Hohe Registratur des Lorenz Fries - Ergebnisse

Furt

Fürth, ein Dorf das bei Nürnberg liegt (Furt ain dorf nit weit von Nurenberg gelegen), gehört dem Domkapitel von Bamberg. Dort befindet sich ein Markt, eine Münzstätte und eine Zollstation. Den Markt verlegt Kaiser Heinrich III. nach Nürnberg, sein Sohn Heinrich IV. wieder zurück nach Fürth (was möglicherweise die dortige Lokalrivalität anschürt).

Exzerpt:

Furt ain dorf nit weit von Nurenberg gelegen, dem Capitel zu Bamberg gehorig, da ist etwan ain kaufhandel zol vnd muntz gewest. Disen kaufhandel hat Kasier Hainrich der 3. gein Nurenberg gelegt, sein sun Hainrich der 4. vider gen Furt bracht, am 19. Tag Juli Anno 1062. Recepta capitularis fo 218.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 248v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 218

Digitalisat:

Haidingsveld

Heidingsfeld, nicht weit von Würzburg am Main gelegen (Haidingsueld nit weit ob Wurtzburg am Main gelegen), ist Eigentum des Stifts Fulda und war Lehen der Grafen von Rothenburg ob der Tauber. Als der letzte Graf von Rothenburg, Herzog Friedrich (Hertzog Fridrich), ohne Nachkommen stirbt, leiht Abt Burkhard zu Fulda (abbt Burchart zu Fulde) das genannte Dorf Heidingsfeld samt anderer Lehen Kaiser Friedrich I, seinem Blutfreund. Kaiser Friedrich I. lässt den vorderen Berg roden und zum Weinberg machen. Nach dem Tod Friedrichs und seiner Erben fällt die Verantwortung für das Lehen an die folgenden römischen Kaiser und Könige.

Exzerpt:

Haidingsueld nit weit ob Wurtzburg am Main gelegen ist etwan [Einfügung: ain dorf vnd der merer tail daran] des stiffts Fulda aigentumb vnd der Grauen von Rotenburg vf der Tauber lehen gewest, als aber der letzt von Rotenburg on menliche erben mit dot abgangen nemlich Hertzog Fridrich [durchgestrichen: von Rotenburg], hat abbt Burchart zu Fulde das gemelt dorf Haidingsfeld sambt anderen lehen, kaiser Fridrichen dem ertsen als seinem blutfreund gelihen Ita notat privilegorum 233 [Am Rand: MCLXX] vnd hat kaiser Fridrich den vorderen berg daselbst wuten vnd zu weingarten lassen machen ibidem Nach seinem dot vnd seiner erben absterben vnterzogen sich die volgenden Röm. kaisere vnd kunige solchen lehens

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 312v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 233

Digitalisat:

Haidingsveld

Alle anderen Obrigkeitsrechte, Gerichtsrechte, Gefälle, Nutzungsrechte und andere Rechte an den Leuten und Gütern zu Heidingsfeld (Haidingsfelt), die Lehen des Stifts Fulda gewesen sind, gehen nach dem Tod von Herzog Friedrich von Rothenburg an Kaiser Barbarossa und nach dessen Tod in den Reichsbesitz über. Sein Sohn Herzog Konrad zu Schwaben gibt einen Hof in Heidingsfeld mitsamt etlichen Gütern, Zinsen, Gülten, Nutzungsrechten und Zugehörungen unter Vermittlung durch einen Würzburger Bischof an das Kloster Waldsachsen (Waldsachsen). Die genannten Güter und Rechte gehen zuerst an das Hochstift Würzburg und dann an die Bürgerschaft zu Heidingsfeld über.

Exzerpt:

Aber alle andere obrikait recht, gericht, felle nutzung vnd anders vff den leuten vnd gueteren zu Haidingsfelt so des Stiffts Fuld lehen gewest, sind, wie obstet, nach absterben hertzoge fridrichen zu Rotenburg vf Kaiser friderichen den ersten komen, vnd nach seinem dodlichen abgang an das reich gewachsen , doch hat sin sun hertzog Conrad zu Swaben ainen hofe daselbst, sambt etlichen gueteren, zinsen, gulten, nutzungen zu vnd eingehorungen, durch vnterhandlung B Conraten zu W. des ersten geboren heren von Rabenspurg an das closter Waldsachsen geben, dauon si (als hernach volgt) erstlich am stifft W. vnd zuletzt am gemaine burger schafft daselbst zu Haideingsfelt, gewachsen sein

Kommentar:

Fries scheint die Bischöfe zu verwechseln. Er nennt einen Konrad von Ravensburg, der aber nie Würzburger Bischof war. Der Name lässt Konrad von Querfurt vermuten, welches aber aufgrund der zeitlichen Gegebenheiten unmöglich ist. Der Bischof muss Heirnich III von Berg gewesen sein.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 313v, Schreiber: Lorenz Fries

Digitalisat:

Haidingsveld

König Albrecht I. verhandelt mit Bischof Andreas von Gundelfingen, dass dieser ihm Hilfe gegen seine Feinde leisten soll, insbesondere gegen König Wenzel II. von Böhmen. Dafür verschreibt er ihm 2000 Pfund Haller auf das Reichsteil zu Heidingsfeld(Haidingsfeld). Andere Herren außerhalb des fuldischen Lehens haben auch etliche Rechte, Gefälle und Nutzungsrechte an der Vogtei. Das Schultheißenamt steht dem Hochstift Würzburg zu. Bischof Iring von Reinstein-Homburg versetzt Otto Schenk von Seinsheim (Ot Schenck) und seiner Frau Gisela geb. von Lembergheim (Geisel sein hausfraw geborne v. Lemberghaim) für ihre Güter, Zins und Nutzung zu Würzburg und anderswo 200 Mark Heller. Er verleiht ihnen das Schultheißenamt zu Heidingsfeld für 20 Mark Silber jährlich aus den Erträgen des Amtes.

Exzerpt:

Kunig Albrecht handelt mit B. Andresen, das er ime hilf thun solte wider seine veinde vnd sunderlich kunig Wencelaim von Behaim darfur verschribe er ime ii m Pfund haller vf des reichstail zu Haidingsfeld am 8 Augusti anno 1304 privilegiorum fo 242 [Am Rand: 1304] [Am Rand: von dem Schulthaissen amb zu H] doch heten andere heren auserhalben sochen fuldischen lehens auch etlich recht gefelle vnd nutzung daselbst in fulder hant stende das schultansen ambt zu H. dem stifft W zu vmb als ainer Ot Schenck vnd Geisel sein hausfraw geborne v. Lemberghaim ire gueter, zins vnd nutzung zu Wurtzburg vnd anderswa Bischof Eiringen fur ii c marck hellers [Einfügung: verkauffen setzte er B Eiring Inen] das schultanssen ambt zu Haidingsueld ein fur 20 marck silbers Jerlich [Einfügung: eintzunemen doch mit dem geding was solch ambt Jerlich mer erträge dz solchs dem stifft zugestellt wurde] vnd was das ambt vberig hete dem stiffte volgen zulassen, am i Junii anno 1263 Capitulari fo 79

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 312v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber Capitularis f. 79
Liber privilegiorum f. 242

Digitalisat:

Haidingsveld

König Adolf verpfändet Bischof Manegold von Neuenburg die Vogtei zu Heidingsfeld mit weiteren Gütern für 2000 Mark Silber.

Exzerpt:

Kunig Adolf verpfendt B Mangolden die vogtei zu Haidingsueld mit anderen mer gueteren fur ii m mark silbers am 28 Augusti, anno 1297. Recepta in privilegiorum fo. 241 d [Am Rand: MCCXCVII] [Nachtragshand am Rand: Windshaim, Ahausen beide, Gainshaim]

Kommentar:

Die Nachtragshand erwähnt die Orte Windshaim, Winterhausen und Sommerhausen (Ahausen beide) und Gainshaim.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 312v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 241

Digitalisat:

Haidingsveld

In Heidingsfeld (Haidingsfeld) gibt es mindestens 72 Huben und dementsprechend viele Hübner. Der Herr von Heidingsfeld war bis zu seinem Tode Konrad von Hohenlohe (Conrad von Hohenlohe). Nach seinem Tod wird sein Bruder Gottfried von Hohenlohe (Gotfrid) Herr zu Heidingsfeld. Zwischen Gottfried und den Hübnern kommt es zum Rechtsstreit. Dieser wird von Bischof Wolfram von Grumbach geschlichtet. Es wird festgelegt, dass die Hübner Gottfried und seinen Erben jährlich 6 Fuder Wein und alle anderen Gülten ableisten müssen. Falls die Hübner das nicht anerkennen wollen, müssen sie ihre Hube aufgeben. Wenn sie ohne die Einwilligung Gottfrieds ihre Hube verkaufen, verleihen oder auf irgendeine andere Art gegen seine Rechte verstoßen, wird ihnen die Hube entzogen. Gottfried von Hohenlohe und seine Frau Elisabeth (Elisabet) tauschen 8 Jahre danach ihre Gerichtsbarkeit, ihre Leibeigenen, ihre Güter, Gülten, die Vogtei, Gerichtsrechte und andere Nutzungsrechte im Dorf Heidingsfeld und auch ihren Teil zu Kitzingen bei Bischof Otto von Wolfskeel gegen die Burg und Stadt Möckmühl (Meckmiln). Kaiser Ludwig IV bestätigt diesen Tausch, da diese gesamten Rechte und Besitztümer vom Reich zu Lehen gehen.

Exzerpt:

[Am Rand: Zwo vnd sibenzighuebe vnd souil] Huebnere von den Hubneren vnd iren Hueben. So haben auch die heren zu Haidingsfeld sein etwan heren Conraden von Hohenlohe gewest vnd nach seinem dot vf heren Gotfriden seinen bruder gefallen zwischen denselben hern Gotfriden vnd den gemelten hubneren [unleserlich] sich etliche gebrechen vnd mengele zu dere si durch B Wofrangen vf Montag nach Allerhailigen tag des 1331 Jars vertragen der gestalt das die Huebnere ime hern Gotfriden vnd seinen erben Jerlich mit 6 fueder weins vnd allen anderen herbrachten gulten vnd gerichten [313r] gewertig sein sollten vnd welcher hubner nit lenger hinter ime sitzen wollte der möchte sein hueb vffsagen vnd ainem andern verlihen lassen sollen welcher Hubner aber von ime zoge on recht vnd redlich vfgebung auch on sein wissen des selben hube vnd zins gut mögt sich der her vntertziehen Recepta i Conradi Contractuum fo 215 d [Darnach vber 8 Jare haben] Der gemelt Gotfrid von Hohenlohe vnd fraw Elisabet sein hausfraw solche ire gerichtiikait an dem dorf zu Haidingsfeld mit den leuten gueten gulten vogteien gerichten vnd anderen nutzungen vnd rechten auch iren tail zu Kitzingen B Oten zu W vnd seinem stifft wechselsweis zugestellt vnd dargegn burg vnd stat Meckmiln genomen am dinstag vor Kiliani anno 1339 Recepta Emptionum fo 17 Nach dem aber solche Hohenlosche guetere recht vnd nutzung wie obstet vom Reich zu lehen gingen suchten si derwegen bei Kaiser Ludwig dem 4 angesuche vnd erlangten das er dieselben B Oten vnd dem stifft verlih am donerstag nach Ulrici das gemelten 1339 Jars privilegiorum fo 244 d

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 312v/313r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 contractuum Conradi f. 215
Liber privilegiorum f. 244

Digitalisat:

Haidingsveld

Im vorherigen Eintrag wurde angezeigt, dass König Albrecht I. dem Stift Würzburg den Halbenteil zu Heidingsfeld (Haidingsueld) für 2000 Pfund Haller verpfändet hat. Da Bischof Otto von Wolfskeel Kaiser Ludwig IV. gedient hat und darin Schaden empfangen hat, gibt ihm der Kaiser 3000 Pfund Haller dafür und schlägt ihm dieselben zu dem vorherigen Pfandschilling. Im Jahr danach nimmt Bischof Otto von Wolfskeel 300 Pfund Heller von Herrn Dietrich von Maßbach (Dietrich von Maspach) und gebraucht diese zur Auslösung von Schloss und Stadt Rotenfels (Rotenuels) und Gemünden (Gemunden) und verschreibt ihm dagegen jährlich 30 Pfund Heller auf dem besagten Pfand zu Heidingsfeld.

Exzerpt:

So ist hiroben angezeigen daz König Albrecht dem stifft W den halbentail zu Haidingsueld verpfendet fur ii m pfund Haller als aber B Ot kaiser Ludwigen itzgedacht ain rais gedient vnd darin schaden entpfangen hete macht ime der kaiser iii m Pfund haller darfur vnd schluge ime dieselben zu dem vorigen pfandschilling acten Sontag nach Sant Lucien tag anno 1342 privilegiorum 248 d Im anderen Jare hernach name B Ot 300 Pfund Haller von hern dietrichen von Maspach vnd braucht die zu der losung beder schloss vnd statt Rotenuels vnd Gemunden vnd verschribe ime dargegen Järlich 30 Pfund Haller vf berurten pfand zu Haidingsfeld am Mitwochen nach Agnetis Recepta in Omissorum fo 488.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 313r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber omissorum f. 488
Liber privilegiorum f. 248

Digitalisat:

Haidingsveld

Kaiser Karl IV. zog über etliche Jahre das Dorf Heidingsfeld (Haidingsfeld) von dem Reich an die böhmische Krone und verlieh dem Ort das Marktrecht und ein Halsgericht und andere Stadtrechte und Freiheiten. Er verlieh Heidingsfeld das Stadtrecht und ließ sie mit Mauern, Türmen und Toren befestigen. Wegen den Gerichtsrechten, Gefällen und weiteren Rechten der Würzburger Bischöfe an Heidingsfeld kommt es zum Konflikt mit den böhmischen Amtmännern. Daraufhin verträgt sich Bischof Albrecht von Hohenlohe mit König Wenzel von Böhmen, Sohn Kaiser Karls.

Exzerpt:

Kaiser Carl der virt zoge vber etliche Jare, das dorf Haidingsfeld von dem reich an die Cron Behaim vnd gab demselben ain marckt halsgericht vnd andere statrecht vnd freihait vnd macht also ain stat daraus die liesse er mit mauren thurmen, vnd thoren fassen wie die noch heut zutag vor augen stehen [Nachtragshand am Rand: Marckt] Als aber [gestrichen: wie obgeschriben ist] der stifft W. auch seine recht, gericht vnd gefelle zu haidingsfelt, des halben, zwischen ainem B zu W. vnd den Behaimischen ambtleuten etwan [unleserlich]erstand vnd irrung furfrelen vertrug sich B Albrecht von Hohenloh mit kunig Wentzlain von Behaim des egenanten kaiser Carls sune am Montag vor S Agneten tag anno 1367. das ain iedertail den anderen ain seinen rechten vnd gerechtickaiten zu haidingsueld vngeirrt vnd vnbetrangt bleiben lasen sollte, Recepta lib. Capitulatri fo 4 et i Contractuum Conradi fo 217 d. [Nachtragshand: duplicat. Fol 181] [Nachtragshand am Rand: Bernnhaim, Bristendorff, Wilanshaim]

Kommentar:

Die Nachtragshand erwähnt die Orte Mainbernheim (Bernnhaim), Prichsenstadt (Bristendorff) und Willanzheim (Wilanshaim).

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 314r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Duplicatus f.181
Liber 1 contractuum Conradi f. 217
Liber Capitularis f. 4

Digitalisat:

Haidingsveld

Bischof Gerhard von Schwarzburg handelt mit König Ruprecht I. aus, dass er diesem gegen die Feinde des Reiches hilft und dieser ihm im Gegenzug 7000 Gulden auf Heidingsfeld (haidingsfeld) und Mainbernheim (Bernhaim) verschreibt, sobald er diese eingenommen hat. Bischof Gerhard verstirbt jedoch kurz nach dem Vertragsschluss. Aus dem Vertrag geht hervor, dass man nicht annimmt, das Kaiser Karl IV. zuvor die Macht gehabt hat, die Orte Heidingsfeld und Mainbernheim dem Reich zu entziehen und der böhmischen Krone zu geben. König Ruprecht steht in der Pflicht, die Dörfer zurückzuholen. Viele schreiben, dass Kaiser Karl den Titel "Mehrer des Reiches" nicht verdiene, da er zu begierig gewesen sei, Gebiete an das Königreich Böhmen zu geben und somit das Erbe seiner Söhne zu vergrößern.

Exzerpt:

Gemelter B. Gerhart hat sich mit dem newgemachten kunig Ruprechten verglichen das er ime wider des Reichs feinde raisen vnd ime kunig Ruprechten vii m fl vf haidingsfeld vnd Bernhaim, so balt er die eingewonne, verschriben solte, acten vor Franckfurt im velde vf Montag vor Simonis vnd Jude des 1400, Recepta privilegiorum fo 56. Aber B Gerhart hat nit lang nach disem vertrag gelebt vnd wie aus disem vertrag zuuernemen hat man nit darfur gehalten das kaiser Carl macht gehabt bede flecken Haidingsfelt vnd Bernhaim dem reich zuentziehen vnd der Cron Behaim zutzuwenden derwegen dan kunig Ruprecht in handlung gestanden bede flecken zu[unleserlich] Es ist von etlichen nit vergeleis geschriben wa kaiser Carl egenant seinen titel merer des reichs recht bedacht das ist so grossen list naigung vnd begirde gehabt das konichreich zuverhalten als das Bohaimisch zuerrateren vnd zuerhöhen seinen sunen vnd erben zu gute das der beropft adber noch etwas federreicher ware dan er laider ist

Kommentar:

Bischof Gerhard von Schwarzburg stirbt am 09.11.1400.

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 314r, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber privilegiorum f. 56

Digitalisat:

Haidingsveld

Kaiser Karl IV. teilt neben Heidingsfeld und Mainbernheim auch noch mehrere weitere fränkische Orte der böhmischen Krone zu, nämlich Prichsenstadt (Brisenstat), Iphofen (Jphouen), Homburg am Main (Hohenburg am Main) und weitere. Seine Söhne folgen ihm darin allerdings nicht nach, denn König Wenzel IV. von Böhmen, einer seiner Söhne, trinkt laut Fries viel Alkohol und kümmert sich nicht um die Angelegenheiten des Reiches, weshalb man ihn absetzt. Sein Bruder König Sigismund verpfändet die Orte Heidingsfeld und Mainbernheim (haidingsfeld vnd Bernhaim) für 4100 Gulden an den Burggrafen Johann von Nürnberg (Johann von Nurnberg). Dieser hält die Burg zu Heidingsfeld so gut, dass er sich den Pfandschilling von den von Thüngen (Thungen) leihen und sich damit ablösen kann. Im Gegenzug muss er die Stadt Heidingsfeld bei den Herren Wilhelm und Hildebrand von Thüngen (Wilhelm riter und Hiltbrand von Thungen) einsetzen. Diese Praktik wurde von Bischof Johann von Brunn angeregt, in der Hoffnung, die beiden Städte für Würzburg zu gewinnen. Nach dem Tod der Herren von Thüngen vereinbart Bischof Johann von Brunn mit deren Söhnen Balthasar (Baltzar) und Sigmund (Sigmund), dass er die ausstehenden 4100 Gulden bezahlt und dafür die beiden Dörfer erhält. Dafür fehlt ihm allerdings das Geld. Zwei Jahre später versichert Bischof Johann von Brunn, die ausstehende Summe innerhalb der nächsten zwei Jahre zu bezahlen. Er verpflichtet sich, 15 Gulden für 1 Gulden Zins zu zahlen, mit der Bedingung, dass die beiden, so lange die Zahlung läuft, die beiden Orte amtmannsweise innehaben.

Exzerpt:

Wie wol im er kaiser Carl grossen vleis vnd arbait hete dise bede vnd andere mer flecken in Francken an die Cron Behaim zubringen als Brisenstat, Jphouen, Hohenburg am Main, etc so schlugen ime doch seine sune nit nach, dann kunig Wentzel den er an das reich bracht war ain guter zechbruder, bekennert sich des reichs sachen gar nichts darumb er auch abgesätzt wart, So verpfendet sein bruder kunig Sigmund volgender zeit die obgemelten bede flecken haidingsfeld vnd Bernhaim Burggraue Johannsen von Nurnberg [Einfügung: fur 4100 fl] der hielte die burgere zu Haidingsfeld so warm [Einfügung: das si den pfandschilling von v Thungen entleheten vnd sich damit] si sich mit darlegung des pfandschillings selbs abloseten vnd ledig machten doch musten si gegen heren Wilhelmen riter vnd Hiltbranden von Thungen welche [unleserlich] zu erstatung des pfandschillings 4100 fl darstrecketen solang bis inen dieselben 4100 fl wider bezalt wurden die nutzung vnd gefelle der stat Haidingsfeld darfur einsetzen vnd volgen lasen diese practicke ward durch Bischofe Johansen zu Wurtzburg den ersten angeregt dan er trug gute hoffnung die bede stete dardurch an Stifft Wurtzburg zubringen Er verschribe sich nach der beder von Tungen dotlichem abgang iren sunen Baltzarn vnd Sigmunden solche 4100 fl zubezalen vnd die bede flecken an sich zubringen, Recepta in Contractuum Brun fo 61. Aber mangelt ime an gelt datzumal das ist beschehen ongeuerlich vmb das 1411 Jahre Aber hernach im 1413 Jahre schlug sich B Johanns von Brun dergleichen auch in diese handlung vnd den gemelten beden Jungen von Thungen ain newe verburgte verschreibung, Jnen solche [unleserlich] 4100 fl in zwaier Jars frist zubezalen, vnd Jnen mitler zeit ir von 15 fl ain gulden zu tzins zugeben mit dem geding das si mitler zeit berurter zalung bede flecken amptmansweis inhaben sollten, Recepta in i debitorum Brun, fo 93 vnd 230

Fundort in der Hohen Registratur:

Standbuch 1011, Folio: 314v, Schreiber: Lorenz Fries

Quellenverweis in der Hohen Registratur: Die angegebenen Quellen und Signaturen beziehen sich auf die archivalische Systematisierung des 16. Jahrhunderts. Diese entsprechen nicht den modernen Signaturen.

Liber 1 debitorum Brun f. 230
Liber 1 debitorum Brun f. 93
Liber contractuum Brun f. 61

Digitalisat: