Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Amerbach

Das Benediktinerkloster Amorbach (Amerbach) im Odenwald wird dem ersten Würzburger Bischof Burkhard und seinem Bistum von Pippin und Karl dem Großen übergeben, ebenso wie die Klöster Neustadt am Main (Newenstatt), Homburg am Main (Hoehenburg), Schlüchtern (Schlüchtern) und Murrhardt (Murhart).

Exzerpt:

Amerbach [Einfügung: ain cloester Bedictiner (sic) ordns] vff dem Otenwald, als dasselbig [gestrichen: closter] durch Konig Pipin vnd Konig Carln den Grossen seinen sone, Bischoue Burckharten seinen nachkomen vnd Stiffte geben ist, In Privilegiorum lib. fo. 201. [Nachtragshand am Rand: Newenstatt, Hoehenburg, Schlüchtern, Murhart]

Kommentar:

Es handelt sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung. Vgl. außerdem die Bestätigungen MGH DD O III, Nr. 140 und Nr. 431. Vgl. auch StA Würzburg, Stdb. 772, f. 74v

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 69r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 201

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 469f.

Digitalisat:

Amerbach

Die (gefälschte) Urkunde zur Übergabe der Klöster Amorbach, Neustadt am Main, Homburg am Main, Schlüchtern und Murrhardt an das Hochstift Würzburg durch Karl den Großen und Pippin wird bestätigt von Otto I. (gefälscht), Otto III. (993 Dezember 12, 999 April 14), Heinrich II. (1003 Februar 9) und Konrad II. (1025 Mai 20). Otto III. bestätigt 999 außerdem die Übergabe des Klosters Münsterschwarzach (Schwartzach).

Exzerpt:

Diese Vbergabe ist furter bestetigt worden durch - Konig Oten den ersten, Privileg. fo. 214. - Kaiser Oten den tritten, privileg. fo. 217 - Konig Hainrichen den anderen, privile. fo. 221 - Konig Conraden den ersten, privileg. fo. 224. [Nachtragshand: Schwartzach]

Kommentar:

Or.: StA Würzburg, Kaiserselekt 169, Kaiserselekt 200, Kaiserselekt 325. Das Datum orientiert sich an den Lebzeiten Otto I.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 69r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 214
Liber privilegiorum f. 217
Liber privilegiorum f. 221
Liber privilegiorum f. 224

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 496f, 502f, 509f., 516

Digitalisat:

Landsbeschedigere

König Heinrich [VII.] ordnet an, dass Personen, welche geächtet oder wegen Landfriedensbruch verurteilt sind, in den Reichstädten keine Aufnahme finden sollen. Kaiser Friedrich II. bestätigt diese Urkunde ein Jahr später.

Exzerpt:

Landsbeschedigere verurtailte oder geechte leute soll man zu den reichssteten nit annemen, und wa si angenomen weren, wider hinweg jagen, ain freihait Konig Hainrich der 7. am tag Philippi et Jacobi des 1231 Jars gegeben, Recepta privilegiorum fo 36d,[Nachtragshand: von wegen] Dise freihait hat sein vater kaiser Fridrich der ander, uber ain Jare hernach bestetigt. eod. lib. fo. 237.[ Nachtragshand: Fürsten fraihung, strassene alt, Zentban, pfalbürger, Lehen, Schlössere neue, Bebauung mail, Zinss man, Aigenleuth, Glait, Morke[unleserlich]nong, B[unleserlich]hus zwang, Zent, Aigen und Lehen, Müntz, Reichsschulthaissen, Geurteilte, Statobrigkeit, Austrag, statdinst, vogtmessig leuth.

Kommentar:

Würzburger Ausfertigung: StA Würzburg, Kaiserselekt 699. Die Bestimmung 16 des "statutum in favorem principum" lautet: Item in civitatibus nostris nullus terre dampnosus vel a iudice dampnatus vel proscriptus recipiatur scienter; recepti convicti eiciantur.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 16r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 36
Liber privilegiorum f. 237

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 138f., 536f.

Digitalisat:

Landsheren

König Heinrich [VII.] erlässt ein Privileg, in dem angeordnet wird, dass kein Landesherr oder Fürst eine neue Satzung ohne Bewilligung der furnemesten und ansehenlichsten im lande erlassen dürfe.

Exzerpt:

Landsheren das kain furst oder ander newe satzung, recht oder ordnung machen mag on bewilligung der furnemesten und ansehenlichsten im lande, Constitutio Kunig Hainrichen des 7. am ersten tag Maii anno 1231. Recepta Capitulari fo. 1

Kommentar:

Würzburger Ausfertigung: StA Würzburg, Kaiserselekt 699. In der sogenannten sententia de iure statuum terrae lautet eine Passage: Ut neque principes neque alii quilibet constituciones vel nova iura facere possint, nisi meliorum et maiorum terre consensus primitus habeatur.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 16r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 1

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 73, S. 22

Digitalisat:

Schweinfurt

Die Bürger von Schweinfurt bringen durch eine falsche Darstellung der Tatsachen König Albrecht I. dazu, ihnen ein eigenes Halsgericht zu verleihen, so dass sie nicht mehr dem bischöfliche Landgericht unterstehen. Zudem geraten sie mit Bischof Manegold von Neuenburg über Schifffahrtsrechte auf dem Main in Konflikt. Deshalb verhängt dieser Acht und Bann über die Schweinfurter, erobert im Frühjahr 1303 die Stadt und unterstellt sie wieder seiner Gerichtsbarkeit. Unter Bischof Johann von Brunn gelingt es ihnen jedoch, diese Gerichtsrechte zu kaufen.

Exzerpt:

Die Burgere erlangten von konig Albrechten vf iren vngegrunten bericht ein vermainte freihait das si fur sich selbst ein aigen halsgericht haben vnd nit mer an dem landgericht das herzogenthumbs zu Francken daran si gehoren zu recht stehen sollten. Si vnterfingen sich auch Bischof Mangolten der 45 bischof zu Wirtzburg ein geborner Kuchenmeister von Neweburg an der schiffart vf dem Main newerung zu machen. Das wollte aber B. Mangolt nit leiden in ansehung der herlichen freihaiten so die alten kaisere vnd konige seinen vorfarn vnd stifte geben hetten, sonder name die gemelten von Schweinfurt als verbrecher vnd verhindere berurter seiner freihait mit recht fur vnd bracht die selben vf ir vngehorsam vnd widersessigkait in acht vnd banne. Darnach schribe er inen ain vhede zue vnd zoge im Jar 1303 im Fruling fur die Stat Schweinfurt vnd gewane dieselbig, bracht si auch mit gewalt vnd werender hand dahin das si ire beschwerliche newerung wider abstellen musten, den ban vber das blut von ime als dem herzogen zu Francken empfangen, vnd an dem gemelten landgericht recht wie sich geburt geben vnd nehmen, wie dan solchs mit des stifts sal vnd gerichtsbuchere lauter darzuthun vnd zubeweisen ist. Aber bei Bischof Johansen von Brun zeitten haben sie sich vnterstanden auch solchen gerichts zwang zu kauffen.

Kommentar:

Der Text entspricht fast wörtlich der Bischofschronik; vgl. Fries, Chronik 2, S. 246f. Wendehorst bezweifelt diesen Bericht, der außer bei Fries nirgends erwähnt wird.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 508r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Schweinfurt

König Albrecht I. unternimmt einen Heerzug nach Böhmen, um seinen Sohn Rudolf dort als König einzusetzen. Zur Finanzierung verpfändet er Schloss und Stadt Schweinfurt für 2000 Pfund Heller an Bischof Andreas von Gundelfingen. Ein Jahr später verschreibt er dem Bischof erneut 1000 Mark Silber sowie 100 Pfund Heller auf Schloss und Stadt, welche dieser für den König dem bischöflichen Kämmerer Andreas Zobel (Zobel) und Konrad von Rebstock (Rebstock) gezahlt hat.

Exzerpt:

Vmb das Jar 1304 als konig Albrecht ein herzug an Behaim furname in meynung seinen sone herzog Rudolfen zu einem konig dorin zu machen, sprache er bischoff Endressen von Gundelfingen an, der lihe ime 2000 pfund haller am dritten tag des hornungs, darfur verpfendte vnd verschribe er ime schlos vnd stat Schweinfurt mit allen iren gefellen rechten zu vnd eingehorungen. Vnd im nechsten jar danach vf den 24 tag des Brachmonats# verschribe er der konig dem bischof vf gemeltem schlos vdn stat Schweinfurt auch iren gefellen ein thausent marck guts feins silbers vnd dan 100 lb haller die er der bischof Andressen Zobeln vnd Conraden von Rebstock von des konigs wegen zalte. Recepta privilegiorum folio 242. [Nachtragshand am Rand: Vnderpfand fur 2000 lb haller]

Kommentar:

Vgl. StA Würzburg, Stdb. 2, S. 156-158. Vgl. außerdem Monumenta Boica 38, Nr. 194 S. 328 (3. Juli 1304) und Nr. 209 S. 354 (24. Juni 1305).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 508v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 242

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 551

Digitalisat:

Lauden

König Ruprecht besitzt sein Leben lang das Schloss, das Amt und die Stadt Lauda (Lauden). Nach seinem Tod geht der Besitz über an Herzog Otto I. von Pfalz-Mosbach. Dessen Sohn Otto II. von Pfalz-Mosbach verpfändet den Besitz für 1900 Gulden an Graf Philipp von Rieneck. Otto II. überträgt sein Ablösungsrecht an Pfalzgraf Philipp, der Amt, Stadt und Schloss für 1900 Gulden von Landgraf Johann von Leuchtenberg (Leuchtenberg), dem Erben von Graf Philipp von Rieneck, an sich bringt. Als aber Pfalzgraf Philipp Bargeld im Landshuter Erbfolgekrieg (Bairischen Krieg) Bargeld benötigt, verkauft er Schloss, Stadt und Amt für 25000 Gulden an Ludwig von Hutten (Huten).

Exzerpt:

Kunig Ruprecht hat schloss, stat und ambt Lauden sein leben lang ingehabt, nach seinem dot Hertzog Ot der elter von Bairen sein sun [durchgestrichen: und derselb mit dot abgangen, hat sein sun Hertzog Ot der iungere] der die furter Grave Philipsen von Rieneck fur 1900 R uf widerlösung verkaufft hat, und nachdem Herztog Ot derJungere des obgedachten elteren Oten sune, die gerechtsckait berurte schloss, stat und ambt Lauden wider zulösen Pfalzgrave Philipsen ubergeben und zugestellt, hat er [Einfügung am Rand: Pflazgrave Ph.] die von Landgrave Johannsen von Leuchtenberg Grave Philipsen von Rienecks seligen nechstem erben umb die bemelten 190 R an sich gelost, Als aber gemelter pfaltzgrave Philips in dem Bairischen Kriege grossen schaden entpfing und bargelt haben muoste, gab er genante schloss, stat und ambt heren Ludwigen von Huten riter zu kauffen umb 25000 R am Mittwochen nach Reminiscere Anno 1505 Recepta in der Rieneckschen rechtvertigung und den acten fo. 15d. [Nachtragshand: Item lib. 200 omnisoorum fol. 52]

Kommentar:

Or.: Generallandesarchiv Karlsruhe, GLAK Abt.67 Nr.821 f. 126-133.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 19r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Rienecksche Rechtvertigung f. 15
Liber omissorum f. 52

Digitalisat:

Appellation

Kaiser Karl V. stellt dem Würzburger Bischof ein Appellationsprivileg aus. Darin verbietet er bei Urteilssprüchen durch Gerichte des Hochstifts in Fällen unter einer Streitsumme von 200 Gulden die Appellation an fremde Gerichte.

Exzerpt:

Appelation, ain Privileg Kaiser Carln des funfften das in personlichen spruchen in sachen dere summa ii c F nit vbertrifft niemant von des Stiffts W gericht an andere framde gerichte appelliren solle, lib. privileg fo. 377

Kommentar:

Konrad von Thüngen erhielt beispielsweise vom Kaiser 1530 das Bergregal und Gerichtsprivilegien sowie 1531 ein Bündel von Privilegienbestätigungen. Vgl. Wendehorst, Bischöfe 3, S. 77.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 69v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 377

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 24, S. 829f.

Digitalisat:

Landfrid, Landfridbrecher

Karl V. beschließt auf Rat und mit Bewilligung aller Kurfürsten, Fürsten und Reichstände auf dem großen Reichstag zu Worms (Wormbs) einen allgemeinen und ewigen Landfrieden, der anschließend im ganzen Reich verkündet wird.

Exzerpt:

Anno 1521 am 26 tag Maii hat Kunig Carl der 5. erwelts rom. Kaiser uff seinem ersten und grossen zu Wormbs gehalten reichstag mit rath und bewilligung aller und jeder Churfursten, fursten und reichstende, ainen gemainen ewig werenden reichs Landfriden abgered gemacht, und allenthalben im reich ausgeschriben und verkundet, der ist in den reichbucheren registrirt.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 11v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Landsburg

Bischof Konrad von Thüngen schlägt Johann von Schwarzenberg (Schwartzenberg) einen Tag zu Ochsenfurt (Ochsenfurt), Iphofen (Iphoven) oder Kitzingen (Kitzingen) vor, um sich mit ihm bezüglich seines Vorkaufsrechtes über das Schloss Hohenlandsberg (Landsburg) zu vergleichen. Nachdem Johann von Schwarzenberg auf die bischöflichen Briefe jedoch nicht antwortet und die zweimonatige Frist über den Vorkauf auszulaufen droht, sucht der Bischof das kaiserliche Regiment um Hilfe an. Dieses bestimmt Bischof Gabriel von Eichstätt als Kommissar. Nach dem Tod Johann von Schwarzenbergs 1528 (Fries irrtümlich 1529) führen seine Söhne Christof, Friedrich und Paul den Prozess weiter.

Exzerpt:

B. Conrat antwort dem von Schwartzenberg am Dinstag nach Martini, des gemelten 1525 Jars, begerend ime des schloss Landsburg zugehorung, felle und nutzung, auch wie hoch er das achtet, anzuschlagen, alsdan wollte er ime tag gein Ochsenfurt, Iphoven oder Kitzingen ernennen, und daruf sich berurten vorkauffs halben mit ime nach billickait zuvergleichen, durch seine geschickten handlen lassen, aber her Hanns gabe weder uf diese noch noch etliche andere mer an Ime beschehene Schriften antwort, [gestrichen: dem] Damit dan B Conraten und seinem stiffte die zwen monate im vorkauff nit hinlieffen und seine verordnung verlesche, sucht er bei dem kaiserlichen regiment im reich umb rechtlich hilf an. Die ernanten B Gabrieln zu Aistet zu ainem Comissari vor dem bedetail ir sachen rechtlich furbringen und entlichen entschaids gewarten sollten, das beschahe, und als im volgenden 1529 Jare her Hanns von Schwartzenberg mit dot verschiede traten [Einfügung am Rand: Cristof, Fridrich und Pauls Heren] zu Schwartzenberg seine sun an die stat.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 14v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: