern (Ebern) und Medlitz (Medlitz) betroffen.

Exzerpt:

Anno 1337 am Montag vor Martini (durchgestrichen: hat) (oben eingefügt: name) B. Ot Wolfskel von Abbt Hainrichen und seinem Convent zu Lanckhaim (gestrichen: genomen) 1000 Pfund Haller und loset (am linken Rand nachgetragen) damit des Stiffts W. Gericht und Vogtei zu Baunach von Hern Conraden von Hespurg Riter (geledigt; gestrichen) unt fur solche Summa 1000 Pfund Haller dargegen gabe dem gemelten Abbt und (am linken Rand nachgetragen) Convent uf Widerloesung zukauffen (geben; gestrichen) des Stiffts W. Zentrecht (eingefügt: weltlich) peinlich und burgerlich Gericht uber die Lanckhainischen Dorfere, Leute und Gueter und umb den Dampach gelegen, nemlich Tribesdorf, Schneckendorf, Witzmarsberg, Harmsdorf Ober- und Unter, (gestrichen: Altendorf) Altenhof, Trimpach, Newendorf, Rotenberg, Elttorf, Wochenbach, Uttenhausen, Boetz, Nider-Eltdorf, Glessmutshausen, Hackdorf, Gemünden, Zu der Aich, Druschendorf, Messenfeld, Obern-Martzbach und Rentwigsdorf, dergestalt, das si solch Gericht durch ainen iren Conversen oder ainen weltlichen würzburgischen Man, der den Ban uber das Bluet von unserm B. von W. entpfangen, halten lassen, sich auch ferner verschriben, das derselbis von der gemelten Doerfere, Höfe und Guetere Inwoneren kain Bethe, Schenck, Schatzung, Fuerterung, Straff, Bues oder andere Beschwerden nehmen oder zunemen gestaten wolle etc on alles Gererde. R(ecep)ta in Capitulari fo. 83. (Zusatz am linken Rand von späterer Hand: Seslach, Ebern, Modlitz)

Kommentar:

Vgl. Geldner, Fritz: Besitz und Entwicklung der ehemaligen Cistercienserabtei Langheim bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts: In JffL 5 (1939), S. 18-72, insbesondere S. 50. Boetz (oder Boecz) ist eine Wüstung bei Seßlach. Vgl. Maierhöfer, Ebern (= HAB Franken 15), S. 46. Zur Ortsbestimmung von Schorkendorf vgl. Riedenauer, Ämter (WDGBl 55), S. 254.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 9v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 183

Digitalisat:

Leinach

Bischof Otto von Wolfskeel verpfändet Ober- und Unterleinach (Ober und under Leinach ain meil wegs unter W. gelegen) für 1200 Pfund Heller an den Abt und das Konvent St. Burkhard in Würzburg (S. Buchart).

Exzerpt:

Leinach Ober und under [Einfügung: ain meil wegs unter W. gelegen] hat B Ot Wolfskehl dem Abbt und Convent zu S. Buchart fur 1200 haller verpfendet uf widerlösung Montag nach Elisabet, Anno 1338. Recepta libro Emptionum fo 152d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 45r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 328

Digitalisat:

Liental

Der Deutsche Orden übergibt eine Hälfte der Burg Lichtel (Liehental) an Bischof Otto von Wolfskeel, der den Empfang schriftlich bestätigt .

Exzerpt:

Anno 1340 haben die deutschen heren B. Oten Wolfskelen die egemelten veste Liehental zum halbtail zugestelt, am Sambstag nach Vrbani [gestrichen: anno] Recepta Emptionum fo 29d Vnd jat B Ot dem Orden derwegen ain brief vbergeben. Eo. Fo 30.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 50v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 82f.

Digitalisat:

Limpach

Bischof Otto von Wolfskeel gibt Andreas Zobel von Heidingsfeld (Haidingsveld) eine Hube zu Limbachshof (Limpach). Von dieser Übergabe sind ebenfalls betroffen: Kleinrinderfeld (Clain Rindervelt), Giebelstadt (Gibelstat), die Wüstung Irtenberg (Irdemburg), das Stift Aschaffenburg (Aschaffenburg stifft), Hoenstatt (evtl. könnte Hainstadt, das einmal Hönstadt genannt wurde, gemeint sein), Segnitz (Segnitz) sowie Brunn (Brun).

Exzerpt:

Limpach, ain hueb daselbst hat Andres Zobel zu Haidingsveld von B Oten dem anderen entpfangen, sein revers ligt zu hofe sub littera L proprietatem [Nachtragshand: Clain Rindervelt, Gibelstat, Brun, Irdemburg, Aschaffenburg stifft, Honnstatt, Segnitz]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 51v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Aufsteten

Bischof Otto von Wolfskeel erwirbt das Dorf Aufstetten (Aufsteten) im Amt Röttingen (Rotingen) von Kraft III. von Hohenlohe. Von diesem Kaufgeschäft betroffen sind außerdem Rechte in Rieden (Rieden), Schöntal (Schönstain), Eisingen (Eisingen), Sonderhofen (Sundernhoffen), Oberhofen (Obernhoven), Bolzhausen (Boltzhausen), Sächsenheim (Sechsenhaim), Ingolstadt (Ingelstatt), Sulzdorf (Sultzdorff), Allersheim (Allershaim), Albertshausen (Albrechtshausen), Winterhausen (Winterehausen), Reichenberg (Reichenberg), Hattenhausen (Hattenhausen; Wüstung), Geroldshausen (Geroltshausen) und Heidingsfeld (Haidingsfeldt) sowie das Halsgericht.

Exzerpt:

Aufsteten ain dorf im Ampt Rotingen, das hat B Ot Wolfskel von hern Crafften von Hohenlohe erkaufft. Anno 1345 Jare am Freitag vor Jacobi, Emptionum 59, 64. [Nachtragshand: mit Rieden, Schönstain, Eisingen, Sundernhoffen, Obernhoven, Boltzhausen, Sethsenhaim, hart halsgericht, Ingelstatt, Sultzdorff, Allershaim, Albrechtshausen, Winterehausen, Reichenberg, Hattenhausen, Gereltshausen, Haidingsfeldt]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 823 und 825.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 77r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 142, 151

Digitalisat:

Liechtenstain

Noch 1517 wohnen die Herren von Lichtenstein (Liechtenstain) auf der gleichnamigen Burg. Lorenz Fries erklärt sich den Sachverhalt dadurch, dass Bischof Otto von Wolfskeel die Herren als Burgmänner eingesetzt haben könnte, denn Bischof Albrecht von Hohenlohe hat Burggüter als Lehen an Eberhard von Lichtenstein verliehen.

Exzerpt:

Vnd wiewol in ietzgemeltem Lehenbuech [gestrichen: ist] das schloss in gemain ynd kain tail benennet wurdt, dannoch dieweil die von Liechtenstain bis uff B Lorentzen zeite, vnd das Jahre Christi 1517 daruff gewonet vnd [gestrichen: gewonet] gesessen sein, hab ich iren tail geschriben Vnd mag woll sein ob gleich [gestrichen: sein] B Ot das gantz [gestrichen: dorf] schloss Liechtenstain an sich bracht, das er furter dasselbig den von Liechtenstain als Burgmenneren zubewonen eingeben hab, dann sein nechster Nachkom B. Albrecht von Hohenlohe hat Anno [gestrichen: 1361, 1356] [gestrichen: am tag petri hern albrechten von Liechtenstain] am Eberharten von Liechtenstain ain burgguet gelihen zu Liechtenstain. Vt in feodorum eius fo, 60

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 49r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 4, S. 286

Digitalisat: