Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Kitzingen

Von Herr Lämplein Lamprecht (heren Lemlein Lamprechten riter) ist ein besiegelter Brief ohne Datum vorhanden, der beinhaltet, dass Bischof Gerhard von Schwarzburg AndreasTruchsess (Endresen Truchsessen) für seine Hälfte an Kitzingen 5500 Pfund Haller. Dies sind zu derselben Zeit 660 Gulden, da ein Pfund Haller am rheinischen Gulden und an 12 Rentzer Gold gemessen wird. Dann tritt Herr Lämplein Lamprecht seine Hälfte des Teils, der ihm an Kitzingen verpfändet ist, für 2700 Gulden an Bischof Gerhard von Schwarzburg ab.

Exzerpt:

Vnd ist von vilgemelten heren Lemlein Lamprechten riter ain besigelter brief vorhanden, on datum, darin er antzaigt das B. Gerhart Endresen Truchsessen fur seinen halbtail v1/2 m Pfund [Einfügung am Rand: hallere (das ist 660 fl dann derselben zeit I pfund haller am rheinische fl vnd zwolf rentzer golten haben)] vnd dan ime Lamprechten fur seinen halbtail an dem taile, so inen beden vf Kitzingen verschriben xxvii c fl entricht vnd bezalt habe, darumb er berurten seines tails abgetreten vnd denselben B. Gerharten eingeantwort hab, Recepta Emptionum fo 16d [Einfügung unten, gestrichen: so hat doch derselb kaufuertrag willicht das darumb dz B Gerhart datzumal mit solchem baren gelt nit gefafft gewest, kain furgang gehabt sunder sein berurte Endresen T vnd des Lamprechten rechte vnd gerecht [Einfügung am Rand: an der Stadt vf Kitzingen] volgender Zeit vff die Sch[unleserlich] komen dauon [gestrichen: wie aber vnd welche gewesen dauon hat so ist kein bericht vor handen] die haben furter dieselben dem stifft w abzulosen geben]

Kommentar:

Die Jahreszahl orientiert sich an den vorherigen Einträgen. Gestrichene Einfügung: Derselbe Kaufvertrag ist allerdings nicht rechtskräftig, da Bischof Gerhard kein Geld hat. Deswegen gibt es keinen Vorangang und die Rechte bleiben bei Lämplein Lamprecht und Andreas Truchsessen. Diese kommen auf die Schwagerer. Wie das geschehen ist, wird nicht berichtet. Dieses Geschlecht hat ferner die Teile vom Stift Würzburg abgelöst.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 424v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Die Bürger Würzburgs und anderer Städte im Bereich des Hochstifts erheben sich gegen Bischof Gerhard von Schwarzburg und das Domkapitel. Um die Aufstände zu beenden, brauchte er Hilfe und handelte mit den Burggrafen zu Nürnberg, Johann und Friedrich (Johannsen vnd hern Fridrichen Burggrauen zu Nurenberg), aus, dass sie ihn gegen seine ungehorsamen Bürger und Untertanen unterstützen. Dies tun sie auf eigene Kosten, er verspricht ihnen dafür 12 000 Gulden und verpfändet ihnen ein Teil Kitzingens (kitzingen) mitsamt allen Würden, Rechten, Grenzen, Gülten, Nutzungen, Gerichten, Zöllen, Geleitrechten, Herrlichkeiten und Zugehörungen. Er behält für seine Nachfolger und das Stift das Recht auf Auslösung vor, zu einem freien Zeitpunkt und für 12 000 Gulden und den zusätzlichen Kosten, die sie aufgebracht hatten. Beide Burggrafen bestätigen dies schriftlich.

Exzerpt:

[am Rand: 1399] Als sich aber diser zeit nemlich im 1399 Jare die burgere zu W. vnd anderer mer stette im Stiffte wider B. Gerharten vnd sein Capitel entbört heten vnd er B. Gerhart dieselbigen wider zu gehorsame zubringen sich nach hilf vmbthun vnd bewerben mueste, handelt er mit heren Johannsen vnd hern Fridrichen Burggrauen zu Nurenberg, das si ime wider gemelte seine vngehorsame burgere vnd vnterthanen vf ir aigen selbs chosten vnd schad hilf vnd dienst verschriben, darumb versprache er inen xii m fl vnd satzt inen des stiffts W. tail vf Kitzingen mit allen seinen wirden, rechten, marken, gülten, nützen, gerichten, zollen, gelaiten herlickaiten vnd zugehorungen darfur ein, gab Jnen auch [425r.] [am Rand: etliche stucke verschreibt waren derselben] auch macht dieweil sunst von solchem des Stiffts W. tail versetzt an sich zulosen doch behielte er ime seinen nachkomen vnd stiffte die widerlosung daruf beuor, welcher zeit im Jare si wollten mit den gemelten xii m fl vnd dem das si mer ausgeben vnd an sich gelöst bringen wurden haten, actum ain abend vor Jacobi des obbestimbten 1399 Jars, vnd haben bede Burggrauen egenant B. Gerharten iren besigelten Reuers daruber geben Recepta in Contractuum Egloffstais fo. 28. Duplicat fol i

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 424v/425r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Nach dem Tod von Bischof Gerhard von Schwarzburg wird Johann von Egloffstein zum Bischof gewählt. Zwischen ihm und dem Burggrafen Friedrich (Burggraue Fridrichen) und Johann (Bruggraue Johannsen) von Nürnberg gibt es immer wieder Streitigkeiten, an denen sie sich gegenseitig die Schuld geben. Bischof Johann von Egloffstein löst dann einen Teil Kitzingens von dem Rittergeschlecht der Schwegerer aus. Die Burggrafen von Nürnberg gestatten ihm die Erbhuldigung der Bürger von Kitzingen. Ein weiterer Teil von Kitzingen (kitzingen) ist an die Schwegerer von dem Geschlecht von Hohenlohe verpfändet und das Recht auf Auslösung wird an das Stift Würzburg übertragen, was auch vertraglich festgehalten ist. In dieser Sache schlichten der Bischof Albrecht von Bamberg, der Bischof Friedrich von Eichstätt und Friedrich III. Schenk von Limpurg. Sie beschließen, dass beide Parteien vertraglich jeweils drei Zusätze aufstellen. Es wird sich darauf geeinigt, dass sich alle an diese halten und zur Bezeugung des Vertrags sieben Männer auszuwählen.

Exzerpt:

Nach dotlichem abgang B Gerharten ward der domprobst her Johanns von Eglofstain domprobst zu B gewellt zwischen demselbigen vnd gedachtem Burgraue Johannsen vnd Burggraue Fridrichen trugen sich etlichen mengele vnd gebrechen zu, deren si sich bederseits gein ainander beschwereten sunderlich aber hete B Johanns noch ferner ain tail Kitzingen von den Schwargerern zu dem stifft gelöst, welchen [gestrichene Einfügung am Rand: [unleserlich] ware nach rechten eidiger rechnung [unleserlich]ch I tritail an der stadt vnd ambt kitzingen [unleserlich] aines sechzenten tails an der [unleserlich] stat vnd ambt welchs ietzge von den [unleserlich]] tailshalben die gedachten Burggrauen ime B Johannsen gestaten wolten von den burgeren zu Kitzingen erbhuldung zunemen mit vnd ist derselb tail den Schwagereren von den heren von Hohenlohe zumer auch verpfendet vnd die losung daran dem stifft W vbergeben wie dan hieeben dauon auch antzaigung beschehen, Si sein aber solcher irer irrung vf montag vor Johannis Sunenwendes des 1404 Jars zu Bamberg durch heren Albrechten Bischofen daselbst heren Fridrichen B zu Aistet vnd Schenk Fridrichen zu austrag verfasst worden, der gestalt, das iede partei trei zusetze geben vnd ietzgenanter Schenk Fridrich obman sein, vor den iedertail nit mer den sechs spruchthun vnd volgends solche gebrechen die siben mennere in der güt oder mit recht vor Bartholmei vertragen vnd entschied werden

Kommentar:

Gestrichene Einfügung am Rand: Es wäre nach rechter Rechnung ein Drittel der Stadt und des Amtes Kitzingens und ein Sechzehntel von der Stadt und dem Amt welches jetzt von den [Stelle nicht lesbar]. Fries gibt keine Quelle an.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Es folgen die sechs Würzburgischen Sprüche: 1. Die Burggrafen von Nürnberg haben bisher eingenommen und nehmen auch weiterhin ein: die Bede, die Steuer, die Schanksteuer, das Ungeld, alle Nutzungsrechte und Gefälle zu Kitzingen und andere Dingen, die ihnen noch verpfändet. 2. Bischof Johann und das Stift wollen sich die Erbhuldigung nicht nehmen lassen. 3. Sie verweigern ihm das Huldigungsrecht des Hohenloher Teiles, das Bischof Johann von dem Rittergeschlecht der Schwegerern ausgelöst hat. 4. Sie verbauen die Tore zum Kitzinger Kloster (Kitzingen gegen dem closter), reissen die Brücken ein und zerstören die mit Zinsen belegte Güter. Den Geistlichen werden Gebote auferlegt und Bürger werden der Stadt verwiesen. Zudem werden neue Gesetze erlassen. Allerdings steht ihnen das allein nicht zu, da Kitzingen von drei Herren verwaltet wird. 5. Sie verhindern seine Beteiligung an den Gerichten und entziehen ihm seine Freiheiten. Anders als es abgemacht wurde. 6. Sie ändern den Rat in Kitzingen

Exzerpt:

Vnd volgen hirnach die 6 Wurtzburgische spruche 1 die Burggrauen haben eingenomen vnd nemen ein, beth, steuer, schenck, vngelt, alle nutz rent vnd gefelle zu Kitzingen, anders dan Jnen verschriben worden, vnd si von recht thun sollen 2 Wollen B Johannsen vnd seinen stifft ir erbhuldung zu Kitzingen nit nemen lassen, 3 Si irren ime an der huldung des Hohenloischen tails so er B Johanns von den Schwagerern an sich erlöst hat 4 Si haben ime die thore zu Kitzingen gegen dem closter verbawet, die brücken abgeworfen die zinshafftige gutere in der stat hinnes gebrochen, die gaistlichen mit vubilligen geboten beschwert vnd die burgere der stat verwisen, newe gesetze gemacht, welchs inen allain nit geburt hat nachdem trei herentaile zu Kitzingen sein, 5 Sie irren ime an seinen gerichten vnd freihaiten anders dan herkomen ist. 6 Si haben den rathe zu Kitzingen geendert Dise obuerlaute verfassung, auch die Wurtzburgischen daruf geuolgte clage oder spruche sein registrit, in Contractuum Eglofstain fo 36 vnd sun Omissorum 153.

Kommentar:

Das Datum orientiert sich am vorherigen Auftrag. Die Quellenangabe bezieht sich auch auf die darauffolgende würzburgische Klage.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Wie genau sich der Anteil des Stifts an Kitzingen (kitzingen) zusammensetzt und wie groß er ist, wird in dem Vertrag nicht festgehalten. In einem anderen Vertrag steht, es sei ein Drittel von Kitzingen gewesen.

Exzerpt:

[Nachtragshand am Rand: stainach closter] was aber vnd wie grös des Stiffts tail gewest wirt in solcher verschreibung nit ausgetruckt, aber hernach beschicht in ainer verschreibung am Sambstag vor Lucie des 1405 Jars zu Kitzingen vfgericht, lauter meldung dauon, das es der tritail sei gewes vf der stat Kitzingen, [unterstrichen: weiniger aines sechzehendentails am gantzen wie dan zum tail hieuor angezaigt vnd hernach ferner angezaigten gemeldt wurt] [Nachtragshand: Recepta ibide fol. 38. Contractuum Brun fol. 20]

Kommentar:

Nachtragshand am Rand: Kloster Steinach. Unterstrichen: Ein sechzehntel des Ganzen, wie dann gezeigt wird und sich später ergibt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Bischof Johann von Egloffstein übergibt Burggraf Johann von Nürnberg (Burggraue Hannsen) einen neuen Verpfändung über den Anteil des Stifts an Kitzingen (Kitzingen) für 14 000 Gulden Pfandschilling. In dem Vertrag wird dem Stift die ewige Auslösung vorbehalten. Bischof Johann erlaubt Burggraf Johann, drei Jahre Steuern in Kitzingen zu erheben, der Anteil des Stifts, der dem Geschlecht der Schwegeren abgelöst wurde, soll ihm übergeben werden. Dies hat Burggraf Johann schriftlich bestätigt.

Exzerpt:

Am andern tag nach vfrichtung ietzberurten vertrags nemlich Sontag Lucie hat B Johanns Burggraue Hannsen ain newe verschreibung vber des Stiffts tail zu Kitzingen fur die xiiii m fl pfandschilling vnter seinem vnd des Capitels Jnsigiln zugestelt darin ime seinen nachkomen vnd stiffte die ewigen widerlosung daruf vorbehalten Es hat auch er B Johanns Ime Burggraue Hannsen zugelassen mitler zeit der widerlosung seines gefallens alwegen vber trei Jare steure zu Kitzingen zuschlagen, doch das ime B Johannsen vnd seinem Stiffte ire angehorung von dem tail so den Schwagerern abgelöst zugestellt werde, dargegen Burggraue Hanns ime B Johannsen hunwider auch ain reuers vbergeben hat Recepta in Contractuum Eglofstain fo. 39. duplicat 5

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 426v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Eine solche Verfassung über Kitzingen (Kitzingen), die zuvor zwischen dem Bischof zu Würzburg und den Burgrafen zu Nürnberg ausgehandelt worden war, kommt nicht zustande. Ein Jahr später kamen Bischof Johann von Egloffstein und der Burggraf von Nürnberg, Johann III. von Hohenzollern (Burggraue Hanns von Nuenberg) in Mergentheim zusammen und einigten sich unter anderem in Bezug auf den im vorherigen Eintrag beschriebenen Konflikt. Man einigt sich auf vier Vermittlungsparteien nämlich den Burggraf von Nürnberg Friedrich VI. von Hohenzollern ( Burggraue Fridrichen von Nurenberg), der keine Partei mehr nehmen will, sondern solche Angelegenheiten seinem Bruder Burggraf Johann überträgt, Deutschmeister Konrad von Egloffstein ( hern Conraten von Eglofstain, deutschenmaister) , Graf Johann I. von Wertheim (Graue Hannsen von Werthaim) und Friedrich III. Schenk von Limpurg (Schenk Fridrichen von Limpurg). Diese vier Männer kommen nach Kitzingen und schlichten den Streit.

Exzerpt:

[am Rand: 1405] Aber solche verfassung ist gefallen vnd derwegen im crafft derselben nicht ferner gehandelt noch ausgericht worden, vber ain Jar danach kamen B Johanns von W. vnd Burggraue Hanns von Nuenberg vf Martini zu Mergethaim zusamen vnd verglichen sich der obberurten auch anderer gebrechen halben zu entlichen entschiede vf vier mennere nemlich Burggraue Fridrichen von Nurenberg (der nit mer kain partei sein wollte sonder alle sachen solcher irrung seinem brueder Burggraue Hannsen zugestellt hete) hern Conraten von Eglofstain, deutschenmaister des B. bruedere Graue Hannsen von Werthaim vnd Schenk Fridrichen von Limpurg Recepta Contractum Egloffstain fo 37 [Nachtragshand am Rand: Duplicat fol 2 3 4] dieselben vier heren kamen vf Mitwochen vor Lucio des 1405 Jars zu Kitzingen zusamen vnd vertruegen bedetail wie hernach volgt

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 425v/ 426r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Nach einem Rechtsstreits zwischen Bischof Johann von Egloffstein und den Burggrauen von Nürnberg um die Stadt Kitzingen (Kitzingen) wird folgendes durch oben genannte vier Männer festgelegt. 1) Alle Rechte, die sie von- oder gegeneinander haben, werden außer Kraft gesetzt. 2) Bischof Johann von Egloffstein bekommt den hohenloher Teil von Kitzingen (Kitzingen), mit allen Zugehörungen, Ehren, Rechten und Nutzungen. Die Bürger von Kitzingen müssen ihm huldigen und ihn als rechten Herren annehmen. 3) Burggraf Johann von Hohenzollern (burggue Hanns) darf die Steuern Kitzingens auf drei Jahre festsetzen. Jedoch erhält Bischof Johann von den Steuer soviel, wie ihm für seinen Teil von Kitzingen zusteht. Wenn dieser oder das Stift ihre Anteile vom Burggraf auslösen, soll dieTilgung dieser Steuer ausbleiben.Jeder soll dann den Teil behalten, den er ursprünglich innehatte. 4) Die Herren und Amtspersonen zu Kitzingen sollen ohne gegenseitiges Wissen keine Schenkungen annehmen, wenn sie es doch tun, sollen sie mit den anderen teilen. 5) Das Tor des Klosters Kitzingen soll wieder zugänglich gemacht werden und die Brücken sollen wieder aufgebaut werden. 6) Bischof Johann von Egloffstein soll die geistlichen Rechte und Burggraf Johann die weltlichen Rechte des Klosters Münchsteinach (closters Stainach) innehaben. 7) Wenn Diener, Männer, Leute oder Güter egal ob geistlich oder weltlich der drei Herren (Bischof Johann, Burggraf Johann oder Burggraf Friedrich), vor ein Landgericht des anderen geladen werden, soll dies mit einer brieflichen Anordnung zurückgewiesen werden. Der jeweiligen Person werden innerhalb von 14 Tage die Rechte eröffnet und innerhalb von zwei Monaten soll ihr zum Recht verholfen werden. 8) Wird einer der Herren zum Kampf vor ein Landgericht geladen, muss dieser seine Ehre behaupten. Diese Festlegung gilt fünf Jahre, danach erhält keiner Nachteile mehr an seinem Landgericht. 9) Bischof Johann muss den Bann über Kitzingen wieder aufheben. 10) Diese Festlegungen sollen nicht zum Nachteil von Graf Johann von Wertheim (Graue Hannsen von Werthaim) und seinen Nachkommen sein, die den Zoll von Kitzingen innehaben, wenn die Bestätigung dieser Rechte nachgewiesen wird. 11) Bischof Johann soll Burggraf Johann eine neue Bestätigung über den Besitz eines Drittels von Kitzingen übergeben. Der Burggraf bekommt 14000 Gulden und deren Nachkommen ist das Recht auf Widerlosung vorbehalten. Bischof Johann stellt ebenfalls eine Bestätigung aus.

Exzerpt:

Erstlich solten alle rethte die ainer gegen dem andern erclagt hete, absein vnd hirfur kain crafft noch macht haben sollen Zum andern das B Johanns den Hohenlohischen tail zu Kitzingen, so er von den Schwageren gelöst, mit allen seinen zugehorungen, ehren, rechten, nutzen vnd herlickaiten nichts ausgenomen, inhaben vnd niessen auch die von Kitzingen ime zu demselbentail hulden vnd schureren als iren rechten heren Zum triten solte burggue Hanns macht haben die steur zu Kitzingen ie vf dastrit Jare zusetzen, doch das B Johannsen nach antzal dauon volge souil ime von dem gemelten Hohenlohischen taile von den Schwagerern herrurend zugehört Wa aber B Johanns oder sein nachkomen vnd stiffte iren vorigen taile von Burggue Hannsen wider lösen, solle dise taidung von der steur absein vnd ieder her bei seinem tail pleiben, als von alter herkomen ist, Zum vierten sollten die heren oder reht ambtleute zu Kitzingen, dem andern zu geferde [Einfügung am Rand: kain] schenck nemen, wa aber ainer schenck neme die sollen mit dem andern tailen zum funften, solte man das thor gegen dem closter öffnen vnd die brüecken wider machen Zum sechsten das von wegen des closters Stainach solte B Johanns bei dem gaist lichen rechten vnd Burggut Hanns bei dem weltlichen rechten bleiben zum 7 wem der treier heren B Johannsen Burggue Hannsen vnd burggraue Fridrichen aines diener, man, leute oder gutere, die weren gaistlig oder weltlich an des anderen landgericht geladen, sollen die vf brieflich abuorderung von stundan wider gewisen werden doch das dem der gewisen ist, xiiiii tag vor zum rechten verkundt, vnd in zwaier monats frist des trechten geholfen werde [426v.] Zum achten, wurde aber iemant an der heren aines landgericht kempflich geladen, der magtsein ehr verantworten ob erwillt darumb man niemant weisen sollte vnd dise weisung funf Jare die nechsten weren, darnach iedem heren an seinem Landgericht vnd her komen desselben kain schaden bringen das zum neindten B Johanns den bann gein Kitzingen gelegn wider vffheben sollt zum 10 solte diser aus spruch Graue Hannsen von Werthaim vnd seinen erben an dem Zoll zu Kitzingen kain schaden bringen, nach aus weisung der briefe so er vom stifft W. daruber hat empfangen vnd zum letzten solte B Johanns Burggue Hannsen ain newen brief vber des Stiffts W. aigensthumb tritail zu Kitzingen, so den burggrauen fur xiiii m fl eingeben, vnd hinwiderumb er Burggue Hanns [Einfügung am Rand: vnd seines nachen die widerlosung zugestaten] B Johannnsen auch an newen Reuers zustellen damit si bederseits wol bewart Recepta i Omissorum 147 vnd in Contractuum Eglofstain fo. 37 d

Kommentar:

Das Datum wurde aus dem vorherigen Eintrag übernommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 426r/426v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Bischof Johann von Egloffstein kauft Johann von Hohenlohe (Hannsen von Hohenlohe) seinen Anteil von Schloss und Stadt Kitzingen (schloss vnd stat Kitzingen), Landsburg (Landsburg) und Hornburg (Hornburg) ab. Mit allen zugehörigen Herrschaften, Privilegien, Rechten, Gewohnheiten, Leuten, Gütern, Zinsen, Gülten, Dörfern, Zöllen, dem Zehnt, dem Frondienst und auch das Recht auf Auslösung von Jagstberg (Jagsperg) und Lauda (Lauden) für 63 000 Gulden und dazu Niederstetten (Haltenbergsteten) und Gollhofen (Golhouen).

Exzerpt:

Vf donerstag vor Jubilate des 1406 Jars hat B Johanns von Eglofstaim obgenant, hern Hannsen von Hohenlohe erblich abkaufft, seine tail an schloss vnd stat Kitzingen, Landsburg vnd Hornburg mit allen iren herschafften freihanten rechten gewalten, gewonhaiten, leuten, rechten guteren, gerechten zinsen, gulten, dörferen, zollen, zehenden gemerken diensten fronen auch die losung, vorderung vnd recht zu Jagsperg vnd Lauden fur lxiii m fl vnd dartzu Haltenbergsteten vnd Golhouen Recepta in Emptionum fo 148 [Nachtragshand: duplicat fol. 112.]

Kommentar:

Einfügung der Nachtragshand: Duplikat Folio 112.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 427r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Kitzingen

Von der im vorherigen Eintrag erwähnten Zahlung von 14 000 Gulden findet sich keine weitere Meldung mehr. Eine gerichtliche Verschreibung des Jahres 1434 spricht Markgraf Friedrich von Brandenburg(Marggraue Fridrichen)12 000 Gulden vom Anteil des Stiftes an Kitzingen zu. Über die tatsächliche Zahlung davon gibt es keinen Nachweis, die Briefe des Gerichtes sind aufgehoben worden.

Exzerpt:

Vnd das in allen hernach bestimbten verschreibungen von disen obertzelten xiiii m fl furter kain meldung mer beschieht, vnd doch in dem volgenden 1434 Jare ain verschreibung vfgericht, darin begriffen, das Marggraue Fridrichen von newem xii m vf des stiffts tail zu Kitzingen verschriben werden ist [gestrichen: nichts gewistes dan; stattdesen Einfügung: vrsach] das die bemelten xiii m fl wider abgelöst sein werden, aber daruber find ich kain quietantz doch sein die brief vnd verschreibungen dethalben vfgericht, gerschaiten vnd abgethan worden

Kommentar:

Fries gibt keine Quelle an.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 426v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: