Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Camerleute

Zu den Kammerleuten des Hochstifts Würzburg verweist Fries auf das Stichwort leibaigne.

Exzerpt:

Camerleute in gemain sind des stiffts Wirtzburg leibaigne gewest, davon such im wort leibaigne.

Kommentar:

Fries verwendete die Begriffe Leibeigene und Kammerleute synonym.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 139v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Bernhaim

Burgbernheim (Bernhaim nit weit von Golhoven gelegen, ain sloß und dorf gemainlich Burckbernhaim genant) gehört der Edelfrau Uta (Ute). Graf Chuno (Chuno) und Edelmann Hermann (Herman) tauschen dieses Dorf mitsamt der Burg und dem Wald jedoch mit Bischof Heinrich I. von Würzburg gegen andere Güter. Uta klagt daraufhin vor Kaiser Otto III., der entscheidet in Quedlinburg, dass das Dorf und der Wald mit seinen zugehörigen Döfern und Flecken zukünftig Eigentum des Würzburger Bischofs sein solle. Ute erhält dafür vom Bischof 12 Huben und 59 Eigenleute.

Exzerpt:

Bernhaim nit weit von Golhouen gelegen, ain Sloß vnd dorf gemainlich Burckbernhaim genant, ist etwan ainer Edlen frawen Vten genant zugestanden, Aber ain Graue Chuno vnd sunst noch ain Edelman Herman gehaissen, welche daselbstumb gesessen, haben dasselbig Sloß vnd dorf B Hainrichen zu Wirtzburg vnd seinem Stifft, sambt dem walde daran ligend, vmb andere gutere verwechselt, des sich die gemelt fraw Vte vor Kaiser Oten dem triten beclagt, der ain richtigung darin gemacht, nemblich das Sloß vnd dorf Bernhaim sambt dem walde, vnd [gestrichen: seine] iren zugehorungen dorferen vnd flecken hinfur des Stiffts Wirtzburg aigen sein, [Einfügung: aber der frawen] dargegen XII hube auch 50 aigne leute gegeben werden sollten, dieser vertrag ist beschehen zu Quedlinburg in Sachsen am Newen Jarstag nach Christi geburt 1000.

Kommentar:

vgl. DD O III, Nr. 352: http://www.dmgh.de/de/fs1/object/display/bsb00000443_00807.html?sortIndex=030%3A040%3A0002%3A010%3A00%3A00&zoom=0.75

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 94v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Bernhaim

Viele Jahre nach dem Erwerb von Burgbernheim (Bernhaim) erheben die Reichsschultheiße und Amtleute unbilliche Dienste und andere neue Abgaben von den Unfreien (arme leute) zu Bernheim und anderswo, die Bischof Hermann von Lobdeburg unterstanden. König Heinrich [VII] hebt diese Abgaben aber wieder auf.

Anm.: arme leute verwendet Fries gewöhnlich als Synonym zu Leibeigene. Im Eintrag NR. 1479 ist im selben Zusammenhang aber von Einwohner zu Burgbernheim die Rede.

Exzerpt:

Darnach vber vil Jare vnterstunden sich des reichs Schultaissen vnd Ambtleute Bischoue Herman zu Wirtzburg, seine arme leute zu Bernhaim vnd anderswa mit vnbillichen dienst vnd anderen neuerungen zubeschweren, das hat aber Konig Hainrich der VII wider abgeschafft vf den XXI Nouembris des 1234 Jars.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 94v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Liental

Die Brüder Emich, Gottfried II., Philipp und Gottfried von Hohenlohe-Brauneck (Hohenlohe gebruedere von Braunek) übergeben die Burg Lichtel (Liehental bei Creglingen) mit allen dazugehörigen Rechten, Eigenleuten und Gütern als Widum an Eufemia von Taufers (Taubers), die Witwe ihres Bruders Andreas. Von dem Geschäft ebenfalls betroffen sind Creglingen (Kreglingen), Burgstall (Burgkstall), Baldersheim (Baldershaim), Goßmannsdorf (Gotzboldsdorff), Craintal (Kraigental), Reichelsburg (Raigelberg) und Erlach (Erlach).

Exzerpt:

Anno 1318 am Mitwochen vor Martini haben Einbich, Gotfrid, Philips vnd wider Gotfrid von Hohenlohe gebruedere von Braunek genant, frawen Offenien [Einfügung: von Taubers] weiland hern Andres ihres brueders seligen nachgelassen, witwen zu irem widem vbergeben vnd verschriben die vesten Liehental bei Creglingen mit iren zu vnd eingehorigen rechten leuten vnd güteren, Recepta in Emptionum fo. 27d. [Nachtragshand: Kreglingen Burgkstall, Baldershaim, Gotzboldsdorff, Kraigental, Raigelberg, Erlach]

Kommentar:

Gotzboldsdorff ist laut Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte 23 (2004), S. 278 keine Wüstung bei Sonderhofen, sondern Goßmannsdorf am Main.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 50v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber emptionum f. 27

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 78

Digitalisat:

Detelbach

Bischof Gerhard von Schwarzburg kauft ein Haus am Kirchhof in Dettelbach (Detelbach) mit seinen Zugehörungen, nämlich 26 Morgen Weingärten, einen Bauhof, den Wald Hegenaich, Zinsen, Hühner, Leibeigene, Äcker, Wiesen etc. für 3300 Gulden von Andreas Truchsess (Truchses) und seiner Frau Anna. Laut einer Nachtragshand dieses Eintrags sind von diesem Geschäft auch Güter in Hörblach (Hurblach) und Astheim (Osthaim) betroffen.

Exzerpt:

Ain behausung zu Detelbach am kirchof mit iren zugehorigen [Einfügung: nemlich] 26 morgen weingarten, ainen bawhof, dem holtze die Hegenaich genant, zinsen, huneren, aigenleuten, äckern und wisen etc. hat B. Gerhart von Endresen Truchsessen riter und seiner hausfrawen Annen erkaufft mit etlichen anderen guteren [Nachtragshand: zu Hurblach, Osthaim] fur 3300 fl., am Palmentag im 1384 jare. Registrata in lib. emptionum fo. 74.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 167r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber emptionum f. 74

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 74, S. 171

Digitalisat:

Camberg

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber (Rottenburg an der Thauber) übernimmt gegen eine jährliche Abgabe von 60 Malter die Schutzpflicht für die Eigenleute des Klosters Comburg (Camberg) in Gebsattel (Gebsettel) und um Rothenburg.

Exzerpt:

Anno 1400 donnerstags vor Gregorii hatt die statt Rottenburg an der Thauber des closters Camberg leuth und guettere im dorff Gebsettel und umb Rottenburg gelegen umb järlich 60 malter schutz(habnung) ihn ihren schutz genomen; stift Camberg copia.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 149r, Schreiber: xxx

Digitalisat:

Camerleute

Die Kammerleute in Urspringen (Urspringen) im Amt Rothenfels werden an Reinhard Voit von Rieneck (Vogt von Rieneck) verpfändet.

Exzerpt:

Camerleut zu Urspringen [gestrichen: wie die] hat B. Hanns v. Eglofstain [gestrichen: denselben] Reinharten Vogt von Rieneck verschriben hat, 1406, feodorum eius fo. 32.

Kommentar:

Das genaue Datum ist Lehenbuch 11 entnommen.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 139v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber feudorum Egloffstain f. 32

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, Lehenbuch 11, S. 44

Digitalisat:

Detelbach

Der Marschall Georg von Gebsettel, genannt Rack (Rack), und seine Frau Kunigunde verkaufen eine Kemenate vor dem Dettelbacher Stadttor (Detelbach) samt den dazugehörigen Lehen, Zinsen, Gerichtsrechten sowie Zinsleuten und Güter für 1000 Gulden an Bischof Rudolf von Scherenberg. Bürgermeiser und Rat von Dettelbach übernehmen die Kaufsumme und erhalten dafür die Nutzungsrechte an den betroffenen Gütern, doch Bischof Rudolf behält sich die Erbhuldigung, die Kriegsfolge und andere Rechte auf den Zinsleuten vor.

Exzerpt:

Ain kemnaten vor dem statthor daselbst mit [Einfügung: irer] der lehenschafft, zinsen und gerechtickait, dergleichen seine zinsleute, gutere und gerechtickeit zu Detelbach, hat Georg Rack, marschalck, und Kunigund sein hausfraw bischofe Rudolfen verkaufft fur 1000 fl. Die haben burgermeister und rathe zu Detelbach zubezalen uf sich genomen, darfur er inen die nutzung uf gedacht gutern eingeben, doch uf den zinsleuten erbhuldung, raiss und andere gerechtickait vorbehalten, donerstag den abend Conceptionis Marie anno 1469. Registrata in 1 contractuum Rudolfi fo 143.

Kommentar:

Vgl. Fries, Chronik 4, S. 168f.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 167v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Rudolfi f. 143

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 12, S. 326

Digitalisat:

Bibereren im ambt Raigelberg gelegen

Zwischen Philipp von Weinsberg (Philips von Weinsperg), der elter zum Raigelberg, und zwischen Albrecht von Biberehren (Albrechten von Bibereren) tragen sich etliche Streitigkeiten über Bieberehren (Biberern) zu, die durch Unterhändler vertragen werden. Streitpunkte sind der dortige Wald, ihre Befestigungen in Bieberehren, die Gemeindewiesen (gemainen wasen), der Frondienst von Albrechts Zinsmännern, die Leibeigenen und eine Scheune, welche am graben liegt.

Exzerpt:

Als sich her Philips von Weinsperg der elter zum Raigelberg etlicher sachen halben zu Biberern mit Albrechten von Bibereren geirret und durch unterhandlere wider vertragen worden, nemlich von wegen aines untergangs, des holtzs, rechtlichen austrags irer bauten, des gemainen wasen, frone des Albrechten zinsmennere, der leibaignen und ainer scheuren am graben stossend, 1 contrac(tuum) Conradi fo. 197d, 198d.

Kommentar:

Datum aus Kopialbuch.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 99r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 197
Liber 1 contractuum Conradi f. 198

Moderne Signatur des Quellenverweises:

StA Würzburg, ldf 25, S. 472-475

Digitalisat:

Castell

Graf Wolfgang von Castell beklagt sich bei Bischof Konrad von Bibra, dass er vom verstorbenen Bischof Konrad von Thüngen rechtlich behandelt worden ist, als wäre er unmittelbar ein Graf des Hochstifts und nur mittelbar ein Graf des Reichs. Bischof Konrad von Thüngen hat dies so verstanden, dass Graf Wolfgang dem Würzburger Bischof Dienst leisten und dessen Geboten gehorchen, und sich vor Zent- und anderen Gerichten rechtfertigen muss. Außerdem sind Graf Wolfgangs Leibeigene (arme Leute vor dem Landgericht angeklagt worden, obwohl dieses angeblich nicht für sie zuständig gewesen ist. Die fürstlichen Räte schließen im Namen beider Parteien folgenden Vertrag: Graf Wolfgang und dessen Erben sind nicht Leibeigene des Würzburger Bischofs, sondern behalten gegenüber diesem ihre alte Stellung mit allen Rechten und Pflichten wie die anderen Grafenfamilien des Hochstifts. Außerdem sollen künftig Graf Wolfgangs Untertanen nur wegen Erbschaften, Testamenten, Vermächtnissen, Vater- und Vormundschaftsfällen vor das Landgericht zitiert werden können.

Exzerpt:

Grave Wolf von Castell hat sich beclagt, wie er von weiland bischofe Conraden von Thungen angezogen worden, als solte er on mitel ain grave des stifft Wirtzburg und mit mitel ain grave des reichs sein, welchs er dahin verstunde, als solte er verbunden [gestrichen: sein] und verpflicht sein, ainem bischof zu Wirtzburg in allen dienstbarkaiten, geboten und verboten zugewarten [korrigiert aus unterthanig und gehorsam], auch [gestrichen: und] an der zente und anderen gerichten in recht furtzukomen, zum anderen, das seine arme leute an das landgericht gezogen wurden in sachen, die daran nit gehörten, und daruf bischof Conraden von Bibra gebeten. Solchem rath zuschaffen haben die furstlichen räthe mit bedertail gutem wissen und willen ain vertrag abgeredt, das grave Wolf und seine erben nit leibaigen sein und sich gein hochgemeltem bischof Conraden, seinen nachkomen und stiffte fur sich und seine erben halten und ertzaigen, auch verwant sein solten wie vor alter herkomen und andere seiner f g und stiffts graven derseben seiner f g stiffte verwant und zugethan sein, zum andern, das hinfur kainer, der heuslich und heblich hinter grave Wolfen sitzet, an das landgericht gevordert und beclagt werden solle dan in sachen, erbschafft, erbliche felle, testament, vermechtnus, machung aines kinds und vormundschafft antreffend. Geschehen am mitwochen nach Trinitatis 1542. Registrata in 2 contractuum Conradi fo. 84 d. [Nachtragshand: anno 1542]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 148v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 2 contractuum Conradi f. 84

Digitalisat: