Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Grauen

Die Grafen, Freien und die Ritterschaft im Stift Würzburg unterstehen dem Bischof von Würzburg als ihrem Herren. Dies wird von den Kaisern und Königen bei der Verleihung der Regalien festgelegt. Im Jahr 1168 legt Kaiser Friedrich I. fest, dass alle Grafen im Bistum Würzburg und Herzogtum Franken unter die Gerichtsbarkeit des Bischofs von Würzburg fallen, und stellt hierüber eine Urkunde mit goldenem Siegel aus. Für nähere Informationen zu diesem kaiserlichen Beleg verweist Fries auf das Landgerichtsbuch. Für nähere Informationen zu den Grafen verweist Fries auf die Einträge zu den jeweiligen Grafengeschlechtern.

Exzerpt:

Grauen Freien vnd die Ritterschaft im Stifft W. sollen ainen B. zu Wirtzburg als iren rechten, ordenlichen [gestrichen: her] vnd naturlichen heren gewetig vnd gehorsam sein, Beuelhen die kaisere vnd kunige im verleihung der Regalien, Such Regalia hernach Alle Graven im Bistumb W. und seinem hertzogtumb gesessen sollen vor ainem B. zu Wirtzburg als dem hertzogen zu rechte stehn, wie dan kaiser Fridrich der erst, dem stiffte derwegen ain freihait geben hat, mit ainem anhangenden gantz guldin sigill am 10 tag Julii des 1168 Jars. Reg. In priv. fo 232. Von disem privileg und wie das furter von den nachvolgenden kaisern und kuningen bestetigt worden ist, davon such in dem buch so ich sunderhait von den hertzogtumb Francken und seinen landgericht gemacht [gestrichen: ist worden] hab. Was du ferner von den Graven dem stifft W. und seiner landsfurstlichen obrickait unterworfen zu wissen begerst, das such in den Buchstaben nach iren namen gestelt,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 301v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 232

Digitalisat:

Gerlachshaim

Graf Ulrich II. von Hanau (her Ulrich von Hanaw) und Graf Ludwig von Rieneck (Grave Ludwigen von Rieneck) verkaufen folgendes an das Kloster Gerlachsheim: die Hälfte des Dorfs Gerlachsheim (Gerlachshaim) zusammen mit allem, was sie in Kützbrunn (Cultesbrun) besitzen, sowie die Befreiung vom Zoll und die Befreiung der Leibeigenen bzw. Dienstleute, die zwischen Lauda (Laude) und Gerlachsheim verkehren. Dieses Privileg der Zollfreiheit ist von Kaiser Ludwig IV. dem Bayer bestätigt. Dieser wiederum tauscht mit Graf Ulrich von Hanau und Graf Ludwig von Rieneck die Mühle zu Oberlauda (Oberlaude) gegen die Mühle zu Lutzellauden.

Exzerpt:

Gerlachshaim, [gestrichen: wie] den zwaitail am dorf daselbst mit seinen zu und eingehorungen [Einfügung: Scan nicht lesbar] von heren Ulrichen von Hanaw und Grave Ludwigen von Rieneck an das closter Gelachshaim verkaufft worden, sampt dem das si zu Cultesbrun haben, der zolfreiung, und freiung der aigen leute so von Lauden gein Gerlachshaim vnd herwider ziehen, durch kaiser Ludwigen des 4 bestetig, der auch die Muln zu Oberlauden von iren wechselswers genomen, und Inen, dargegen die mule zu Lutellauden zugestelt hat, am Freitag vor dem Uffartstag anno domini 1343. Reg. In 50 Contractuum Rudolfi fo 315.

Kommentar:

Lutzellauden, auch als Lützellauden oder Lützelluden, kann übersetzt werden als Klein-Lauda und war der Name eines ehemaligen Nonnenklosters in Gerlachsheim. Es stand vermutlich in der Nähe des heutigen Bahnhofs (vgl. Informationen der Website taubertal.de).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 284r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 5 contractuum Rudolfi f. 315

Digitalisat:

Geroldshouen

Elisabeth Fuchs zu Eltmann (Else Fuchsin witwe), ihr Sohn Heinrich Fuchs zu Wallburg (Hainrich Fuchs ir sun) und ihr Enkel Georg Fuchs von Bimbach bzw. von Stolberg (Georg Fuchs) besitzen einen Hof in Gerolzhofen (Geroltzhouen). Sie werden von einigen Abgaben und Diensten befreit,

Exzerpt:

Elsen Fuchsin witwe, Hainrichen Fuchs irem sun, vnd Georgen Fuchs ist ir hof zu Geroltzhouen etlicher beschwerdenhalb gefreiet worden, ain zeitlang in Capitulari lib. fo. 271. [Nachtragshand am Rand: Niederlauringen]

Kommentar:

Die Zeitangabe erschließt sich aus einem Eintrag zu Stadtlauringen im Stdb. 1012, f. 21v.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 287v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 271

Digitalisat:

Gerlachshaim

Bischof Rudolf von Scherenberg schickt einen Hilferuf an alle Geistlichen im Hochstift, ihn gegen die Einfälle der Türken zu unterstützen. Die Vorsteherin des Klosters Gerlachsheim (Gerlachshaim) weigert sich gegen die ersuchte Hilfe und legt ein Privileg des Papstes vor, dass bestätigt, dass sie und ihr Kloster von solchen Leistungen befreit sind. Bischof Rudolf von Scherenberg legt dagegen Beschwerde ein. Es kommt allerdings zu keiner Einigung und das Verfahren wird ad acta gelegt. Die Nachtragshand merkt folgende Orte an: Schönau (Schonaw), Schönrain am Main (Schonrain) und Schäftersheim (Schefftershaim).

Exzerpt:

[gestrichen: Wie] B. Rudolf vordert an seine gaistlichkait am Thurkenhilf [gestrichen: gevordert, die sich das closter Gerlachshain zugeben gespert hat, vnd die Maisterin daselbst derwegen ain briefe zu Rome ausbrachten, das ir closter der Thurckenhilf frei sein solle] [Einfügung: daran wollte aber die Maisterin zu Gerlachshaim nichts geben sunder brachten zu Rom Brief aus daz si der frei sein sollte, davon appelirt B] Rudolf, zuletzt warde ain stillstand darin abgeredt B Rudolfen lebenlang Reg in 4 Contractuum Rudolfi fo 261 d [Nachtragshand: Schonaw, Schonrain, Schefftershaim]

Kommentar:

Fries gibt in diesem Eintrag kein genaues Datum an, weshalb sich die Angabe aus den Regierungsdaten Bischofs Rudolf von Scherenberg ergibt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 284r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 4 contractuum Rudolfi f. 261

Digitalisat:

Gosmarsdorf

Bischof Lorenz von Bibra verlängert die Befreiung von Abgaben und Diensten um zehn Jahre.

Exzerpt:

Dise freiung ist im 1514 Jar ausgangen aber durch gemelten Bischof Lorentzen noch 10 Jar erstreckt worden, Registrata in 2 Contractuum Laurentii fo 276 d.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 299r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Laurentii f. 276

Digitalisat:

Freiung vor fremden Gerichten

Kaiser Karl IV. stellt dem Stift Würzburg ein Privileg aus, in dem festgehalten wird, dass kein Angehöriger des Stifts vor das kaiserliche Hofgericht, eine auswärtiges Landgericht oder andere auswärtige Gerichte geladen werden darf. Dieses Privileg wird von Kaiser Karl V. zweimal bestätigt.

Exzerpt:

Dergleichen hat kaiser Carl der 5. obgedacht seines vorfaren kaiser Carln des 4 freihait zu zwaien maln confirmirt eodem lib foliis 373, 385.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 283r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 373
Liber privilegiorum f. 385

Digitalisat:

Gueter

Laut einem Privileg von Kaiser Karl V. sollen die Oberhoheit, die Rechte und die Gerichtsbarkeit über die Eigengüter des Stifts Würzburg und die Güter, die vom Stift zu Lehen gehen, von niemand anderem verkauft, verpfändet oder verliehen werden.

Exzerpt:

Guetere [gestrichen: die seien] aigen oder lehen, wa die [gestrichen: im] in der stifft [gestrichen: seiner] obrickait, und gebiete ligen, [gestrichen: die] soll und mag, dem gemelten stiffte, auch seiner obrickait, rechten und gerichten [Einfügung zu wider, schmelerung vnd nachtail], niemant anderswahin an auswendige frembde hand kaufs, pfands oder lehenmachungs alieniren, laut aines privilegi dem stiffte durch kaiser Carln des 5 gegeben, zu prussel in Brabant am ersten tag aprilis des 1522 Jahre Reg. Privilegiorum fo 375 [Nachtragshand am Rand: Berach Erbschutz, Burgbaw im stifft, Newe zenten im Stifft]

Kommentar:

Die Nachtragshand merkt zusätzlich den Erbschutz (erbliches Schutzrecht) zu Ebrach (Ebrach Erbschutz), den Burgenbau im Hochstift (Burgbaw im Stifft) und die neuen Zenten im Hochstift (Newe Zenten im Stift).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 306v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 375

Digitalisat:

Freiung vor fremden Gerichten

Das Stift Würzburg besitzt ein kaiserliches Privileg darüber, dass alle Angehörigen des Stifts samt ihren Gütern vor kein auswärtiges Gericht - sei es das Reichshofgericht, das Landgericht - geladen werden dürfen. Aber das Hofgericht zu Rottweil verstößt gegen dieses Privileg, indem es Landsassen des Stifts vor Gericht lädt und über sie urteilt, obwohl die regierenden Fürsten dagegen Einspruch erheben. Das Hofgericht zu Rottweil besteht jedoch darauf über die Rechtsangelegenheiten wie üble Nachrede, Verleumdung sowie Gewalttaten richten zu dürfen und diese Streitfälle nicht an ein anderes Gericht abgeben zu müssen. Das Stift Würzburg legt daraufhin Beschwerde über dieses Vorgehen ein und Bischof Konrad von Thüngen erreich bei Kaiser Karl V., dass dieser dem Stift erneut ein Privileg ausstellt. Darin wird festgehalten, dass kein Graf, Freier, Herr, Ritter, Knecht, Lehensmann, Diener, keine Stadt, keine Leute oder Untersassen sowie ihr Hab und Gut wegen irgendeines Vergehens vor das Reichshofgericht gezogen werden dürfen und besonders nicht vor das Hofgericht in Rottweil. Bei Verstoß gegen dieses Privileg ist eine Bußgeldzahlung von 100 Pfund lötigem Gold fällig.

Exzerpt:

Rotweil wie der Stifft Wirtzburg ain sundere freihait wider des hofgericht habe, Wiewol sich im aus disen obangeregten privilegien lauter erffindet, das alle des Stiffts W. angehorige und verwante sambt iren haben und gueteren fur allen auswendigen kaiserlichen, kuniglichen hofgerichten, Landgerichten, und anderen gerichten gefreiet sein, so unterstunden sich doch Richter und schopfen des hofgerichts zu Rotweil des Stiffts W. Landsessen und ire guetere fur sich zutziehen und recht uber si zu sprechen, und obwol die regirenden fursten solche geladene in crafft irer habenden freihaiten fur sich zuweisen abforderten, so wollten si doch die Ehafften sachen das ist Iniuri, Schanahe, Gewaltesame und dergleichen nit remittiren, sunder daruber richten, dieweil aber solchs dem stifft W. und seinen verwanten nit zu gerungen beschwerden raichte, erlangt B Conrat des geschlechts von Thungen, von Kaiser Carln dem 5. ain freihait, das hinfur niemant des Stiffts W. und hertzogtumbs zu Francken Graven freien, heren, ritere, knechte, manne, dienere, Stete, leute und untersessen, oder ire habe und guetere umb kaiserlai sachen willen, ob die gleich Schmahe, Gewaltsame odere Ehafften antreffen, an des reichs Hofgericht sunderlich gein Rotweil laden oder furforderen sollte, bei pene 100 Pfund lotigs golds, ist beschehen zu Augspurg am 9 Octobris des 1530 Jars,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 283r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Freiung vor fremden Gerichten

Kaiser Karl V. dupliziert und verbessert ein Privileg, das er dem Stift Würzburg zwei Jahre zuvor ausgestellt hat. In dem Privileg geht es besonders um die Exemtion von fremden Gerichten, besonders von dem Hofgericht zu Rottweil. Diese verbesserte Version wird vom Reichskammergericht beglaubigt und dem Hofrichter und den Schöffen des Hofgerichts zu Rottweil vorgelegt.

Exzerpt:

Darnach in dem 1532 Jare, [gestrichen: ist hat] am neunten tag Julii hat gemelter kaiser Carl dits obierlant privilegi zu Regenspurg duplicirt und gebessert, welchs furter am kaiserlichen Chamergericht vidumirt, und dem hofrichter und schopfen zu Rotweil infimirt ist, reg. Lib priv fo 378

Kommentar:

Wie das Privileg zustande gekommen ist und was es umfasst, erläutert Fries direkt vor diesem Eintrag.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 283v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 378

Digitalisat:

Gotfrid

Valentin Gottfried (Gotfride) wird von allen Abgaben und Verpflichtungen, die ein Bürger innerhalb des Bistums Würzburg sonst leisten muss, und von allen fremden Gerichten befreit. Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt verpfändet ihm 75 Gulden für 1500 Gulden auf den Kammergefällen.

Exzerpt:

[Nachtragshand: Ihme Gotfriden auch aller Burgerliche beschwerd im Stifft Wirtzburg auch frembd gericht gefreihet. Registra in 2 divers, form. Conr. 236 Anno 1544 verschrib ihme B Melchior 75 Gulden fur 1500 Gulden uff den Cammergefellen uff ablosung. Registra in 2 diver. Conr 278.]

Kommentar:

Der Eintrag wurde von der Nachtragshand verfasst.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 300r, Schreiber:

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 236
Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 278

Digitalisat: