Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Ritterschaft - Anno 1525

9. Zuvor genannte Befestigungen um und innerhalb des Schlosses Marienberg sollen für Bürger und Bauern unzugänglich sein und vor ihnen verborgen werden.

Exzerpt:

9 Das die burger vnd baurn in solche beuestigung nit gelassen vnd vor inen verborgen werde,

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung an Beschwerden der Ritterschaft an Bischof Konrad von Thüngen über die Bauern während des Bauernkrieges (Einträge 6242 bis 6252). Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 402v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Im Büschel Ritterschaft finden sich zum Jahr 1525 - ohne genaue Datumsangabe - folgende Artikel, in denen sich die Ritterkantone Rhön-Werra (Ron) und Baunach (Baunach) miteinander vergleichen: 1. Will man sich zu seinen ausgebrannten Behausungen begeben, um diese wieder aufzubauen, so begibt man sich in Gefahr an Leib und Gut durch die treulosen Bauern. 2. Die Ritter haben nach dem Bauernkrieg bereits abgerüstet. Sollen sie sich jedoch erneut in Rüstung begeben, so ist ihnen dies in ihren Behausungen nicht möglich. 3. Es wird die Frage gestellt, wie die Bauern in Zukunft ruhig gehalten werden sollen. 4. Der Bischof soll Waffenknechte anwerben und diese streiffen lassen.

Exzerpt:

So wurd im Buschel Ritterschaft anno 1525 gleich wol on datum gefunden das die Ritterschaft an der Ron vnd Baunach etliche artickel verglichen 1 Wa sie sich in ire ausgeprente heuse begeben vnd bawen wolten dis man [Einfügung: von] den treulosen baurn gefar an leib vnd gut entstehen mocht 2 Weren von iren rustungen komen, wan sie sich widerumb rusten solten wer inen in iren behausungen zuthun nit muglich 3 Zu bedencken wie die baurn hinfurter ruwig zubehalten vnd zu stellen sein mochten 4 Mein gnediger Her solt sich aufs sterckst mit geraisigen be= werben vnd straiffen lassen

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Es wird gefordert, die abgedrungenen Pferde zügig zu bezahlen und den Personen, die kein Pferd besitzen, ein Wagenpferd zu stellen. Außerdem wird darum gebeten, etwas Konkretes zu den Schadensersatzzahlungen zu sagen und diese zu tätigen, sei es durch die Übergabe von Gütern oder anderer Dinge. Anderenfalls soll man der Ritterschaft erlauben, die Entschädigungen von ihren Beschädigern zu erhalten.

Exzerpt:

Das man die k abgedrungene pferd als balden betzalt werden vnd die so kein pferd anheim zu reitten haben, wagen pferd gegeben wurden Batten die ergetzlgkait der scheden nit so dunckel sonder austruckliche zu sag vnd vertrostung zuthun, es sei mit guttern oder anderm wert, oder inen zuerlauben von iren beschedigern zuerhalten

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben. Bei diesem Eintrag fehlt vermutlich die 1 zu Beginn. Hierbei handelt es sich um einen Austausch zwischen der Ritterschaft und Bischof Konrad von Thüngen bezüglich der Besetzung der Stadt Bad Königshofen im Grabfeld (Einträge 6258 bis 6260).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

10. Die Befestigungen der Bauern im Kirchhof in Ingolstadt sollen abgebaut werden. Desweiteren bittet die Ritterschaft den Bischof, ihre Mängel und Beschwerden zu bereiningen. Sie fügt außerdem weitere Artikel hinzu, die die Gerichte betreffen. Diese sind: Es werden zu viele Dinge vor dem Land-, Hof-, Brücken-, Kanzlei- und geistlichen Gericht verhandelt, für die diese eigentlich nicht zuständig sind; Ein Geistlicher soll über einen Weltlichen vor weltlichen Gerichten und ein Weltlicher über einen Geistlichen vor geistlichen Gerichten urteilen; Es soll aufgeschrieben werden, welche Angelegenheiten vor welchem Gericht verhandelt werden; Die dritte Instanz soll nicht im Kanzleigericht beinhaltet sein; Gefällte Urteile sollen gebürlich vollstreckt werden; Es soll eine gemeine neue Halsgerichtsordnung gemacht werden; Die Zente sollen mit habhaftigen Leuten besetzt werden; Die Zentschöffen sollen keinen Anteil von Bußgeldern bekommen; Verklagte sollen auf Kosten des Bischofs verteidigt werden; Personen mit zentfreien Gütern sollen weder innerhalb noch außerhalb der Zent bestraft werden; Amtsleute des Hochstifts sollen die Untertanen der Ritterschaft nicht richten; Die Adligen sollen Wein, den sie selbst anbauen lassen, nicht verzollen müssen; Vertraglich geregelter Kauf von Wein soll nicht verzollt werden; Das Hochstift soll die Seinen an Orten, an denen es im Ganerbenverhältnis mit anderen steht, nicht mit Geboten oder Verboten belasten.

Exzerpt:

10 Der Baurn kirchhof vnd beuestigung ab zuthun Bitten ire hieuor vbergebene mengel vnd gebrechen fur die hand zu nemen vnd zuerledigen, wo nit gar doch in nachuolgenden artickeln Nemlich Landgericht Hofgericht Bruckengericht Geistlich gericht Cantzlei gericht [Die aufgezählten Gerichte sind mit einer geschweiften Klammer verbunden mit: daran vil Sachen getzogen vnd nit daran gehorn] Ein Geistlicher sol den weltlichen vor weltlichen gericht vnd ein weltlicher ein geistlichen vor Geistlichem gericht furnemen, Jtem auf zu schreiben an welchs gericht ein iede Sach gehort Jtem das die tertia Jnstantia nit in die Cantzlei genomen werde Jtem das die [gestrichen: gefelbe] gefelte vrteil gepurlicher weis exequirt werden Jtem ein gemeine newe halsgerichts ordnung zu Machen Jtem die Zenten mit habhaftigen leuten zubesetzen Jtem die Zentschopfen kein theil an den bussen nemen zu lassen [403r] Jtem ein iden verclagten vf vnsers gnedigen hern Costen zu rechtfertigen Jtem die so vf Zentfreien guttern sitzen sollen vmb vberfarung nit in oder ausserhalbe der selben gestraft warden Jtem des Stifts ambtleut sollen der Ritterschaft vnterthanen nit in verspruch nemen Jtem die vom adel [gestrichen: mussen] sollen die wein so inen selbst wachsen nit vertzollen Jtem die so wein zu einem vertrach kauffen bitten sie zol frei farn zu lassen Jtem die iren an orten da der Stift mit ganerb ist mit ge= botten oder verbotten nit zubeschwern,

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung an Beschwerden der Ritterschaft an Bischof Konrad von Thüngen über die Bauern während des Bauernkrieges (Einträge 6242 bis 6252). Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 402v/ 403r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Bischof Konrad von Thüngen erklärt sich dazu bereit, die Ritterschaft für ihre erlittenen Schäden im Bauernkrieg zu entschädigen. Sie bitten ihn jedoch, folgende Artikel zu bedenken: 1. Sie bitten darum, eine Zeit lang mit Frauen, Kindern, Knechten und Rüstung zu Bad Königshofen im Grabfeld (Konigshofen) wohnen zu können und ihren Zehrpfennig behalten zu können. 2. Ihnen soll für sich, ihre Knechte und ihre Pferde Nahrung und Ausrüstung gestellt werden, um sich gegen Angreifer zu verteidigen. Durch Kriegsknechte verursachte Schäden sollen beglichen werden. 3. Graf Wilhelm von Henneberg-Schleusingen (wilhelmen von Hennenberg) soll als oberster Hauptmann einen Hauptmann abordnen, dem er die Schlüssel der Stadt übergibt. Jeder vom Adel soll angeben, wie viele Pferde er benötigt. Die Häuser der geflohenen Bürger sollen den Adligen als Behausung übergeben werden.

Exzerpt:

Vnd dweil sein f G der Ritterschaft irer zugefugten scheden halben mit iren rath gnediglichen zuuerhelfen sich erbotten [Am Rand: No] So batten sie als die zum Stift gehorn sie in nachuolgenden artickeln zubedencken, [404r] 1 Bitten Sie mit weib, Kindern, Knechten vnd rustungen ein zeitlang zu Konigshofen wonen vnd iren pfennig zeren zu lassen 2 Das inen vf iren leib, knecht vnd pferd vnd futter vnd mal nagel vnd eisen gegeben, vnd fur kuntlichen raisigen schaden gestanden werde, 3 Das Graf wilhelmen von Hennenberg als obersten Haubtman ein Haubtman georent vnd die Schlussel zur Stat beuolhen werde, vnd wil ein ieder vom adel an zaigen wie vil er pferd haben wil, Der ausgetretten Burger behausung den vom adel ein zu geben, vnd den andern zu Herberigen zuuerhelfen

Kommentar:

Notiz am Rand: Nota.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403v/ 404r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

2. Bischof Konrad vonThüngen wünscht, dass etliche Ritter auf dem Schloss Königshofen bleiben und dass diejenigen, die nach Hause reiten wollen, bald wieder zur Besatzung zurückkommen. Etliche ihrer beschädigten Häuser müssen ausgebessert werden, da sich nicht alle im Schloss aufhalten können. Die Ausbesserung der Schäden muss die Ritterschaft, wie andere auch, selbst organisieren.

Exzerpt:

2 Das sein f. G begern das etliche im Schloss pleiben, die andern so andern heim reitten wollen bald wider in die besatzung komen solten etc Hetten ir etliche zerrissene Heuser, musten die bessern, vnd das ire zu samen lesen konten im Schloss nit sein, musten sich wie andere be= arbeten ires schadens zuerholen etc

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben. Hierbei handelt es sich um einen Austausch zwischen der Ritterschaft und Bischof Konrad von Thüngen bezüglich der Besetzung der Stadt Bad Königshofen im Grabfeld (Einträge 6258 bis 6260).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Bischof Konrad von Thüngen lässt der Ritterschaft auf ihr Anliegen eine mündliche Antwort überbringen. Er informiert sie darüber, dass er durch die Bauern Diebstahl, Raub und Brandstiftung erfahren hat. Dadurch und durch die Versoldung auswertigen Kriegsvolks ist sein Vorrat an Geldmitteln erschöpft. Wie sehr er ihnen auch wohlgeneigt ist, so weiß er nicht, ob er ihrem Anliegen stattgeben kann, da sie nicht die einzigen Adligen sind, die etwas von ihm verlangen. Aber dem Bischof gefällt der Vorschlag der Ritterschaft, sich nach Bad Königshofen im Grabfeld (Konigshofen) zu begeben und in die Häuser der geflohenen Bürger zu ziehen. Der Bischof erklärt sich bereit, die Ritter, ihre Knechte und ihre Pferde eine Zeitlang mit Nahrung und Ausrüstung zu versorgen. Es soll zudem ein Hauptmann bestimmt werden, der neben dem Amtmann die Schlüssel zu den Toren der Stadt haben soll. Die Ritter sollen alle zugehörigen Rechtsvorteile ausüben dürfen, unter der Voraussetzung, dass sie niemanden zu Unrecht bedrängen oder belästigen . Die Ritterschaft soll den Bischof darüber informieren, wie viele dort hinziehen wollen. Diese würde er mit Proviant versehen.

Exzerpt:

Bischof Conrad lies der Ritterschaft muntlich antwort geben Sie wisten wie die Baurn sein f. G. mit nam raub vnd prant angegriffen vnd beschedigt, dardurch er vom vorrath komen, vnd ein auslendisch krigs volck versolden mussen, Wiewol er inen mit gnaden wolgeneigt, wist er ein solchs nit zu sagen, dan andere vom adel woltens auch haben, aber sein f. G. mogen leiden das sie sich gein Konigshofen thun, der Hin weg gefloheten heuser vnd andere heuser vmb zimliche bestehung zu nemen, wel sein f. G den selben mit knechten vnd pferden, Futter vnd mal nagel vnd eisen ein zeitlang geben lassen, Dergleichen ein Haubtman zu ordnung der mit dem ambt= man die Schlussel zu den thorn haben sol, Der Zuuersicht sie werden zu friden sein vnd nimands wider biligkait belestigen oder betrangen ir vnd vf erfordern ein ieder sich willig gebrauchen lassen, Vnd wer seiner Furstlichen gnaden begern ine zuuerstendigen wie vil der sein die Hinein ziehen wollen Des gleichen wan sie in der rustung ankomen wollen, mit prouiant Haben zuuersehen

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Bischof Konrad von Thüngen soll der Ritterschaft ein Öffnungsrecht für das Schloss Königshofen zur Besetzung der Stadt Bad Königshofen in Grabfeld gewährt haben. Für diese Handlung liegt keine Aufzeichnung vor. Jedoch gibt es eine Antwort darauf vom Adel, in der sie sich dafür beim Bischof bedanken. Darin bitten sie den Bischof außerdem, ihnen die Häuser der Aufständigen des Bauernkriegs als Erblehen zu verleihen, da viele von ihnen keinen Wohnort in Dörfern haben.

Exzerpt:

Nachofnung der besatzung was Bischof Conrad der Ritter= schaft so vf dem Schloss gelegen furgehalten hab ich bei der Handlung nit funden Aber vom adel haben ir antwort daruff geben das sein f. G. sie mit gnaden be= dencken vnd gein inen danckbar ertzaigen wolle, were ir vil die kein behausung in dorffern hetten, batten inen der mishendler heuser Erblich ein zu geben,

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben. Hierbei handelt es sich um einen Austausch zwischen der Ritterschaft und Bischof Konrad von Thüngen bezüglich der Besetzung der Stadt Bad Königshofen im Grabfeld (Einträge 6258 bis 6260).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Ambrosius Geyer (Ambrosius Geier) und Wenzel von Wolfskeel (wend wolfskel) werden zum Ritterkanton Odenwald (Ottenweldern) geschickt. Sie überbringen die Botschaft, dass die Ritterschaft den übergebenen Vertrag gelesen hat. Da der Bezirk jedoch groß ist und etliche benachbarte Fürsten und Kurfürsten ihre Schäden auch bezahlt haben möchten, bitten sie um einen vierzehntägigen Aufschub.

Exzerpt:

Ambrosius Geier vnd wend wolfskel waren zu den Otten= weldern geschickt am donerstag nach Leonhardi des 25 die hatten relation das die Ritterschaft hetten den vbergeben vertrag gelesen, nach dem aber der getzirgk gros vnd etliche benachbarte Chur vnd Fursten ire scheden auch be= tzalt haben wolten batten sie 14 tag vmb vfschup

Kommentar:

Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

Die Gesandten von Graf Michael von Wertheim (Michels) sagen, dass ihr Herr die Antwort, die er auf dem Rittertag zu Schweinfurt gegeben hat, widerruft. Er ist jedoch dazu bereit, einem jeden Adligen seine erlittenen Schäden zu erstatten, der diese stichhaltig nachweisen kann. Falls der Würzburger Bischof dieser Forderung jedoch nicht nachkommen sollte, will er vor dem kaiserlichen Reichsregiment oder dem schwäbischen Bund sein Anliegen vortragen. Haloch sei nicht vorhanden.

Exzerpt:

[Am Rand: wertheim] Graf Michels gesanten sagten, ir her Hette zu Schweinfurt antwort geben las er pleiben, aber ir gnediger her sey erbutig einem ieden vom adel der sein scheden mit guttem grund antzaigen kan abtrag zuuerschaffen vnd wa wirtzburg iren Hern Graf Micheln forderung nit erlassen wolle, er Jme vor kay ast regiment dem Schwebischen Bund zu recht stehen, Haloch sei nit vorhanden,

Kommentar:

Notiz am Rand: Wertheim (wertheim). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 404v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: