Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Freiung vor fremden Gerichten

Fries fasst zusammen, dass er über alle geistlichen und weltlichen Gerichte der Stadt Würzburg und innerhalb des Stifts und Herzogtums Franken einen Eintrag verfasst hat, ebenso über alle auswärtigen geistlichen und weltlichen Gerichte und ob der Würzburger Bischof, seine Grafen, Herren, Ritter, Knechte und ander Untertanen und Angehörige des Stiffts vor ein auswärtiges Gericht gezogen werden können oder nicht.

Exzerpt:

So findest du hieneben ain sundere kurtze [Einfügung: Sumari] antzaigung, aller und ieder gerichte Gaiserlicher und weltlicher in der stat hie zu Wirtzburg und im Stiffte und Hertzogtumb zu Francken Desgleichen welchen auswendigen gaistlichen und weltlichen gerichten ain B zu W. und sein Graven heren, ritere, knechte und andere unterthane und verwante unterworfen und gehorsame zulaisten schuldig sein, oder nit

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 283v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Weltliche Gerichte

Für den Fall, dass einem rechtskräftigem Urteil eines geistlichen Gerichts nicht Folge geleistet wird, ist der geistliche Richter dazu befugt, ein weltliches Gericht um Unterstützung bei der Vollziehung des Urteils zu bitten.

Exzerpt:

Wie die Richtere zu volziehung der urtail vor inen ergangen ain ander umb hilf ansuchen, Wan der gaistlich richter in sachen und handlungen vor ime schwebend das jenig so ime von ambts und rechts wegen zuthun geburet, volbracht, aber doch den uberwunden und geurtailten nit zu gehorsamb bringen, mag, er zu volziehung der gesprochen urtail den weltlichen gewalt umb hilf ansuchen, des findest du am forme in primo lib. Div. Form. Conradi fo. 36.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 279v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 diversarum formarum Conradi f. 36

Digitalisat:

Rattelsdorff

Bischof Otto von Wolfskeel verpfändet den Zehnt und das weltliche Gericht zu Rattelsdorf (Rattelsdorf) an den Abt Wolfard I. (abt waltern) und den Konvent des Kloster Michelsberg zu Bamberg (Bamberg).

Exzerpt:

A wie Bischof Ott zent vnd weltlich gericht zu Rattelsdorf fur 400 lb Haller abt waltern vnd seinem Conuent zu Bamberg verpfendt stet registrirt im I Buch Contractum Rudolfi folio 536 anno 1336 originale sub ltra R proprietaten [Nachtragshand: duplicat fol 114.]

Kommentar:

Dieser Eintrag ist mit dem Buchstaben a am Rand versehen und gehört chronologisch vor den vorherigen Eintrag (Eintrag 5509).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 328r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Duplicatus f. 114
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 536

Digitalisat:

Rattelsdorff

Bischof Otto von Wolfskeel versetzt das Zehntrecht des Hochstifts und das weltliche Gericht über alle Einwohner und Güter zu Rattelsdorf (Rattelsdorff) und zu Medlitz (Meslitz), seien sie besucht oder unbesucht, sowie in dem Gebiet der in dortigen Mark für 400 Pfund Haller an das Benediktinerkloster Michelsberg (closters auf dem Munchberg) zu Bamberg (Bamberg) und dessen Abt Wolfard. Bischof Albrecht von Hohenlohe erhöht die Summe um 400 Pfund auf eine Gesammtsumme von 1000 Pfund Haller würzburgischer Währung, die er sich vom Abt des Klosters leiht, um die Schulden des Sohns seines Bruders Gerlach von Hohenlohe-Uffenheim (Gerlachen von Hohenlohe) zu begleichen. Nach dieser Abmachung erfolgt die Zahlung in Abstimmung mit dem Domkapitel jedoch in Hellern, goldenen Pfennigen, goldenen und silbernen Turnosen und anderen Münzen. Dem Abt und seinen Nachfolgern ist die Ablösung gestattet.

Exzerpt:

B Rattelsdorff Bischof Ot hette sein vnd seines stifts zentrecht vnd weltlich gericht vber alle leut vnd gutter, besucht [gestrichen: besucht] vnd vnbesucht die da wonen vnd ligen in dem dorff zu Rattelsdorff [Einfügung am Rand: Jn & zent Medlitz] vnd in der marck vnd gebiet daselbst abt vnd conuent des closters auf dem Munchberg zu Bamberg sant Bendicten ordens vmb 400 pfund Haller versetzt, do schlug Bischof albrecht zuden 400 pfund noch dartzu das er 1000 lb Haller wurtzburger werung mocht die ime der abt lihe, der gabe B albrecht fur hern Gerlachen von Hohenlohe an seines bruders Son schulde, doch nach dem abt vnd conuent das gelt aufgesagt wurt sollen sie heller, pfennig gulden, thurnus golt oder silber oder ander muntz iglichs nach seinem lauf nemen, darum das domcapitel gewilligt am Mitwochen nach Misericordoa die anno 1372 Rcepta capitulari fo: 29 idem Recepta I contractum Rudolfi fo. 537 vnd dabei des abts reuers das er vnd seine nachkomen, die widerlosung gestatten wollen originale sub R proprietaten uf originale in capitulo sub litra R [Nachtragshand: duplilcatui fo. 115]

Kommentar:

Dieser Eintrag ist mit dem Buchstaben b am Rand versehen und gehört chronologisch nach den nächsten Eintrag (Eintrag 5510). Der Name des Abtes ist aus dem folgenden Eintrag entnommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 328r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Duplicatus f. 115
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 537
Liber Capitularis f. 29

Digitalisat:

Konigsberg

Bischof Gerhard von Schwarzburg liegt mit den elf Städten seines Hochstifts im Streit und es kommt zum Krieg. Da er kein Geld mehr übrig hat, verkauft er Schloss und Stadt Königsberg, nachdem er acht Tage gewartet hat endgültig für 19600 Gulden an die Brüder Friedrich I. der Streitbare, Wilhelm II. der Reiche und Georg (Friedrichen, Wilhelmen, Georgen), die Landgrafen von Thüringen und Markgrafen von Meißen sind. Die drei Brüder geben dem Herzog Swantibor III. von Pommern-Stettin (Swantibarn) eine rückständige Summe von 11000 Gulden, die auf Grund der Lage des Hochstifts an das Gericht ging, und dem Bischof 8600 Gulden. Dadurch bringen sie die Stadt und das Schloss Königsberg an sich. In dem Kauf sind jedoch alle geistlichen und weltlichen Gerichte und Lehen, sowie der Zehnt und andere Rechte, die das Hochstift vor dem Verkauf der Stadt und des Schlosses Königsberg innehielt, nicht mit inbegriffen. Über diese Transaktion geben die drei Brüder dem Bischof eine besiegelte Urkunde. So stand die Stadt Königsberg nicht länger als sechs Jahre unter der Herrschaft des Hochstifts Würzburg.

Exzerpt:

Derweil aber B Gerhart desselben Jars sich mit den xi seines Stiffts steten gemangelt [Einfügung am Rand: vnd zu kriegen komen] derwegen [gestrichen: vnd gekrigt, vnd] nit [gestrichen: vil] [unleserlich] mit Vberigen gelt [Einfügung am Rand: gekaufft gewest hat er] [gestrichen: gehabt, vnd] vber acht tag hernach, das ist am Sontag Inuocauit des benanten 1400 Jars ebemelte schloss vnd stat Konigsberg heren Fridrichen heren Wilhelmen vnd heren Georgen geben deren, Landgrauen in Duringen vnd Marggrauen zu Meissen [434r.] fur xix m vnd vi c zu vrthat, verkaufft vnd zugestellt vnd ist zuglauben das die itz genanten Landgrauen Hertzoge Swaitibarn die hinterstelligen xi m fl [schwer lokalisierbare Einfügung am Rand: des stiffts wegen ausgericht] vnd ime B. Gerharten die viii m vi c fl heraus geben vnd damit schloss vnd stat Kunigsberg an sich bracht haben doch hat B Gerhart ime, seinen nachkomen vnd stiffte in solchen kauff beuor behalten alle gaistliche vnd weltliche gericht vnd lehen, auch die zent vnd andere recht, die der stifft vor Jngehabt, ehe, die gemelten Sloss vnd stat an stifft erkaufft worden, daruber die trei bruder ime B. Gerharten ain besigelten reuers vbergeben. Recepta in libro Capitulari fo 22. Item Emptionum fo 218 Vnd ist also die stat kunigsberg nit lenger dan 6 Jare in des sti W handen vnd gewalt gestanden

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 433v/434r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 22
Liber emptionum f. 218

Digitalisat:

Juden

Bischof Johann von Egloffstein gibt den Juden im gesamten Hochstift Würzburg Privilegien: Sie dürfen ihre Habe im Hochstift ein- und ausführen, sie verleihen und damit Handel treiben. Sie sollen nicht vor dem geistlichen oder weltlichen Gericht des Hochstifts angeklagt werden, sondern vor ihrem eigenen Gericht. Sie sollen nicht mit zwei unbescholtenen Christen oder zwei Juden an ein Gericht überwiesen werden. Sie sollen von allen Stadtgerichten, Bede, Datz, Steuern oder anderen Abgaben befreit sein. Auch gegenüber anderen Fürsten, Herren und Grafen sollen sie geschützt und verteidigt werden. Sie sollen gehorsam sein und den jährlichen Zins in die Kammer des Bischofs einzahlen. Der Bischof und seine Amtsleute sollen ihnen behilflich sein, ihre Schulden, die sie eingeklagt haben, einzutreiben. Ihnen soll für ihre Schulden kein Acker, keine Wiese, kein Weingarten oder anderes Erbe, auch keine andere Währung als Gold, Silber, Edelmetalle oder Kleider gegeben werden. Sie dürfen um Weihnachten mit oder ohne Erlaubnis das Hochstift ungehindert verlassen, wenn sie zuvor ihre Schulden bezahlt haben. Wenn der Bischof die gegebenen Privilegien widerrufen will, soll er ihnen ein halbes Jahre vorher Bescheid geben, dass sie sich darauf einstellen können.

Exzerpt:

Freihait der Juden zu W. vnd allenthalben im stifft Inen durch B Johannsen von Eglofstain gegeben Si mogen ire habe im vnd aus dem stifft fueren vnd damit zu irem besten nutz handlen, an kauffen verkauffen, leihen vnd geben Si sollen vor des Stiffts gerichten gaistlichen oder weltlichen nit bekomert noch beschwert werden noch zu recht stehn, sunder gerecht werden vor irer schuele Si sollen anders nit dem mit zwaien vnuersprochen Christen oder zwaien Juden an gerichten vberwisen werden Si sollen von allem statgericht vnd gesetze an bete, detzen, steuren oder anderer schatzung frei sein, auch gein anderen fursten, heren vnd Grauen derwegen zum besten geschutzte vnd vertaidingt werden S. 409v Si sollen allain in des fursten Camer, oder den es von ime beuolhen wurt gehorsam sein vnd gewarten mit gebung ires Jerlichen zins der furst vnd seine amptleute sollen inen furderlich vnd beholfen sein ire schulde, vnd was si an des stiffts gerichten erclagt haben eintzubringen Jren solle fur ire schulde kain acker, wisen, weingarten oder ander erbe, auch kain ander farnus dan golt, silber, edelgestain vnd clei- dere zugetailt werden, Si mogen vff weihtag oder Wehnacht mit oder on vrlaub sich hinweg thun vnuerhindert, doch das si ir gult vnd schulde bezalt haben Vnd wan der furst solche gegbene freihait widerruffen will, das soll er Jnen ain halb Jar zuuor zuwissen thun, sich darnach mögen gerichten, Recepta Contractuum Eglofstain fo. 7.

Kommentar:

Es ist kein Datum angegeben. Das Datum orientiert sich an der Regierungszeit des Bischofs.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 409r/v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber contractuum Egloffstein f. 7

Digitalisat:

Weltliche Gerichte, Hofgericht

Jost von Venningen (Jobst von Veningen), Komtur des Deutschen Ordens in Bad Mergentheim, ist der Rat und Hofrichter für Bischof Gottfried Schenk von Limpurg. Zu dieser Zeit werden die Fürsprecher aus der Gruppe der Beisitzer im Gericht entfernt.

Exzerpt:

Im Jare des Heren 1447 Ist her Jobst von Veningen Compther zu Mergethaim B. Gotfriden von Limpurg rath vnd hofrichter gewest vnd hat man derselben zeit die fursprechen aus dem ringe das ist den beisitzeren des Gerichts genomen, Recepta in primo diuers. Formarum Conradi fo. 57.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 277r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 diversarum formarum Conradi f. 57

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1461

Bischof Johann von Grumbach, sein Domdechant Ludwig von Weyers (Ludwig von weiers), das Domkapitel sowie die Grafen, Herren, Ritter und Knechte des Hochstift Würzburgs schließen einen Vertrag. Die Grafen, Herren, Ritter und Knechte fordern, dass sowohl sie als auch ihre Erben und Nachkommen ihre Freiheiten, Gerechtigkeiten und Erbschaften beibehalten. Dies gilt auch für ihr Pfand und ihre Lehen. Der Bischof, sein Domkapitel und die weltlichen Räte stimmen dem zu. Im Fall, dass der Bischof und sein Domkapitel den Grafen, Herren, Rittern und Knechten oder anders herum ein Anliegen vortragen möchten, muss dies auch im Wissen der weltlichen Räte geschehen. Wollen der Dechant, das Domkapitel, Prälaten, Geistliche und deren Nachkommen zu der Ritterschaft sprechen oder anders herum, so sollen sie ihren Sachverhalt den geistlichen und weltlichen Räten des Bischofs vortragen. Ist der Angeklagte geistlicher Abstammung, so muss eine geistliche Person mehr im Rat vertreten sein. Dies kann auch auf eine weltliche Person übertragen werden. Geistliche Rechtsangelegenheiten müssen vor geistlichem Gericht geklärt werden. Bei der Verurteilung eines geistlichen Rechtsstreits wird sich an der rechtlichen Reform orientiert.

Exzerpt:

[Am Rand: Gnaden Ritterlich vertrag vite dupiltatu fol 120.] Anno 1461. Sambstag nach Sant Gallentagk Haben Bischof Johanns von Grumbach Ludwig von weiers dechant vnd capittel den grafen Hern, Rittern vnd Knechten des Stifts einen ewig werenden gnaden vertrag gethen Erstlich wollen sie Grafen Hern, Ritter vnd Knecht ire erben vnd nachkomen bei iren alten herkomen, Freihaiten Gerechtigkaiten vnd Erbschaften pleiben lassen, auch an irer pfandschaften vnd verschreibung kein gewalt nach vnrecht thun, keinem nichts on recht nemen noch gestatten Vnd wo er der Bishof oder Capittel zu inen zusprechen hetten die fur die Edle werntliche rethe fursaidern vnd bei recht pleiben lassen Gewonnen aber sie zum Bischoff oder seine nachkomen zu sprechen wolle sie inen auch vor den Edlen weltlichen Rathen gerecht sein Gewonnen aber dechant, Capittel, prelaten, geistlgkait vnd ire nachkomen zu der Ritterschaft oder sie zu inen zu sprechen Sol einer zu dem andern vor des Bischofs gaistlichen vnd werntlichen rathen zu auftrag komen Wan der antworter geistlich einer gaistlichen person mer Wan aber der antworter weltlich einer weltlichen person mer zu recht gesetzt werden Doch gaistliche Sachen sollen am geistlichen gericht ausge= tragem werden Die vor aufgerichte gaistlicher gericht Reformation sol bei der Straf gehalten werden

Kommentar:

Notiz am Rand: Ritterlicher Vertrag.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 366r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Duplicatus f. 120

Digitalisat:

Neumunster

Die Herren des Stifts Neumünster (Neuenmunster) werden einige Aufgaben, wie Schutz und Schirm und Consternat[Scan nicht lesbar, übertragen, da das Hochstift Würzburg durch üble Vorsehung seiner Vorsteher an Macht einbüßen muss. Es wird von Kaiser Karl IV. (Carln dem vierten), seinem Sohn König Wenzel IV. (Wetzeln), König Ruprecht von Wittelabach (Ruprechten) sowie Kaiser Sigmund von Luxemburg (Sigmunden) beschlossen, dass das Stift vor dem Urteil weltlicher Gerichte gefreit und niemandem pfandbar ist. Diesen Beschluss lassen sich die Herren des Stifts auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 von Kaiser Karl V. (Carln dem 5.) bestätigen und erhalten desweiteren die Aufgabe des Schutzes und Schirms sowie confernation bezüglich des Erzbischofs zu Mainz (Maintz), eines Bischofs zu Würzburg und Karl Schenk von Limpurg (schenk Caln von Limpurg). Da dies nachteilig für Bischof Konrad von Thüngen und dessen Nachfolger ist, verhandelt dieser mit den Herren des Stifts und versucht sie davon zu überzeugen, auf die Ausübung dieser Aufgabe zu verzichten.

Exzerpt:

die gemelten heren zum Neuenmunster heten vor etlichen Jaren, [unleserlich] der Stifft W. durch vbele fursehung seiner vorstehre in [unleserlich] vnd abnemen komen, etliche schutz, schirm vnd Consternat[Scab nicht lesbar] erlangt [Einfügung Nachtragshand: Alss das sie sein sollen Jn des Reichs Verspruch vor weltlich Gerichen gefreihet, vnd niemandem pfandbare] von Kaiser Carln dem vierten kunig Wetzeln seinem s[une] kunig Ruprechten vnd kaiser Sigmunden. die liessen si von kaiser Carln dem 5. vf dem reichstag anno 1530 zu Augspurg gehalten confirmiren, erlangten auch daselbst ain newen schutz, schirm vnd confernation an den Ertzbischofe zu Maintz ainen B. zu W. vnd schenk Carln von Limpurg. Derweil dis ausbringen B Conraten von Thungen, seinen nachkomen v[unleserlich] Stiffte nit allain spotlich, sunder auch an iren herlichen habenden p[unleserlich]legun nachtailig vnd beschwerlich ware, handelt er mit gemelten hern zum Neuenmunster ernstlich, das si sich diser erlangung vertzeihen, vnd verschreiben muesten derselben wider den Stifft W. auch allen seinen angehorigen vnderthanen vnd verwanten nit zugebrauchen Recepta in Contractuum Conradi fol 305 et sequentibus

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 140v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 305
Liber 1 contractuum Conradi f. 306

Digitalisat:

Weltliche Gerichte, Oberrath

Exzerpt:

Umb das Jahre des heren 1541, namen Hanns Helmut und Kilian Morder bede burgere zu W. ainen anderen burger daselbst Casparn Soler genant etlicher schmahworthalben an dem obigen regten statgericht mit recht fur, und wiewol die gemelten heren des Obernraths, die sachen daselbst ab, und fur sich erforderten, so baten doch die clagere Bischof Conraten von Bibra, er wollte erschaffen, dass si am statgericht gelassen wurden, daruf erkundigt sich Bischof Conrat, wie es in solchen fellen vorhin gehalten und fande des etwaiel schmahe sachen an dem genanten Statgericht gerechtvertagt waren worden, darumb er den heren des oberen raths den beschaide 279r Geben liesse, das alle schmahsachen fur den Obernrath gehoren und mit recht daselbst ausgetragen werden sollten, es wollte dan der clager das recht lieber am Statgericht suchen, daran er alsdan gelasen werden sollte, dieser beschude gefele aber den heren heren des Obernraths gar nit, sunder baten sie sich bei iren herkomen und freihaiten zulasen, unter solchem kamen bede obgemelte pareien der sachen zu entlichem spruch uf Bischof Conraten obgenant, der entschiedet si uf dinstag nach Jubilate des 1544 Jars, Registrata in div. Form. Conradi 2 fo 92

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 278v/279r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 diversarum formarum Conradi f. 92

Digitalisat: