Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Bachrat

Die Lehen der Truchsessen (Truchsessen) von Baldersheim sind an das Geschlecht derer von Bacherat (Bachrat) gekommen. Nachdem Philipp von Weinsberg (Philip von Weinsperg) diese Lehen durch das Landgericht des Herzogtums zu Franken als heimgefallene Lehen erhalten hat, hat er sie als Gnadenlehen an Hans von Bacherat den Älteren (Bachrat der Elter) verliehen. Nachdem die Herrschaft Reichelsburg (Raigelberg) 1521 an das Hochstift gekommen ist und Hans von Bacherat wenige Jahre später ohne männliche Erben stirbt, betrachtet Bischof Konrad von Thüngen diese Lehen als heimgefallen und verleiht sie an Konrad von Rosenberg (Rosenberg). Dagegen wendet sich Hans von Riedern (Hanns von Riedern), der Sohn von Hans Bacherats Schwester, da der Sitz Baldersheim mit seinen Zugehörungen ein Lehen sei, das auch matrilinear vererbt werden könne. Am Hofgericht des Bischofs findet darüber eine Verhandlung statt.

Exzerpt:

Dise lehen sind von den Truchsessen vff die Bachratenn komen, vnd als Hanns Bachrat der Elter die zu rechter Zeit nit entphangen, hat her Philips von Weinsperg berurte lehen als haimgefallene am landgericht des Hertzogthumbs zu Franken mit recht erlangt, aber dieselben furter gemelten Bachrat vf gemachten vertrag aus gnaden wider gelihen. Als aber die herschafft Raigelberg im Jare des heren 1521 an den Stifft Wirtzburg komen vnd vnlang darnach Hanns Bachrath der letzte seines namens, schilt vnd helms on eheliche manliche erben gestorben, hat B Conrat von Thungen berurte lehen als vermant vnnd haimgefallene hern Conraten von Rosenberg ritter verlihen, [Einfügung: dargegen] aber Hanns von Riedern des gedachten Hannsen Bachrats schwestersone [gestrichen: hat gewe] furgewendt, das der Sitz zu Baldershaim mit seinen zu vnd eingehorungen ain lehen sei, das sune vnd dochtere entpfangen vnd tragen mogen vnd darumb gewollet, das ime als dem nechsten Cognaten dieselben lehen zustehn. Wie er dann deshalben ein rechtuertigung furgenomen, an dem Hoffgericht zu Wirtzburg, da man aus dem einbrachten handel gestalt dieser lehen ordenlich vnd lauter findet.

Kommentar:

Hans von Bacherat wird in Fries' Bauernkriegschronik erwähnt. Vgl. Schäffler/ Henner, Bd. 1, S. 187.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 83v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Awe

Der Keller zu Aub (Awe) fertigt einen Bericht an, wie weit bei Aub die Geleitrechte der Markgrafen von Ansbach und des Bischofs von Würzburg reichen.

Exzerpt:

Bericht des Kellers zu Awe wie weit der Markgraff vnd Wirtzburg doselbsten zugelaitten. Recepta in 2° divers. frid. 122

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 46/18. Vgl. Wendehorst, Bischöfe Würzburg 3, S. 79: "Zu Aub vergleicht sich Konrad am 27.06.1520 mit den Markgrafen Kasimir und Georg von Brandenburg über den schon lange währenden Streit um die Geleitstraßen im Raum Gelchsheim, Röttingen, Kitzingen." Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit Bischof Konrads von Thüngen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 80v, Schreiber:

Digitalisat:

Awe

Bischof Konrad von Thüngen kauft die halbe Stadt Aub (Awe), die zuvor den Herren von Weinsberg (Weinspergisch) gehört hat, von Graf Eberhard IV. von Eppstein-Königstein (Konigstain) und seiner Ehefrau Katharina. Letztere hat zuvor als geborene von Weinsberg die Hälfte der Stadt Aub erhalten. Von diesem Geschäft sind laut Nachtragsschreiber ebenfalls betroffen: Burg und Kellerei Reichelsburg (Raigelsberg), die Hälfte von Aub (Aw), das Dorf Baldersheim (Baldershaim) und Besitzungen in Burgerroth (Burgernrot), Biberehren (Biberehrn), Klingen (Clingen), Tauberrettersheim (Tauberrettershaim), Stalldorf (Staldorff), Gaukönigshofen (Geykonigshoven), Lipprichhausen (Liprichshausen), Buch, Niedersteinach (Buchstainach; fälschlicherweise zusammengeschrieben), Gelchsheim (Gulichshaim), Euerhausen (Eurhausen), Langensteinach (Langen Stainach), Freudenbach (Fraidenbach), Frickenhausen (Frikenhausen), die Deutschordenskommende Würzburg (Teuschhaus zu W.), das Kloster Schöntal (Schontal closter), Goßmannsdorf (Goßmansdorf), geistliche und weltliche Lehen sowie Mergentheim (Mergethaim).

Exzerpt:

Anno 1521 am dinstag nach Simonis et Jude hat [gestrichen: wie furter] B Conrad von Thungen die halben stat Awe, so vor Weinspergisch gewest vnd durch Frawen Catherinen geborne von Weinsperg an G. Eberharten von Konigstain iren gemahl komen von gemeltem von Konigstain vnd frawen Catherinen seiner Gemahlin dem Stifft erkaufft, dauon such in primo lib Contractuum Conradi fo. 177 [Einfügung am Rand: Aw haln an Stifft erkaufft] [Nachtragshand: Nemblich Raigelberg schlos, Aw halb, Baldershaim dorff, Burgernrod, Biberehrn, Clingen, Tauberrettershaim, Staldorff, Geykonigshouen, Liprichshausen, Buchstainach, Gulichshaim, Eurhausen, Langen Stainach, Fraidenbach, Frikenhausen; Raigelberg kellerey, Teuschhaus zu W., Schontal Kloster, Goßmansdorff, Lehen gaistlich vnd weltlich, Mergethaim]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 12/121a. Laut Wendehorst betrug der Kaufpreis 49 300 Gulden.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 80r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 25, S. 431

Digitalisat:

Bäwe

Kaiser Karl V. gibt Bischof Konrad von Thüngen folgende Freiheit: Niemand dürfe im Herrschaftsgebiet des Hochstifts Würzburg (in des stiffts obrickaiten, gepieten, gerichtszwengen oder bennen) eine Burg oder Befestigung, die zur Verteidigung diene, ohne den Willen und das Wissen des Bischofs errichten. In dem Fall, dass dies aber trotzdem geschehe, habe der Bischof Fug und Recht, diese Burg oder Befestigung ohne Verhandlungen abzubrechen. Neun Jahre später wird diese Freiheit von Kaiser Karl V. bestätigt.

Exzerpt:

Darnach im jare des heren 1522 hat kaiser Carl der V. B Conraden von Thungen die freyhaitnach lauterer geben, nemlich, das niemants, von was wirden, stats oder wesen der sey, in des stiffts obrickaiten, gepieten, gerichtszwengen oder bennen ainigen burgklichen baw oder beuestigung zu der were dienstlich, es sei mit mauren, bolwerken, rigeln, schrancken, gräben oder basteien, so inem vnd irem stiffte zu veracht, nachtail, iniurien, emulation oder schaden komen mochten, on ir wissen vnd willen von newem furnemen, bawen oder vfrichten solle. Wa es aber beschehe, ain bischof mach, fug vnd recht haben, die on ferner ansuchung vnd handlung zu weren vnd abzuthun. Privilegiorum fo. 375. Die freyhait ist darnach im 1531 jare von ime, kaiser Carl dem V., von newem bestettigt worden. Eodem lib. Fo. 387.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 89r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 820f., 849-851

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Basthaim, ain dorf im Ambt Newenstat

Die Einwohner des Dorfes Bastheim (Basthaim) müssen dem Bischof von Würzburg Erbhuldigung leisten und Herdhühner geben. Nach dem Bauernkrieg zwingen die Herren von Bastheim diese Einwohner zu einer Verschreibung, dass sie zukünftig nur noch ihnen verpflichtet seien. Als die Herren von Bastheim ihre Lehen von Bischof Konrad von Thüngen nicht in Empfang nehmen, klagt der Bischof vor dem Hofgericht. Noch vor einem Urteilsspruch bitten die Herren von Bastheim um einen Vergleich: Sie übergeben die Verschreibung mit den Untertanen zu Bastheim dem Bischof und überlassen ihm seine hergebrachten Abgaben aus dem Dorf. Die Lehen werden erneut an die Herren von Bastheim verliehen. Laut einem Nachtragsschreiber sind von diesem Rechtsstreit ebenfalls betroffen: das Dorf Bastheim (Basthaim) samt Burg, der Stainisch hoff, der Hersfelder hove und der Weirisch hove (beide in Bastheim), die Orte Unterwaldbehrungen (Nidernwaldberingen) und Dachsberg (Dachsperg; heute Stadtteil von Bastheim), die Fischwasser bei Elsbach (Olspach) und Braidbach (Braitbach), der Forst Schmalhart (Schmalhart holtz), die Truchsessischen Güter (Truchsessische guetter), die Zehnten der Wüstungen Englerts Ringelharts) und Lanzig Nantzen, die Wüstung Altenfeld (Altenvelt wusten) und das Dorf Weisbach (Weispach dorff).

Exzerpt:

Vff den inwoneren des dorfs Basthaim hat der stifft Wirtzburg erbhuldung vnd herthuner vnd nach stillung der beurischen vfrur, so sich anno 1525 zutrug, wurden dieselben inwonere von den edelleuten zu Basthaim getrungen, das si inen ain verschreibung geben musten, denselbigen mit der erbhuldung herthuneren vnd anderem hinfur allain, vnd sunst niemant anderem zugewarten. Als aber die itzgenanten von Basthaim ire lehen in jaresfrist vnd lenger von B Conraten von Thungen nit entpfangen hetten, clagt gemelter B Conrat nach solchen lehen mit recht an seinem hofgericht. Zu letzt wart die sach vff unterthanig ansuchen vnd bite [Einfügung am Rand: der gemalten von Basthaim vertragen] der gestalt, die von Basthaim die abgemelten verschreibung heraus [Einfügung: geben] vnd B Conraten vnd seine nachkomen hinfur an einemung der erbhuldung vnd herthunere vngeirrt lassen. Dargegen [gestrichen: alte junge] B Conraten [Einfügung: inen] ire lehen vnd die rechtuertigung ab[gestrichen: fallen] gestelt. Daruber [gestrichen: warden] sind brieg vfgericht worden in primo contractuum Conradi fo. 135.

Kommentar:

Zu den Wüstungen Englerts und Lanzig vgl. Lob, Wüstungen, S. 141f. Und S. 157.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 88r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 25, S. 346

Digitalisat:

Basthaim, ain dorf im Ambt Newenstat

Die Einwohner zu Bastheim (Basthaim) leisten Bischof Konrad von Thüngen die Erbhuldigung.

Exzerpt:

Vnd genanter B Conrad daruf die erbhuldung von den inwoneren zu Basthaim genomen vf sambstag nach Magdalene anno xxix, vt ibid.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 88v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 25, S. 346

Digitalisat:

Hans Beck

Hans Beck (Beck) wird nach einer Pflichtverletzung gegen Bischof Konrad von Thüngen wieder mit dem Bischof versöhnt.

Exzerpt:

Hans Beck Als der wider sein pflicht ausgetretten vnd darnach mit B Conraden von Thungen im 1531 jare wider versunet worden ist, in diuers. Formarum fo. 213.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 90r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 441f.

Digitalisat:

Becken ordnung

Bischof Konrad von Thüngen legt eine Backordnung fest.

Exzerpt:

Ordnung bei B Conraten von Thungen vfgericht anno 1532. In divers. Formarun eius 227

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 90r, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 470

Digitalisat:

Bamberg

Auf Bitten des Bamberger Bischofs Weigand von Redwitz lässt Bischof Konrad von Thüngen die Feinde des Bamberger Bischofs im Hochstift Würzburg suchen.

Exzerpt:

[gestrichen: wie] B Conrad von Thungen [Einfügung: hat] vff ansuchen B Werganden zu Bamberg von wegen seiner vheinde im stifft Wirtzburg ausgeschriben. Divers. Form. Conradi 256, 266.

Kommentar:

Das Datum ist StA Würzburg, ldf 27 entnommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 86v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 27, S. 525f.

Digitalisat:

Brandenburg

Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt und Markgraf Albrecht II. Alcibiades schließen auf Vermittlung des Domkapitels folgenden Vertrag: Der Markgraf solle von kriegerischen Handlungen gegen das Hochstift absehen und alle Forderungen gegen Würzburg fallen lassen. Im Gegenzug ist vorgesehen, dass Bischof Melchior dem Markgrafen 220.000 Gulden in Münzen zahle und die Schulden des Markgrafen in Höhe von 300.000 Gulden übernehme. 100.000 Gulden sollen am 09. Juni 1552 und die übrige Summe am 01. Juli 1552 in Forchheim (Vorchheim) gezahlt werden. Zudem müsse das Hochstift Würzburg auf den Erbschutz über das Kloster Ebrach (Kloster Ebrach) verzichten, den Konrad von Thüngen erwirkt hatte. Mit dieser Vereinbarung solle die Zwietracht zwischen dem Hochstift und dem Markgrafen beendet werden. Albrecht II. Alcibiades sichert zu, das Hochstift in Zukunft nicht mehr zu überfallen, sondern zu schützen.

Exzerpt:

Brandenburg Anno 1552 den 21ten may ward B Melchior mit Marggrauen Albrechten vertragen durch das dombkapitull, das der Marggraff den gefasten vnwillen gegen dem Stifft Wirtzburg fallen, den ihme zugeschriebnen Vbertzugk abstellen, auch alle forderngen vnd dessen Vrsachen. Dargegen soll B Melchior ihme Marggrauen geben 220000 F gult grober Mutz, nemblich 100000 F den 9ten Juii nd das vbrig den 1ten Julii im 52ten Jar zu Virchhaim zuerlegen, vnd dartzw noch 300000 F Marggrawische schulden vff sich nach Inhalt des ihme verzaichneten Registers vff newen zubetzalen, newe schuluerschreybungen daruber vffrichten vnd dem Marggrawen dis alts widerumb herausser vnd zuhanden pringen. Item soll B Melchior vnd sein Stifft die von B Konraden von Tungen auffrechte begnadung vber den schutz des Klosters Ebrach nimmer mer geprauchen, sondern solch Kloster bey seinen freyhaitten pleiben vnd nach seinen gefallen schutzherrn annehmen lassen, vnd soll hiemit alle vngnad vnd vnfreundschafft zwischen bedeb parthen gesohnet vnd vertragen sein, der Marggraff dem Stifft nit beute den, sondern vor vberfall nach vermugen schutzen. Recepta in 2 ° kontract. Konradi fol. 350.

Kommentar:

Vgl. StA Bamberg, Rep. A 160/III Nr. 2706 und 2707. Laut Wendehorst betrugen die Schulden 350 000 Gulden samt Verzinsung. Vgl. Lünig, RA 5 [Pars. Spec.] 3. Teil S. 54 und Gropp. Wirtz. Chronik 1, Nr. 42 S. 573-575. Vgl. Briefwechsel des Herzogs Christoph von Wirttemberg 1, Nr. 585 S. 591 und Nr. 593 S. 599. NB I/16 Nr. 75 S. 160 mit Anm. 17.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 82v, Schreiber:

Digitalisat: