Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1511

22. Amtleute können das Fangen von Hasen und Hühnern erlauben. Es wird darum gebeten, dies Bauern und Bürgern zu verbieten und stattdessen dem Adel zu gestatten.

Exzerpt:

Zum 22 das die ambtleut Hasen vnd Huner zu fahen verleihen, wurd gebetten solchs Burgern vnd bairn zuuerbieten vnd dem adel zugestatten als wie von alter herkomen ist

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um Beschwerden der Ritterschaft, die sie den Fürsten zu Bamberg, Würzburg und Brandenburg übergeben (Einträge 6038 bis 6069).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 382r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1516

Die Untertanen der Ritterschaft, die in den Ämtern des Hochstifts leben, werden zum Teil entgegen althergekommenen Rechts beschwert und vor Gerichte geladen. Wenn sich die Ritterschaft darüber beklagt, wird den Amtleuten und Richtern geglaubt und nicht ihnen. Dies führt dazu, dass sie stets zum Klagen gezwungen werden, es jedoch zu keinem Austrag kommt. Das verstößt gegen altes Recht.

Exzerpt:

Jtem wa wir vom adel arme leut in vnsers gnedigen hern ambtern haben, so werden die selben vnser arme leut in mancherlei wege wider alt herkomen beschwert vnd in die gericht getzogen. So wir vns des beclagen wieder den ambtleutten vnd Richtern geglaubt vns vnd den vnsern nit, damit so werden wir vnd die vnsern in alwege zu clagen getrungen, vnd mogen nit zu gleichmessigen austrag komen noch bei altem herkomen pleiben

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Beschwerden der Ritterschaft (Einträge 6100 bis 6139). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 387v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritteschaft - Anno 1518

Die armen Leute zu Lebenhan (lebenhan) sind dem Würzburger Bischof durch Bede, Gefolgschaft, Atzung, Frondienst, andere Dienste, Gebote und Verbote verpflichtet. Zur Verbesserung ihres Erbes halten sie Schafe, die sie täglich auf die Felder des Bischofs treiben. Sylvester Forstmeister (Siluester Forstmeister), der die Schäferei zu Lebenhan besitzt, ist jedoch der Meinung, sie sollten keine Schafe besitzen, außer, sie würden sie mit seinen Schafen zusammen treiben. Sylvester geht gegen die armen Leute vor und ersticht etliche ihrer Schafe, weshalb ihm vom Amtmann zu Bad Neustadt an der Saale (Newenstat) etliche Schafe genommen werden. Daher wendet sich Sylvester als Vertragsverwandter der Ritterschaft an diese. Dieses Schreiben und die Antwort der Ritterschaft liegen im Büschel Ritterschaft.

Exzerpt:

Anno 1518 Wiewol im Buschel Ritterschaft nichts gefunden dan was sich Siluester Forstmeister gegen den armen leutten zum lebenhan ( die on mittel vnserm gnedigen hern von wirtzburg mit Bethen, volg, atzung, fron, dinsten vnd aller obrigkait gebotten vnd verbotten vnterworffen vnd zu besserung irer erbe schaf gehabt, die sie teglich in vnser gnedigen hern Feld getriben, aber er Forstmeister vermeint sie solten von der Schefferey wegen die er zu lebenhan hat, kein Schaf aldo haben, sie wolten sie dan vnter seinen Scheffer treiben ) thatlicher weis geubt, inen etlich ir Schaf erstochen etc vnd der ambtman zu der Newenstat herwiderumb ime Forstmeister etlich Schaf genomen Derhalb er dan die Ritterschaft fur ine als iren mit vertrags verwanten geschriben, vnd was inen zu antwort worden dis leit im Buschel Ritterschaft etc

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 391r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1522

Es folgt die Klage der Ritterschaft gegen das Hochstift Bamberg. Der Bischof soll seine Hofräte, Amtsleute, Diener und andere einbinden, damit sie nicht auf Gaben oder Geschenke anderer angewiesen sind. Auch will der Bischof keinen vom Adel anhören, ohne dass zwei oder drei Kapitelsherrn anwesend sind. Beim vorherigen Bischof hatten sie immer freien Zugang.

Exzerpt:

Volgt der Ritterschaft Clag gegen Bamberg Er sol sein Hofrathen, ambtleutten dinern etc einbinden das sie keinerlei mit gab oder Schenck nemen wollen Jtem der Bischof wol kein vom adel hoeren one zwen oder drei Capittels hern bei sein, so sie doch bei vorigen Hern ein freien zugang gehabt

Kommentar:

Diese Beschwerden sind eine Antwort auf Beschwerden, die der Bamberger Bischof Weigand von Redwitz an seine Ritterschaft gerichtet hat. Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 394r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1522

Grafen, Herren und Ritterschaft sollen am Dienstag nach St. Martin in Würzburg zusammenkommen. Ebenso sollen sich etliche Berittene am Montag nach Elisabeth in Würzburg einfinden. Den Amtleuten wird mitgeteilt, dass sie niemandem Unterschlupf oder Verpflegung geben sollen, der sich gegen den Pfalzgrafen und Kurfürsten Ludwig V. (pfaltzgraf Ludwigen Churfursten) stellt, noch Franz von Sickingen (Frantz von Sickingen) zu helfen.

Exzerpt:

Wie grafen Hern vnd Ritterschaft zu dinsten vnd vf dinstag nach sant Mathenstag zu wirtzburg ein zu komen beschriben Recepta im 2 aufbot buch Thungen folio 21. 22 Jdem etliche geraisigen montag nach Eltzabeten zu wirtzburg einzu komen beschriben Jdem an die ambtleut geschriben wieder pfaltzgraf Ludwigen Churfursten nimand zu Hausen noch zu Herbergen noch Frantz von Sickingen furschup zuthun,

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 395v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Aufbotbuch Konrad von Thüngen 2 f. 21
Aufbotbuch Konrad von Thüngen 2 f. 22

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1522

Obwohl Bischof Konrad von Thüngen erst seit kurzem sein Amt innehat, hält er sich so, dass sich niemand über ihn beklagen kann. Wenn einer seiner Amtmänner oder Diener die Ritterschaft ungerecht behandelt, wendet er dies ab. Er handelt so, dass die Ritterschaft nicht ungerechtmäßig belastet wird. Ebenso fordert er die Dienste seiner Amtsmänner, Diener und Ritterschaft nur an, wenn diese auch wirklich für das Hochstift benötigt werden. Jedoch missfällt es vielen, dass der Bischof dem Schwäbischen Bund beitritt, dem seit langem auch schon das Erzstift Mainz, das Hochstift Bamberg, die Landgrafschaft Hessen, die Markgrafschaft Brandenburg und andere benachbarte Fürsten angehören. Er tut dies jedoch, um seine Ritterschaft und Untertanen zu schützen. Denn durch den Frieden, der auf dem Reichstag zu Worms (wormbs) beschlossen wurde, ist es dem Schwäbischen Bund nicht möglich, gegen die Ritterschaft vorzugehen.

Exzerpt:

Er Bischof Conrad were erst in die regirung komen vnd sich bishere gehalten das sich nimand zu beclagen hab [Am Rand: Bischof Conrads Furtragk] Vnd wo durch seine ambtleut vnd dinere ichts gegen inen vnbilligs furgenomen, het er solchs abgeschaft, wer sein gemut nit imand wider die billigkait zubeschwern, auch seine ambtleut vnd dinere oder Ritterschaft in Stifts Sachen erlich zugeprauchen oder zugeprauchen gestatten [Am Rand: Bund] [Strich am Rand über acht Zeilen] Aber etliche trugen missfallen das er in Schwebischen Bund komen were die vrsach Maintz. Bamberg Hessen, Marg= grafe vnd andere anstossende Fursten weren lang im Bund vnd sein gemut nie anders gewest dan zuuorderst seine Ritterschaft vnd vnterthane dardurch bei recht vnd billigkait desto statlicher zu handhaben schutzen vnd zu schirmen das sei im besten gescheen Ob schon solcher bund nit were, wes zu wormbs Frids halben be= schlossen geburt im dawider nit zu widerstehen noch zu handlen, so dem selben gelebt wurd kont der bund wider die Ritterschaft nit handlen oder thun

Kommentar:

Notiz am Rand: Vortrag Bischof Kronrads von Thüngen und Schwäbischer Bund. Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 394v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1523

Bischof Konrad von Thüngen will eine Reiterei zu Pfalzgraf Ludwig V. (pfaltzgrafe Ludwigen) schicken, doch seine Amtsleute und Diener verweigern sich dem. Als er sie doch dazu bewegen kann, wird der Reiterdienst widerrufen. Daraufhin kündigen etliche Personen ihr Amt auf. Dies wird der Ritterschaft in schriftlicher Form auf dem Rittertag zu Schweinfurt mitgeteilt. Es sollen sich etliche vom Adel in seinen Dienst begeben.

Exzerpt:

So hab er etliche geraisige pfaltzgrafe Ludwigen zu schicken wollen, aber seine ambtleut vnd dinere haben nit reitten wollen, vnd als sie zum reitten bewegt sei der reutters dinst abgeschriben worden, Hernach etliche ir ambt aufgeschriben, So sei ein Zettel zu Schweinfurt der Ritterschaft geben vnd beschwerlich antzaigen, das etliche vom adel sich in sein dinst begeben .

Kommentar:

Dieser Eintrag gehört inhaltlich zu den Einträgen 6211 bis 6214. Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 397v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

11. Untertanen des Hochstifts Würzburg verkaufen mit Erlaubnis der Amtleute gemeine Wälder, ohne sich die Bewilligung der Ganerben einzuholen; Viele Mannlehen fallen dem Hochstift heim. Dies ist den Amtleuten jedoch nicht genug und sie drängen einige Lehensinhaber dazu, ihr Lehen zu verkaufen, die sie eigentlich nicht verkaufen möchten; Lehensherr und Lehensmann sollen bezüglich Ledigwerdung, Heimfall, Verkauf, Annahme und Verleihung von Lehen in gleichmäßiger Verpflichtung stehen; Der Bischof soll alle heimgefallenen und ledig gewordenen Lehen wieder verleihen; Es sollen nur Adlige in Klöster aufgenommen werden und es soll niemand zu Geistigen gemacht werden, der unter 30 Jahre alt ist; In die (Herren-) Klöster Ebrach (Ebrach), Bildhausen (Bildhausen) und andere sollen keine Bauernkinder aufgenommen werden; Die Kinder der Ritterschaft sollen auf dem den Gütern der Klöster erzogen werden; Bischof Konrad von Thüngen soll alte Verträge, die er mit bischöflichen Eid bestätigt hat, einhalten; Die Steuer der bischöflichen Kanzlei bezüglich der Bekenntnis und anderer Dinge soll verringert werden.

Exzerpt:

11 Jtem das die vnterthanen des Stifts mit vergunstigung der ambtleut die gemeine holtzer etc on bewilligung der mit ganerben verkauffen vnd dabei gehandhabt warden Jtem es fallen vil manlehen dem Stift heim daran sei es nit genugig Sonder die ambtleut thun in souil betrangs das mancher sein lehen dem Stift verkauffen muß die im doch sonst nit feil sein Lehenher vnd lehenman sollen mit verledigung, heimfallung verkauffung, annemung auch verdinen der lehen, gegen ein ander in gleichmessiger verpflichtung stehen, vnd alle heimgefallene vnd verledigte lehen wider zu leihen Niemands dan die vom adel in die Closter zu nemen vnd keine geistlich zu werden sie sei dan 30 Jar alt Jn die Hern Closter als Ebrach, Bildhausen vnd andere kein baurn kinder vf zu nemen Von der Man Closter gutter der Ritterschaft Kinder zu zucht zu ziehen Die alten vertrege die er Bischof Conrad von Thungen mit dem Bischoflichen aide bestetiget, zu halten Die tax in der Cantzlei der bekantnus vnd ander Sachen halben zu ringern

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung an Beschwerden der Ritterschaft an Bischof Konrad von Thüngen über die Bauern während des Bauernkrieges (Einträge 6242 bis 6252). Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Bischof Konrad von Thüngen lässt der Ritterschaft auf ihr Anliegen eine mündliche Antwort überbringen. Er informiert sie darüber, dass er durch die Bauern Diebstahl, Raub und Brandstiftung erfahren hat. Dadurch und durch die Versoldung auswertigen Kriegsvolks ist sein Vorrat an Geldmitteln erschöpft. Wie sehr er ihnen auch wohlgeneigt ist, so weiß er nicht, ob er ihrem Anliegen stattgeben kann, da sie nicht die einzigen Adligen sind, die etwas von ihm verlangen. Aber dem Bischof gefällt der Vorschlag der Ritterschaft, sich nach Bad Königshofen im Grabfeld (Konigshofen) zu begeben und in die Häuser der geflohenen Bürger zu ziehen. Der Bischof erklärt sich bereit, die Ritter, ihre Knechte und ihre Pferde eine Zeitlang mit Nahrung und Ausrüstung zu versorgen. Es soll zudem ein Hauptmann bestimmt werden, der neben dem Amtmann die Schlüssel zu den Toren der Stadt haben soll. Die Ritter sollen alle zugehörigen Rechtsvorteile ausüben dürfen, unter der Voraussetzung, dass sie niemanden zu Unrecht bedrängen oder belästigen . Die Ritterschaft soll den Bischof darüber informieren, wie viele dort hinziehen wollen. Diese würde er mit Proviant versehen.

Exzerpt:

Bischof Conrad lies der Ritterschaft muntlich antwort geben Sie wisten wie die Baurn sein f. G. mit nam raub vnd prant angegriffen vnd beschedigt, dardurch er vom vorrath komen, vnd ein auslendisch krigs volck versolden mussen, Wiewol er inen mit gnaden wolgeneigt, wist er ein solchs nit zu sagen, dan andere vom adel woltens auch haben, aber sein f. G. mogen leiden das sie sich gein Konigshofen thun, der Hin weg gefloheten heuser vnd andere heuser vmb zimliche bestehung zu nemen, wel sein f. G den selben mit knechten vnd pferden, Futter vnd mal nagel vnd eisen ein zeitlang geben lassen, Dergleichen ein Haubtman zu ordnung der mit dem ambt= man die Schlussel zu den thorn haben sol, Der Zuuersicht sie werden zu friden sein vnd nimands wider biligkait belestigen oder betrangen ir vnd vf erfordern ein ieder sich willig gebrauchen lassen, Vnd wer seiner Furstlichen gnaden begern ine zuuerstendigen wie vil der sein die Hinein ziehen wollen Des gleichen wan sie in der rustung ankomen wollen, mit prouiant Haben zuuersehen

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1538

Sebastian von Lichtenstein (Bastian von Lichtenstein), Amtmann zu Bamberg (Bamberg), schreibt an Bischof Konrad von Thüngen, wie die Fürsten von Sachsen ihre Ländereien eingeteilt haben und die Ritterschaften aus jedem der Länder um Auskunft gebeten haben, in welcher Heeresstärke sie im Falle eines Konflikts zu ihm kommen können. Daraufhin antwortet die Ritterschaft, sie wissen, wie viel sie schon gedient haben oder was sie noch zu Leisten schuldig seien, allerdings wollen sie keine neuen Abmachungen schließen.

Exzerpt:

[Am Rand: Sachs begert wie starck sein Ritterschaft sei] Anno 1538 Sambstag nach Cathedra petri schrib Bastian von Lichtenstein ambtman zu Bramberg bischoff Conraden, wie die Fursten von Sachsen ire lender etlicher massen abgetheilt, vnd hett die Ritterschaft iedes lands erfordert vnd zu wissen begert, wie starck ein ieder im fal der nach ime zu ziehen kont vnd wolt [vielleicht Einfügung am Rand, jedoch verschmiert: [unleserlich] vnd aufge setzte dinst] aber die Ritterschaft hetten inen antwort geben sie wisten sich zuerJnnern, was massen sie inen in der nach gedint hetten, oder zu dinen schuldig weren das wolten sie noch thun aber in gemessene vnd aufgesetzte dinsten zube= geben weren sie vnbedacht,

Kommentar:

Notiz am Rand: Begehren der Sachsen über die Stärke der Ritterschaft.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 411r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: