Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Salzbürg

Otto von Salzburg (Ot voit von Saltzburg) erhält seine Wohnstätte und einen Teil der Salzburg (Saltzburg) mit allem Zugehörigen von Bischof Johann von Brunn. Auch weitere Personen erhalten dies vom Bischof. Der Bischof will, dass der Turm und das Tor der Burg mit allen Mitteln im Besitz des Hochstifts Würzburg bleibt. Die bei der Salzburg Ansässigen haben auf Grund ihres Anteils, den sie als Lehen erhalten hatten, das Recht, Holz im Salzforst (Saltzforst), das dem Bischof und dem Hochstift gehört, zu nutzen. Hierbei ist zu vermerken, dass die Teile des Schlosses mit allemZugehörigen als Lehen vom Hochstift übertragen worden waren. Dem wiederspricht Otto von Salzburg. Da er jedoch stirbt, kommt Johann von Hutten (Hans von Hutten zum Seckelberg) auf Bischof Johann zu, und bittet ihn um Otto von Salzburgs Anteil, da er ein Recht auf dessen Erbe habe. Der Bischof antwortete, dass er die Lehen Ottos schon an Johann Voit von Salzburg (Hansen voiten) verliehen hat. Er bot ihm jedoch an folgendermaßen zu verfahren: Sollte Otto von Salzburg die Lehen nicht empfangen wollen, würde er sie Johann von Hutten verleihen. Albrecht von Brende (Albrecht von Brende) wollte seine Lehen nicht empfangen, die dadurch zurück an den Bischof fallen. Letzendlich ist das gesamte Schloss Salzburg Lehen des Hochstifts.

Exzerpt:

Ot voit von Saltzburg ritter empfinge sein behausung vnd theil zu Saltzburg mit seiner zugehorig von Bischof Johansen [474v] von Brun als andere daselbst zu Saltzburg die des gleichen hetten. So wolt auch B. Johans das der Thurm vnd das [gestrichen: Sch] Thor zu Saltzperg mit aller gewalt des Stifts were vnd die zu Saltzperg sessen, hetten von ir theil wegen recht sich in des Bischof vnd Stifts Saltzforst zube= hultzen, daran zu marcken were, das die theil in dem Schloß gelegen mit ir zugehorunge vom Stift zu lehen rurten, das [gestrichen: mainte] mainte aber ot voit nit, da er aber tods abging kam Hans von Hutten zum Seckelberg zu B. Johansen bat in vmb ot voits teil dan sein treib ein rechte erbe dartzu were, aber B. Johans sagt er het Hansen voiten bei lehen ot voits geliehen vnd mit ime in alle sein lehen gesetzt, wo er aber solchen teil nicht von ime empfangen wolt er im den leihen, aber so bald Hans voit das in nen ward empfing er solch lehen wolte Hans von Hutten vorderung zu B. Johansen heben da bote er ime das recht Albrecht von Brende wolte seine lehen daselbst auch nit empfangen das gewone ime B. Johans mit recht ab, Daraus eruolgt das das gantz Schloss Saltzburg wirtz= burgisch lehen ist, acten Sambstag nach Laurentii anno 1436 Recepta diuersarum for: Brun fo: 282.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 474r/474v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Brun f. 282

Digitalisat:

Riedbach

Nach dem Tod von Wilhelm von Elm (wilhelm von Elma) wird die Hälfte des Dorfes Riedbach (Ritpach) samt den Bürgern, Gerichten, Beden, Steuern, Gefällen, Renten, Äckern, Wiesen, Schießstatt, Frondiensten und allen Zu- und Eingehorungen dem Bischof Gottfried Schenk von Limpurg zuteil, ausgenommen den Zoll. Da der Bischof Friedrich von Seldeneck (Seldenecker) 900 Gulden schuldet, gibt der Bischof ihm die Hälfte vom Dorf zu Mannlehen.

Exzerpt:

B Riedbach Anno 1444 montag nach palmare als nach absterben wilhelm von Elma das halb teil des dorfs Ritpach mit leutten gerichten, Bethen, Steuren fellen, renten, eckern, wiesen, schisat frauen dinsten vnd allem andern zu vnd eingehorungen nichts ausgenomen dan den zol daselbst Bischof Gotfriden vermant vnd heimgefallen [gestrichen: war] vnd er dem Seldenecker 900 fl schuldig war hat er ime das halb dorf darfur zu manlehen geliehen Recepta diuersarum Gotfridi fo 39

Kommentar:

Der Name des von Seldeneck wurde aus einem folgenden Eintrag übernommen (5610).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 341v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber diversarum formarum Gottfried f. 39

Digitalisat:

Rettersbach

Nikolaus von Rettersbach (Claus von Rettersbach) wird von einem Wirt erstochen, da er ihn mit seiner Frau betrogen hat. Nach seinem Tod fallen seine Lehen an das Hochstift Würzburg. Bischof Rudolf von Scherenberg muss das verlassene Burggut zu Schloss Rothenfels (Rottenfels) schließlich Johann Mertin (Johann Merten), seiner Ehefrau und seinem Sohn Joachim Mertin (sone Joachim Merten) verschreiben. Er übergibt ihnen zudem 160 Gulden, die sie ebendort in Baumaßnahmen zu investieren haben.

Exzerpt:

Wie Claus von Rettersbach der letzte gestorben vnd seine lehen an Stift komen dauon such im Bambergischen schwartzen buch folio 243 nemlich das er einem wirt zu [gestrichen: Rettersbach] [Einfügung am Rand: [unleserlich]] das weib gebult hab ine der wirt erstochen vnd B Rudolf das Burggut zu Rottenfels so er verlassen ainem gnant Johann Merten fur sich vnd sein hausfraw vnd einem einen sone Joachim Merten vf ir dreier leibe verschriben dafur hat er Marten geben 160 gulden sollen sie daran verbawen

Kommentar:

Die Datierung des Eintrags orientiert sich an den Regierungsdaten des besprochenen Bischofs. Der Ort des Mordes ist nicht lesbar.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 339r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Bambergisches Schwarzbuch f. 243

Digitalisat:

Reitpfründ

Bischof Rudolf von Scherenberg stattet seinen Ministerialen Gaigel (Gaigelff dinstman) mit Reitpfründen im Gebiet des Domstifts aus und befreit ihn von Abgaben. Mit dessen Tod fallen diese Pfründe samt Gerechtigkeiten an das Hochstift Würzburg zurück. Diese verleiht Bischof Rudolf von Scherenberg nun samt den Landrechten an Georg von Giech (Georg von Gich).

Exzerpt:

Reitpfründ B Rudolf hette Gaigelff dinstman mit der Reitpfrund im domstift versehen vnd Exempt gemacht, als er aber [gestrichen: [unleserlich]] starbe macht er auss alten loblichen herkommen vnd gerechtigkait die heimgefallen ware, Georg von Gich Landrechten alss sondern gnaden biss vf widerrufen sampt vnd verlihe ime die Reitpfrund actum Montag nach Judica anno 1484 Recepta 3 Contractum Rudolfi fo 222 [Nachtragshand: I Rodol 338]

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 334v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 3 contractuum Rudolfi f. 222
Liber 1 contractuum Rudolfi f. 338

Digitalisat:

Randersacker

Gottfried von Seinsheim (Gotz von Seinsheim) ist bereit, das Kammergericht von Randersacker (Randersacker) als Lehen zu erhalten. Er verschreibt sich Bischof Rudolf von Scherenberg, dass er das sich das Gericht, sollte es ein Lehen werden, zu eigen machen würde. Könnten er und seine Erben das nicht übernehmen, müssen sie dem Bischof 400 Gulden bezahlen.

Exzerpt:

So hete gedachter Gotz von Sainshaim auch das Camergericht zu Randersacker wise nit ab vnd von irem es zu lehen ging, der verschrib sich gegen B. Rudolffen das er wan es lehen were, aigen machen wolt, do er oder seine erben das nit kanten, so solten sie B. Rudolfen 400 fl widerheraus geben actum Sontag Letare anno 1486 Recepta 3 Contractum Rudolfi fo 249 originale sub litera R. [Nachtragshand: duplicat fol: 171]

Kommentar:

Das Original findet sich im Hofschrein unter dem Buchstaben R, eine Kopie auf Folio 171.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 314r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 3 contractuum Rudolfi f. 249
Liber 3 contractuum Rudolfi f. 171

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1511

6. Heimgefallene Mannlehen sollen Adligen wieder verliehen werden.

Exzerpt:

Zum Sechsten wurd gebetten die verfallen Manlehen wider vnter den adel zu leihen

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um Beschwerden der Ritterschaft, die sie den Fürsten zu Bamberg, Würzburg und Brandenburg übergeben (Einträge 6038 bis 6069).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 381v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1516

Wenn ein Lehen des Adels an das Hochstift heimfällt, soll dieses auch wieder an den weltlichen Adel verliehen werden. Sonst bleibt der Adel mit der Zeit nichts mehr.

Exzerpt:

Jtem ob vom adel lehen an den Stift heimfallen solch lehen solten wider vnter den weltlichen adel geliehen werden wir behalten sonst in verlengerung der zeit gar nichts

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Beschwerden der Ritterschaft (Einträge 6100 bis 6139). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 388r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1516

Die gemeine Ritterschaft übergibt etliche Beschwerden. Jeder Fürst sei in seinem Eid gebunden, niemandem vom Adel verfallene Lehen über einem Wert von 200 Gulden als Gnadenlehen zu verleihen. Heimgefallene Lehen von verstorbenen Adligen sollen vom Bischof nicht an den Adel verliehen werden, ohne die Bewilligung der Domherren. Dies führt bei der Ritterschaft zu Problemen, die sie zuvor beim Bischof bereits mehrfach angesprochen hat. Dies wurde von den Kurfürsten und anderen Hochstiften auf dem Reichstag zu Worms (wormbs) beschlossen. Die Ritterschaft bittet darum, ihren Bischof von diesem Eid zu befreien.

Exzerpt:

Anno 11 vel 16 Haben gemeine Ritterschaft nachuolgend Beschwernus vbergeben, [Am Rand: Ritterschaft beschwernus] Jtem als wir bericht sein so wird ein ieder Erwelter Her in seinem aid verbunden keinen vom adel vber zwei hundert gulden wert verfallen lehen auß gnaden zuuerleihen Vnd ob vil lehen seinen gnaden von den vom adel heimsturben, das sein gnad solch lehen nit wider vnter den adel leihen solle on ver= willigung der Hern vom capittel [unterstrichen: alles] des kombt gemeiner Ritterschaft zu grosser schwere aus vrsachen iren gnaden vormals zuuiel maln ertzelt, vnd sonderlich wo es besteen solt das diser Stift vom adel keme, vnd gleich wie wormbs, kur vnd andern mer Stiften gescheen. [Am Rand: [unleserlich] bischoff )] Bitten wie solchs ab zu stellen vnd vns einen Freien Bischoff zu lassen

Kommentar:

Notiz am Rand: Beschwerde der Ritterschaft; Bischof. Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung von Beschwerden der Ritterschaft (Einträge 6100 bis 6139). Es sind weder Datum noch Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 386r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1523

Bischof Konrad von Thüngen ist der Meinung, dass sich die Ritterschaft nicht in einer solchen Notlage befindet, sich zusammenschließen zu müssen. Mit dem Antritt seiner Regierung hat er stets versucht, Stiftsangehörige mit Ämtern, Dienstgeld und heimgefallenen Lehen zu versehen. Doch dies ist durch etliche Neider verhindert worden.

Exzerpt:

Vnd wer der Ritterschaft one not gewest sich zu samen zuuerbinden, darzu er nit vrsach geben, dan er sich in annemung seiner regirung sie die dem Stift angehorn vor andern zu ime zu ziehen, mit ambtern, dinstgelt vnd Heimgefallen lehen zuuersehen, aber sein Furnemen sei durch etliche misgunstige verhindert worden,

Kommentar:

Dieser Eintrag gehört inhaltlich zu den Einträgen 6211 bis 6214. Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 397v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Ritterschaft - Anno 1525

11. Untertanen des Hochstifts Würzburg verkaufen mit Erlaubnis der Amtleute gemeine Wälder, ohne sich die Bewilligung der Ganerben einzuholen; Viele Mannlehen fallen dem Hochstift heim. Dies ist den Amtleuten jedoch nicht genug und sie drängen einige Lehensinhaber dazu, ihr Lehen zu verkaufen, die sie eigentlich nicht verkaufen möchten; Lehensherr und Lehensmann sollen bezüglich Ledigwerdung, Heimfall, Verkauf, Annahme und Verleihung von Lehen in gleichmäßiger Verpflichtung stehen; Der Bischof soll alle heimgefallenen und ledig gewordenen Lehen wieder verleihen; Es sollen nur Adlige in Klöster aufgenommen werden und es soll niemand zu Geistigen gemacht werden, der unter 30 Jahre alt ist; In die (Herren-) Klöster Ebrach (Ebrach), Bildhausen (Bildhausen) und andere sollen keine Bauernkinder aufgenommen werden; Die Kinder der Ritterschaft sollen auf dem den Gütern der Klöster erzogen werden; Bischof Konrad von Thüngen soll alte Verträge, die er mit bischöflichen Eid bestätigt hat, einhalten; Die Steuer der bischöflichen Kanzlei bezüglich der Bekenntnis und anderer Dinge soll verringert werden.

Exzerpt:

11 Jtem das die vnterthanen des Stifts mit vergunstigung der ambtleut die gemeine holtzer etc on bewilligung der mit ganerben verkauffen vnd dabei gehandhabt warden Jtem es fallen vil manlehen dem Stift heim daran sei es nit genugig Sonder die ambtleut thun in souil betrangs das mancher sein lehen dem Stift verkauffen muß die im doch sonst nit feil sein Lehenher vnd lehenman sollen mit verledigung, heimfallung verkauffung, annemung auch verdinen der lehen, gegen ein ander in gleichmessiger verpflichtung stehen, vnd alle heimgefallene vnd verledigte lehen wider zu leihen Niemands dan die vom adel in die Closter zu nemen vnd keine geistlich zu werden sie sei dan 30 Jar alt Jn die Hern Closter als Ebrach, Bildhausen vnd andere kein baurn kinder vf zu nemen Von der Man Closter gutter der Ritterschaft Kinder zu zucht zu ziehen Die alten vertrege die er Bischof Conrad von Thungen mit dem Bischoflichen aide bestetiget, zu halten Die tax in der Cantzlei der bekantnus vnd ander Sachen halben zu ringern

Kommentar:

Hierbei handelt es sich um eine Aufzählung an Beschwerden der Ritterschaft an Bischof Konrad von Thüngen über die Bauern während des Bauernkrieges (Einträge 6242 bis 6252). Es ist keine Quelle angegeben.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1012, Folio: 403r, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat: