Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Camerambt

Die Grafen von Wertheim tragen schon seit langer Zeit das Ehrenamt des Kämmerers als Mannlehen. Wenn ein Würzburger Bischof zum Beginn seiner Regierungszeit als Herzog von Franken ein Festmahl hält, versehen die Grafen ihr Ehrenamt ebenso wie die anderen Amtsträger.

Exzerpt:

Camerambt. Aines aus den vier ambten des hertzogetumbs Francken [gestrichen: das haben] [Einfügung links: schon vor jaren die mechtigen und reichen heren von Bocksberg vom stifft W. zu lehen] entpfangen und getragen [gestrichen: die graven zu Werthaim]. So auch ain bischof zu Wirtzburg als der hertzog zu Francken sein [gestrichen: bischofflichen] furstlichen ufgang und wirtschafft gehalten [gestrichen: sich musse der grave von Werthaim erscheinen und sein ambt vertreten, wie die sind si], sein si erschinen und haben iren dienste wie andere ambtleut auch gethan, ausgericht und vertreten.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Camerambt

Die Grafen von Wertheim tragen als Kämmerer bis zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Regests in der Hohen Registratur das Schloss Schweinberg bei Hardheim (Swainberg ob Harthaim) als hochstiftisches Lehen.

Exzerpt:

[Nachtrag Fries: Und haben furter die gemelten graven v(on) W(erthaim) (Verweis auf Fortsetzung) als camerer das gedacht sloss Swainberg ob Harthaim gelegen mit allen seinen zu und eingehorungen [gestrichen: als chamerer des hertzogthumbs zu Francken] bis uff disen tag zu lehen entpfangen und getragen [gestrichen: haben], wie man solchs in den lehenbucheren lauter findet.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Von sieben Gerichten

Der Kämmerer oder der Stäbler des Würzburger Bischofs fungiert als Richter über die Juden in Würzburg. Später übernimmt diese Funktion ein Rabbi.

Exzerpt:

Judengerichte Der Bischof zu W. Camerling oder Steblere sind vor alter der Juden hie zu Wirtzburg richtere gewest, darnach hat man inen ain [Einfügung: Rabi] zu richter verordnet, davon such ferner im wort Jud hernach finis

Kommentar:

Das Judengericht existiert zu Fries Lebzeiten nicht mehr.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 281v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Camerambt

Das Kammeramt kommt mit Bewilligung eines Würzburger Bischof an die Grafen von Wertheim.

Exzerpt:

Volgender zeit ist berurt camermabt mit bewilligung aines bischofs zu Wirtzburg an die graven zu Werthaim komen. [gestrichen: die auch das]

Kommentar:

Konrad von Boxberg hatte 1299 Burg Boxberg an Rudolf I. von Wertheim übertragen. Vgl. StA Wertheim, G-Rep. 12a/1 Lade V C Nr. 3. Die Datumsangabe orientiert sich an an den Lebzeiten von Konrad von Boxberg.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Camerambt

Früher haben Schloss und Stadt Boxberg (Bocksberg) mit anderen Zugehörungen zum Kammeramt gehört. Als der Templerorden von Papst Clemens V. verboten worden ist, sind die Häuser und Güter dem Deutschen und dem Johanniterorden zugestellt worden. Auch die Templer in Wölchingen (Wölchingen) sind verjagt und die Johanniter an ihrer Stelle eingesetzt worden. Konrad von Boxberg (Bocksberg) vermacht diesen testamentarisch Schloss und Stadt Boxberg. Die Vormünder von dessen gleichnamigen Sohn Konrad erreichen bei Bischof Berthold von Sternberg, dass dieser Schloss und Stadt Boxberg den Johannitern übereignet und dagegen das Schloss Schweinberg (Swainberg) zu einem Besitz des Kammeramt annimmt. Abschließend verweist Fries auf den Eintrag unter Bocksberg.

Exzerpt:

Und hat vor alter sloss und stat Bocksberg [Einfügung: mit anderen iren zu etc. als ain nutzung] in solch camerambt gehoret, [ab hier gestrichener Eintrag: auch die heren von Bocksberg das gemelt camerambt vom stifft Wirtzburg als desselbigen hertzogthumbs chamerer entpfangen und getragen [gestrichen: Als aber die templarier zu Wolch; folgende Ersetzung auch gestrichen: hat her Conrad von Bocksberg das camerambt zu Aschaffenburg von B. Andressen entpfangen in antiquo 82.] Als aber die templarier durch bapst anno vertriben [gestrichen: ward] und ire heuser und gutere den brüderen des deutschen und S. Johannsen ordens zugestalbt wurden, [gestrichen: kame das tempelhaus zu Wolchen an die johannitere] [Einfügung: warden die templarier, so etliche pfare zu Wölchingen] bei Bocksberg [gestrichen: vertriben] gewonet, auch verjagt und die johanniter an ir stat daselbst eingesetzt [gestrichen: worden, hat inen], denen vermacht her Conrat von Bocksberg sloss und stat Bocksberg in seinem testament [gestrichen: vermacht] und ] handelten seines sunes Conraden des jungeren [gestrichen: testamentari] [Einfügung: vormundere] bei bischofe Bertholden von Sternberg sovil [gestrichen: gehandelt], das er den johanniteren gemelte sloss und stat Bocksberg [gestrichen: ge]aiget und das sloss Swainberg dargegen fur ain zu und eingehorde des camerambts anname [korrigiert aus angenomen hat]. [gestrichen: davon such hie oben im buchstaben B unter dem wort Bocksberg] davon such hie oben im worte Bocksberg.

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, W.U. 8262, 8263, 8264 Ein durchgestrichener Verweis auf ldf 1 entspricht Hoffmann, Das älteste Lehenbuch, Nr. 562 S. 74. Kraft von Hohenlohe veräußerte als Vormund der Brüder Kraft, Gerhard und Konrad von Boxberg die Burg samt suburbium den Johannitern von Wölchingen, die in der Folgezeit den Sitz ihrer Kommende hierher verlegten, doch bereits 1381 Boxberg wieder an die Ritter von Rosenberg verkauften. Vgl. http://www.leo-bw.de/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/3669/Boxberg+%5BTeilort%5D

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Camerambt

Konrad von Boxberg (Bocksberg) empfängt das Kammeramt von Bischof Andreas von Gundelfingen.

Exzerpt:

[Einfügung: Im jare d(es) H(eren) 1303 hat] her Conrat von Bocksberg [gestrichen: hat entpfangen] das chamerambt von bischof [gestrichen: Albrechten; ersetzt durch: Andresen; Einfügung links: zu Aschenburg (gestrichen: anno 1303)], im alten lehenbuch fo. 82. Volgender zeit [unleserlich] supra [Verweis auf obere Einträge]

Kommentar:

Die Datumsangabe orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 434

Digitalisat:

Camerambt

Graf Rudolf II. von Wertheim empfängt das Kammeramt von Bischof Gottfried von Hohenlohe.

Exzerpt:

Grave Rudolf von Werthaim hat [Einfügung: 1317] das chamerambt entpfangen, mit allen seinen zugehorungen, von B. Gotfriden, im alten lehenbuch fo. 33.

Kommentar:

Vgl. Fries, Chronik 2, S. 113 mit Anm. 23 sowie Ehmer, Die Grafen von Wertheim, S. 46f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 343

Digitalisat:

Camerambt

Graf Rudolf II. von Wertheim empfängt das Kammeramt mit allen Zugehörungen von Bischof Wolfram von Grumbach.

Exzerpt:

Grave Rudolf von Werthaim hat [Einfügung: 1322] entpfangen das chamerambt, mit allen seinen zugehorungen, von B. Wolframen, im lehenbuch fo. 46, 160. [gestrichen: Such ferner in den salbücheren.]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138v, Schreiber: Lorenz Fries

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 1, S. 364

Digitalisat:

Camerambt - Untercamerer

In der Folge stellt ein Würzburger Bischof die Lehenschaft über das Unterkammeramt den Grafen von Wertheim als Oberkämmerern zu. Diese verleihen denen von Zobel einige Gefälle als Zugehörungen zum Unterkammeramt. In diesem Fall verleiht Graf Johann von Wertheim folgende Gefälle an Konrad Zobel von Guttenberg zu Heidingsfeld: Eine Mark Silber bei der Weihe eines jeden Benediktinerabts im Hochstift Würzburg; den Obstzoll auf dem Judenplatz und am Main in Würzburg zwischen Mariä Himmelfahrt (15. August) und Mariä Lichtmess (2. Februar); 16 Huben im Dorf Eußenheim (Eussenhaim); 17 Huben im Dorf Karlburg (Carlburg), die zu sechs, fünf und zwei Heller geben; Das Gericht über alle Würzburger Juden; Jährlich drei Pfund Haller von den Ledertischen in Würzburg; Jährlich ein Pfund Heller von den Häusern in Mellrichstadt (Melrichstat); Jährlich je ein Paar Schnürschuhe von den Klöstern Ebrach (Ebrach), Heilsbronn (Hailsbrun) und Bronnbach (Brunbach); Gülte vom Würzburger Stein unter den Lederern; 15 Dienste in Leinach (Leinach), Laudenbach (Lautenbach) und anderen nahegelegenen Dörfern, von denen sich ein Mann mit fünf, eine Frau mit frei Pfennigen Würzburger Währung befreien kann, sowie das beste Kleidungsstück nach dem Tod einer jeden Person.

Exzerpt:

Darnach haben die B. zu W. solche lehenschafft des untern chamerambts den oberchamerern, das ist denn graven von Werthaim zugestelt. Die haben furter den gemelten Zobeln nachvolgende gefelle als des untern camerambts zu und eingehorunge verlihen: von ainem ieden abbte (Verweiszeichen auf 138v superiore fol. in 99raler) Von ainem ieden abbte S. Benedicten ordens im bistumb Wirtzburg, wan der consecrirt wurt, ain mark silbers. 139r Den obs zolle uf dem judenplatz und am Main zu Wirtzburg, von unserfrawen wurtzweihung tag ane bis uf Liechtmes. Sechszehen hube im dorfe Eussenhaim Sibenzehen hube im dorf zu Carlburg, die geben zu sechs hellerenn, zu funff helleren und zu [gestrichen: zwaien; Einfügung links: treien] helleren Das judengericht zu Wirtzburg von allen juden daselbst Trei pfund heller jherlichs zins von den ledertischen zu Wirtzburg Ain pfund heller von den heusern zu Melrichstat Ebrach, Hailsbrun, Brunbach, iedes closter jherlich ain bar buntschue Cley/Eley gulte von dem Stain zu Wirtzburg unter den lederern Funffzig dienste zu Leinach, Lautenbach und anderen dorferen darumb; ain man loset sich mit funff, ain frawe mit trei pfeningen Wirtzburger werung, und gibt iede persone nach irem dot das hochst claid. Diese obverlaute lehen hat grave Johanns von Werthaim verlihen Contzen Zobeln von Gutenberg zu Haidingsfeld, am tag Margarethe anno 1407. Registrata in feodorum Gotfridi von Limpurg fo. 2.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 138v/139r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Eurhausen ain dorf im ambst Buthert

Diese Nutzungen und Gefälle verkauft Frau Katharina, Gräfin von Königstein, geborene von Weinsberg, (frau Catherin Grävin von Kvnigstain, geborne von Weinsperg) zusammen mit dem Amt Bischof Konrad von Thüngen. Laut der Nachtragshand betrifft dies die Burg Reichelsburg (Raigelberg schlos), Aub zur Hälfte (Aw halb), Baldersheim (Baldershaim), Burgerroth (Burgerrodt), Bieberehren (Biberehren), Klingen (Clingen), Tauberrettersheim (Tauberrettershaim), Stalldorf (Staldorff), Gaukönigshofen (Konigshoffen), Lipprichshausen (Lipprichhausen), Niedersteinach (Bachstainach), Gülchsheim (Gülchshaim), Langensteinach (Langenstainach), Freudenbach (Fraittenbach), Frickenhausen am Main (Frickenhausen), Goßmannsdorf am Main (Gossmannsdorff), Bad Mergentheim (Mergethaim), das Kloster Schöntal (Schöntal Closter), die Deutschordenskommende in Würzburg (Deutschhauss zu W), sowie die Landvogtei in Schwaben (die Landvogtei in Schwaben), das Kämmereramt des Herzogs von Laubenberg (Camerambt des hertzogen von Laubenbergk), Neuenstadt am Kocher (Neustatt am Kocher) und die Herrschaft Weinsberg (Weinsperg die Herschafft).

Exzerpt:

Dieselben nutzung vnd gefelle hat hernach frau Catherin Grävin von Kvnigstain, geborne von Weinsperg, am Dinstag nach Simonis vnd Jude anno 1521 Bischof Conraten von Thungen mit dem ambt Raigelberg zu kauffen geben- Recepta in primo contractuum Conradi fo. 177d [Ergänzung von anderer Hand: Nemblich Raigelberg schlos, Aw halb, Baldershaim, Burgerrodt, Biberehren, Clingen, Tauberrettershaim, Staldorff, Konigshoffen, Lipprichhausen, Bachstainach, Gülchshaim, Langenstainach, Fraittenbach, Frickenhausen, Gossmannsdorff, Mergethaim, Schöntal Closter, , Deutschhauss zu W[ürzburg], Gewkonigshoffen darinnen außerdem die Landvogtei in Schwaben, Camerambt des hertzogen von Laubenbergk, Neustatt am Kocher, Weinsperg die Herschafft. ]

Kommentar:

1507 starben die Herren von Weinsberg im Mannesstamm aus. Bei den zuletzt genannten Titeln handelt es sich vermutlich um Ehrentitel der Herren von Weinsberg.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 215v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: